Umbau im Schützenhaus Meisdorf Umbau im Schützenhaus Meisdorf: "War nicht mehr zeitgemäß"

Meisdorf - Die Wasserhähne blitzen im Licht der Deckenlampe, die per Bewegungsmelder anspringt. Kein Strich trübt das makellose Weiß an Wänden und Armaturen.
Oliver Jeschke steht im Sanitärbereich des Meisdorfer Schützenhauses und lässt den Blick schweifen. „Das war alles in die Jahre gekommen, nicht mehr zeitgemäß“, erinnert der Vorsitzende der „Schützenkompanie anno 1853 Meisdorf“.
Nach der Wiedervereinigung sei hier zum letzten Mal umgebaut worden, im Rahmen der Möglichkeiten. Stadt und Schützenverein haben die Sanitäranlagen nun über vier Monate hinweg saniert.
Seit Juni sind die Arbeiten abgeschlossen.
Umbau im Schützenhaus Meisdorf: Etwa 69.000 Euro investiert
Mit dem Ergebnis ist man in Meisdorf sehr zufrieden. „Die Anlage hat jetzt einen absolut modernen Charakter“, sagt Ortsbürgermeister Ralf Bianga.
Unter anderem gebe es nun auch eine behindertengerechte Toilette. Insgesamt wurden etwa 69.000 Euro investiert.
Das Geld stammt überwiegend vom Land, die Stadt stellte 25 Prozent der Summe.
Der Bauprozess selbst, so Bianga, sei vorbildlich verlaufen. „Es war sehr anstrengend, auch für mich als Ortsbürgermeister“, schildert er und fügt an: „Aber wir haben alle an einem Strang gezogen.“
Umbau im Schützenhaus Meisdorf: 15 Schützen halfen mit
So habe man den geplanten Bau-Zeitraum eingehalten und sei im zuvor definierten Kostenrahmen geblieben. „Das war nur durch den ehrenamtlichen Einsatz der Schützen möglich“, sagt Bianga.
Entkernung und Rückbau des Areals, Trockenbauarbeiten an der Decke und Malerarbeiten seien von den Mitgliedern selbst durchgeführt worden.
„Wir haben die Anlage abrissbereit gemacht“, bestätigt Vereins-Vorsitzender Jeschke. Rund 15 Schützen hätten sich beteiligt, von der Demontage über die Dämmarbeiten bis hin zum Streichen mit angepackt.
„Auch unsere Jugend war aktiv, darüber habe ich mich sehr gefreut“, berichtet er.
Die Ingenieurfirma Peter Nebe habe den Bauauftrag dann mit mehreren Subunternehmen aus dem Ort durchgeführt, darunter auch die Elektroinstallations-Firma des Bürgermeisters.
Umbau im Schützenhaus Meisdorf: Frostproblem im Saal
Auch der kleine Saal des Schützenhauses wurde bei der Gelegenheit auf Vordermann gebracht.
Unter anderen habe man neuen Teppichboden verlegt und die Wände gestrichen, so Jeschke. Im großen Saal sei hingegen noch eine Baustelle offen. „Wir müssen sehen, dass wir die Heizung winterfest kriegen“, sagt der Vereins-Vorsitzende.
Der Raum werde seltener genutzt als sein kleineres Pendant an der Ostseite. Wenn es in der kalten Jahreszeit friert, müsse deshalb bislang das Heizungswasser abgelassen werden.
Durchheizen sei zu teuer, das habe man diesen Februar schmerzhaft erfahren müssen.
Umbau im Schützenhaus Meisdorf: Knapp 3.000 Euro werden noch gebraucht
„Damit die Heizung nicht kaputtfrieren kann, soll jetzt Frostschutzmittel beigefügt werden“, erläutert Jeschke. Ganz einfach sei das allerdings nicht.
Die Heizkörper müssten entsprechend angepasst, Ventile und Pumpen überarbeitet werden. Dafür fehle bislang aber noch das Geld, 2.000 bis 3.000 Euro würden wohl benötigt.
Man wolle versuchen, bei der Stadt „freundlich zu baggern.“
Denn: Der Festsaal im Schützenhaus sei mittlerweile ein Alleinstellungsmerkmal für Meisdorf, ähnliche Räume anderswo bereits stillgelegt. „Wir versuchen, den Saal am Leben zu halten“, sagt Jeschke und ergänzt: „Das ist natürlich ein Kraftakt.“
Ortsbürgermeister Ralf Bianga ist der gleichen Meinung. „Wir haben hier einen Riesensaal für 350 Menschen, das gibt es in unserer Region kaum noch“, sagt er. Der Raum könne etwa für Schulveranstaltungen oder Konzerte genutzt werden.
Umbau im Schützenhaus Meisdorf: Schützen-Jubiläum steht an
Eine solche Zusammenkunft steht in der kommenden Woche ins Haus. Am 22. Juli feiern die Schützen das 25. Schützenfest nach der Neugründung ihres Vereins im wiedervereinigten Deutschland.
Zu diesem Anlass soll auch die Sanitäranlage offiziell eröffnet werden. „Inoffiziell werden die Toiletten natürlich schon benutzt“, verrät Oliver Jeschke mit Augenzwinkern. (mz)