1. MZ.de
  2. >
  3. Mitteldeutschland
  4. >
  5. Landkreis Mansfeld-Südharz
  6. >
  7. Entdeckungstour im Vorharz: Annarode: Goldene Info-Tafeln geben Auskunft über die Geschichte des Ortes

Entdeckungstour im Vorharz Annarode: Goldene Info-Tafeln geben Auskunft über die Geschichte des Ortes

Von Kathrin Labitzke 12.09.2020, 09:45
Der Chef des Annaröder Heimatvereins, Henrik Arndt (re.), montiert mit Vereinsmitglied Fabian Bernhardt eine Info-Tafel im Ort.
Der Chef des Annaröder Heimatvereins, Henrik Arndt (re.), montiert mit Vereinsmitglied Fabian Bernhardt eine Info-Tafel im Ort. Labitzke

Annarode - Wer zukünftig durch die gepflegte Ortschaft von Annarode spazieren oder wandern geht, sollte Ausschau nach kleinen goldenen Informationstafeln halten. Denn diese weisen auf die geschichtlichen Besonderheiten des Vorharzortes hin.

Und da gilt es, so einiges zu entdecken. So gab es beispielsweise in Annarode um 1900 ein Gefängnis, auch „Kittchen“ genannt, wo Wegelagerer oder Diebe zeitweise inhaftiert wurden. Wie die dazugehörige Tafel unter anderem verrät, musste man drei Mark Strafe zahlen oder ersatzweise einen Tag im Gefängnis verbringen, wenn man sonntags seinen Zaun repariert hat.

Bächlein Vietzbach fließt in die „Böse Sieben“

Auf einer weiteren Tafel ist dagegen zu lesen, dass das Bächlein Vietzbach, welches sich durch Annarode schlängelt, zu den sieben Flüsschen gehört, die die „Böse Sieben“ speisen, die anschließend in den Süßen See mündet.

„Das sind alles Informationen, die wir den Besuchern aber auch den Bewohnern von Annarode nicht vorenthalten möchten“, begründet Ortsbürgermeister Wilfried Heilek die Anbringung der geschichtlichen Fakten. Sowohl Heilek als auch der Ortschaftsrat haben unter Einbindung der fünf ortsansässigen Vereine nach einer Lösung gesucht, Annarode für Gäste und Besucher noch attraktiver zu machen. Gemeinsam wurde dann entschieden, Gebäude und Standorte geschichtlich näher zu beleuchten.

Ortschronist Wolfgang Stürmer recherchierte die Fakten vor Jahren

„Die Inhalte für die Beschilderungen hatte der ehemalige Ortschronist Wolfgang Stürmer bereits vor Jahren recherchiert“, hob Wilfried Heilek die ehrenamtliche Arbeit des bereits verstorbenen Chronisten hervor und ist zugleich froh, auf die komplex herausgearbeitete Geschichte von Annarode zurückgreifen zu können.

Elf neue Tafeln wurden am Samstag bei einem Arbeitseinsatz an verschiedene Punkten und Bauwerken angebracht, darunter auch an der „St. Anna“-Kirche, die im 14. Jahrhundert ursprünglich aus Holz und erst 1508 massiv errichtet wurde. Von 1890 bis 1893 wurde das Gotteshaus erneut umgebaut, erhielt ein Jahrhundert später eine komplette Dachsanierung, ehe im Jahr 1997 der Einbau einer funkgesteuerten Turmuhr erfolgte.

Stolz auf den Heimatort Annarode

„Wir sind einfach stolz auf unseren Heimatort“, meint Henrik Arndt. Der 37-Jährige ist seit fünf Jahren der Vorsitzende des Heimatvereins und freut sich über die neuen Tafeln, die einen Wert von 350 Euro haben. Der Heimatverein wird im Laufe des Jahres noch weitere zehn Tafeln anbringen, gibt der junge Vereinschef bekannt. Dieser Aktion schlossen sich ebenfalls die Platzbahnkegler, die Pfingstgesellschaft, der Darts-Verein sowie der Sport-und Freizeitverein von Annarode an. (mz)