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Absagen und Verlegen wegen Corona? Wie Karnevalsvereine in Quedlinburg und Thale wegen Corona die Saison planen: Keine Schlüssel-Übergabe am Rathaus Guedlinburg

Von Benjamin Richter 06.10.2020, 09:56
Im Februar 2020 gab es in Thale einen Karnevalsumzug. Und 2021?
Im Februar 2020 gab es in Thale einen Karnevalsumzug. Und 2021? T. Tobis

Thale/Quedlinburg - „Der bekannte und praktizierte Karneval, in der Form wie wir ihn kennen, hat in dieser Session keinen Platz.“ Mit dieser Einschätzung wandte sich der Karneval-Landesverband Sachsen-Anhalt Ende September an die Freunde von Fasching, Fastnacht und Karneval zwischen Arendsee und Zeitz.

In manch einem Karnevalsverein der Region sorgt die Erklärung, wie natürlich auch die pandemiebedingte Lage im Allgemeinen, noch für Kopfzerbrechen. Was ist möglich und verantwortbar, welche Veranstaltungen müssen ausfallen? Die MZ hat sich bei den Vereinen rund um Quedlinburg umgehört.

QCV-Vorsitzender sieht keine Chance für Eröffnung der Session auf dem Markt

Beim Vorsitzenden des Quedlinburger Carneval Vereins sorgt die MZ-Anfrage, wie es um die Saison 2020/2021 stehe, für ein Lachen. „Das ist eine sehr gute Frage. Es ist so, dass es in dieser Saison definitiv keine Eröffnung auf dem Marktplatz geben wird“, wirft Uwe Tyka den Blick voraus.

Der Übergabe des Schlüssels zum Rathaus am 11. November an die Jecken hatten in den vergangenen Jahren regelmäßig Hunderte Besucher beigewohnt - eine solche Versammlung, sagt der Vorsitzende des Quedlinburger Carneval Vereins, könne man in diesem Jahr angesichts der momentan steigenden Coronafallzahlen nicht vertreten.

Bei allen übrigen Veranstaltungen der Session sei das letzte Wort unterdessen noch nicht gesprochen: „Darüber werden wir uns am Dienstagabend im Vorstand unterhalten und Entscheidungen treffen“, kündigt Uwe Tyka an.

Vorstand des Thalenser Carneval Clubs berät in dieser Woche

Auch in Thale ist zum jetzigen Zeitpunkt noch unklar, ob die geplanten Veranstaltungen stattfinden können, wie Sebastian Suhr erklärt. Der Präsident des Thalenser Carneval Clubs (TCC) merkt an, der Vorstand komme in dieser Woche zum ersten Mal nach der Sommerpause wieder zusammen. „Die Schlüsselübergabe ist in meinen Augen auf jeden Fall durchführbar“, schätzt Suhr ein.

Es handle sich dabei nicht um eine Karnevalsveranstaltung im eigentlichen Sinne, und man habe die Wahl und könne den Schlüssel zum Rathaus entweder im oder vor dem Verwaltungsgebäude übergeben.

Was wird aus den im Klubhaus geplanten Veranstaltungen?

So oder so müsse man jedoch auf Mindestabstände achtgeben. Die meisten der Karnevalsveranstaltungen im Klubhaus fänden dann erst im Februar des kommenden Jahres statt - „Anfang Oktober ist es da schwer zu sagen, ob die Entwicklung bis dahin die Durchführung dieser Veranstaltungen zulassen wird“, gibt der TCC-Präsident zu bedenken.

Immerhin sei Sachsen-Anhalt mit Blick auf das Infektionsgeschehen bislang weitgehend verschont geblieben. „Stand heute würde ich sagen, dass keine Veranstaltungen ausfallen müssen“, wagt Suhr eine Prognose, „aber da kann ich am 11. November eine verlässlichere Aussage treffen.“

Die Mitglieder des TCC hofften jedenfalls, die Session im vollen Terminumfang durchführen zu können. „Dieses Jahr hatten wir großes Glück“, wendet Suhr den Blick auf den Februar 2020, in dem bei den Thalenser Jecken noch alle Veranstaltungen ohne Einschränkungen über die Bühne gegangen seien. „Danach kam der Lockdown.“

Unabhängig davon, wie es mit den Veranstaltungen weitergehe, fänden die Trainings und Proben der Mitglieder statt, fügt der TCC-Präsident hinzu. Von den Faschingsclubs in Güntersberge und Bad Suderode war am Montag keine Auskunft zu erhalten. (mz)