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Bürgermeisterwahl in Kelbra Bürgermeisterwahl in Kelbra: Kandidaten stellen sich den Fragen der Bürger

Von Grit Pommer 22.09.2017, 06:00
Die Aula der Kelbraer Grundschule war am Mittwochabend gut besetzt, als sich die Kandidaten für die Bürgermeisterwahl vorstellten.
Die Aula der Kelbraer Grundschule war am Mittwochabend gut besetzt, als sich die Kandidaten für die Bürgermeisterwahl vorstellten. Pommer

Kelbra - Das Interesse ist groß. In der Aula der Kelbraer Grundschule bleibt am Mittwochabend kaum ein Stuhl leer, als sich die beiden Kandidaten für die Bürgermeisterwahl am Sonntag vorstellen.

Lothar Bornkessel (Freie Wähler) ist in der Stadt und den Ortsteilen bestens bekannt, seit 2011 ist er Kelbras ehrenamtlicher Bürgermeister. „Ich denke, dass ich die letzten sieben Jahre sehr bürgernah gearbeitet und versucht habe, für Kelbra und die Ortsteile etwas zu bewegen“, sagt der Amtsinhaber. Mit Blick in seinen Wahl-Flyer von damals bilanziert er, dass er fast alles umgesetzt habe - bis auf das Freibad. Und da wolle er dranbleiben.

Mario Falk will Jugend mehr Freizeitmöglichkeiten bieten

Neugierig sind die meisten auf Bornkessels Herausforderer Mario Falk (parteilos), der erst kurz vor Ablauf der Bewerbungsfrist seine Kandidatur erklärt hat. Der 48-jährige Familienvater zweiter Kinder wohnt im Ortsteil Tilleda. In Gesprächen mit den Bürgern habe er festgestellt, dass es doch einiges zu verbessern gebe, berichtet er. Deshalb habe er sich entschlossen zu kandidieren. „Ich kann keine Millionen versprechen“, sagt Falk. „Aber wir müssen irgendwas machen.“

Die Bürger im Saal wollen es genauer wissen. Wie will er seine Berufstätigkeit und das Bürgermeisteramt unter einen Hut bringen? Falk arbeitet als Industriemechaniker in Artern, regulär von 6 bis 14.45 Uhr. Um die Bürgermeistersprechstunde und andere Termine abzusichern, könne er samstags auch Stunden einarbeiten, berichtet er.

Zudem hofft der Herausforderer, dass man ihm eine gewisse Einarbeitungszeit gewähren wird. Auf Nachfrage von Bürgern gesteht er allerdings ein, dass er sich auch in der Kommunalpolitik ganz allgemein bisher noch nicht auskennt und noch keine Ratssitzung besucht hat.

Lothar Bornkessel setzt Hoffnung in Wirtschaftsstandort Berga

Falk ist aber überzeugt davon, dass man in Kelbra und den Ortsteilen manches bürgernäher lösen könnte. Zum Beispiel würde er die Zusammenarbeit der Vereine verbessern, um der Jugend Freizeitmöglichkeiten zu bieten, und mehr Bänke für die älteren Leute aufstellen, kündigt er an. „Die Vereine in Kelbra und den Ortsteilen arbeiten sehr gut, auch im Nachwuchsbereich“, sagt Bornkessel.

Wie soll für wohnortnahe Arbeitsplätze gesorgt und das Sterben der Innenstadt verhindert werden? Bornkessel setzt seine Hoffnung auf den Wirtschaftsstandort Berga und das Industriegebiet Goldene Aue. Leider habe er festgestellt, dass junge Leute kaum bereit seien, ein Geschäft zu übernehmen, wenn der Inhaber es aufgibt. (mz)