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Bankdrücken Bankdrücken: «Hells Bells» für Sieger und Gescheiterte

Von RALF KANDEL 07.11.2010, 18:03

SANGERHAUSEN/MZ. - Hard-Rock klingt in und aus der Sangerhäuser Mammuthalle. "Hells Bells" drönt lautstark durch das Gebäude. Dennoch sind es nicht die Hard-Rocker, die die Szenerie an diesem Tag in der Rosenstadt bestimmen. Vielmehr sorgen athletisch "gebaute" Frauen und Männer für die "Musik" in der Halle. Sie, und keine Gitarren-Solos, bestimmen die Szenerie des Tages. Auf dem Programm stehen die Deutschen Meisterschaften im Bankdrücken. Zum ersten Mal nach Sangerhausen "geholt" von Peter Nolte und seinen Mitstreitern beim Fitness und Athletenclub.

Das "Wirbeln" in der Vorbereitung auf die Titelkämpfe hat sich gelohnt. Zahlreiche Sangerhäuser, Ehrengäste und Sportinteressierte gleichermaßen, sind Augenzeugen des Wettbewerbs. Sie feuern die Bankdrücker, von denen bei weitem nicht alle das Vorurteil von muskelbepackten Kraftpaketen erfüllen, euphorisch an. Die Stimmung ist prächtig. Das wiederum freut Joachim Lehmann, Referent beim Bundesverband Bankdrücken und damit eigentlicher "Chef" der Veranstaltung.

"Hier herrscht eine tolle Wettkampf-Atmosphäre, die Veranstaltung ist einfach topp organisiert. In dieser Super-Halle klappt alles wie am Schnürchen, so soll es bei Meisterschaften sein", so das Pauschal-Lob des Berliners an die mehr als emsigen Gastgeber.

Die wiederum konnten sich dafür "nichts kaufen", hatten ganz andere "Sorgen." So muss der als Medaillen-Aspirant gehandelte Andreas Ehliger vom FAC Sangerhausen wegen einer Ellenbogen-Verletzung kurz vor seinem Start passen. Tatenlos sieht der Riestedter mit an, wie der von ihm gehaltene Deutsche Rekord von 305 Kilogramm verbessert wird. Kevin Fahlbusch aus Sahrstedt schafft 310 Kilo.

Auch die Medaillen-Träume von Ralf Holze platzen. Am Ende springt für ihn mit 150 Kilogramm Kilogramm nach nur einem gültigen Versuch der 6. Platz heraus. Viel weniger, als er sich vorgenommen hat. "Ich bin überhaupt nicht zufrieden. Es ist einfach Mist. Bei einem Start mit Heimvorteil erwartet man doch viel mehr und nun hat nichts geklappt", ist Holze mit sich und der Welt unzufrieden.

Ähnlich unzufrieden schaut Claire Siebach drei. 75 Kilogramm stehen für sie am Wettkampfende in den Ergebnis-Protokollen. Damit verpasst sie die anvisierte und erhoffte Medaille. Es bleibt der "undankbare" vierte Platz. "Da hat sie im Kampf gegen das Körpergewicht Tribut gezahlt", lautet das urteil vom FAC-Chef Peter Nolte zu den geplatzten Medaillen-Träumen.

Sechster wird am Ende Jörg Lindemann. Er ist damit rundum zufrieden, schließlich schafft er 167,5 Kilogramm und damit eine neue persönliche Bestleistung. Als Einziger des verbleibenden FAC-Trios ist Lindemann mit sich und der Welt rundum zufrieden.

Das ist FAC-Chef Peter Nolte zu diesem Zeitpunkt schon lange. "Wir haben unheimlich viel Lob von den Startern und Offiziellen gekriegt", freut sich Nolte und gibt das Lob im gleichen Atemzug weiter: "Ein Dankeschön an alle, die heute und in den letzten Tagen mitgeholfen haben, und natürlich auch an die Sponsoren."

Richtig glücklich ist am Sonnabend auch Gewichtheber Erik Walther. Er wird im Rahmen der offiziellen Eröffnung der Titelkämpfe in Sangerhausen von Landrat Dirk Schatz und Vertretern des Sportbundes zum Gewinn der Meisterschaft eine Woche zuvor geehrt. Für ihn sind die Hard-Rock-Klänge von AC / DC in der Mammuthalle wie eine Sieger-Hymne.