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Zugefrorene Gewässer Zugefrorene Teiche und Bäche in Harzgerode. Quedlinburg und Gernrode: Kinder unterschätzen die Gefahr

Von Petra Korn 03.03.2018, 14:55
Eigens angebrachte Schilder weisen am Osterteich Gernrode noch einmal darauf hin: Ein Betreten der Eisfläche ist verboten.
Eigens angebrachte Schilder weisen am Osterteich Gernrode noch einmal darauf hin: Ein Betreten der Eisfläche ist verboten. Petra Korn

Harzgerode/Quedlinburg - Der Außendienst der Stadtverwaltung Harzgerode hat in diesen Tagen ein besonderes Auge auf die Teiche. Die klirrende Kälte hat auch diese mit einer Eisschicht überzogen - eine Verlockung nicht nur für Schlittschuhfahrer.

Auf dem Judenteich waren bereits Kinder zu sehen

„Gerade Kinder unterschätzen die Gefahren“, sagt Christian Herzer. Der Chef des Sachgebiets Ordnung berichtet, dass auf dem Judenteich am Ortseingang von Harzgerode auch schon Kinder unterwegs waren und gebeten wurden, die Eisfläche zu verlassen.

Generell gelte für alle Gewässer im Stadtgebiet, dass ein Betreten von Eisflächen grundsätzlich verboten sei. Geregelt werde das in der Gefahrenabwehrverordnung. Die sehe zwar auch vor, dass eine Freigabe durch die Stadt erfolgen könnte.

Keine Freigabe nach wenigen Tagen Frost

„Das machen wir aber auch nach sechs, sieben Tagen Tiefkühltemperaturen nicht“, sagt Christian Herzer und begründet: „Auf den Eisflächen gibt es noch dunkle Stellen, die darauf hindeuten, dass die Eisschicht hier noch besonders dünn ist.“

Ohnehin werde ein Betreten von Eisflächen nur gestattet, wenn das unter Aufsicht geschehe, sagt der Sachgebietsleiter und nennt beispielsweise Eisfeste mit der Feuerwehr. In diesem Jahr lägen da aber bislang keine Informationen über vorgesehene Veranstaltungen vor.

Und generell verweise die Stadt darauf, dass es in der Umgebung mit Schierke oder Braunlage Möglichkeiten gebe, gefahrlos Eislaufen zu können. „Das ist jetzt vielleicht nicht schön, aber es ist doch das Sicherste“, sagt Christian Herzer.

„Achtung - Betreten der Eisfläche verboten! Einbruchgefahr!“ warnen auch eigens angebrachte Schilder am Osterteich in Gernrode. Denn im Gebiet der Stadt Quedlinburg sind Eisflächen ebenso tabu: Das Betreten ist verboten, verweist Stadtsprecherin Sabine Bahß auf die Gefahrenabwehrverordnung.

In dieser wird in Paragraf sieben auch untersagt, Eisflächen mit Fahrzeugen zu befahren, Löcher in das Eis zu schlagen oder Eis zu entnehmen. Die Witterung führt aber auch dazu, dass der Mühlgraben jetzt täglich unter Einbeziehung der Wasserwehr kontrolliert wird.

Stadt-Mitarbeiter kontrollieren die Wehre

Wie die Stadtsprecherin erklärt, bestehe wegen der Minusgrade im zweistelligen Bereich die Gefahr, dass die Wehranlagen „Schafbrücke“ und „Wasserwerk“ zufrieren und dann nicht mehr betätigt werden könnten. Zudem könnten Mühl- und Stiefelgraben zufrieren, verbunden mit einem Anstieg der Wasserpegel beider Gewässer, wobei der Bereich Steinbrücke/Pölle ein besonders kritischer sei.

Auf der Grundlage von Erfahrungen aus dem Jahr 2012, wo es eine ähnliche Situation gegeben habe, sei nun in Anlehnung an den Hochwasseralarmplan als erste Maßnahme der Meldebeginn veranlasst worden. Das bedeutet, dass der Wasserstand mindestens einmal täglich kontrolliert wird. (mz)