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Über 700 Fälle Über 700 Fälle im Landkreis Harz: Kein Ende der Grippewelle in Sicht

Von Jessica Hanack 09.03.2018, 14:10

Quedlinburg - Die Zahl der Grippeerkrankten nimmt im Landkreis Harz weiter zu - und übersteigt bereits die Zahlen aus den Vorjahren deutlich. Wie das Gesundheitsamt des Landkreises Harz mitteilte, sind in diesem Jahr 703 Influenza-Fälle registriert worden

Im gesamten Vorjahr wurden 403 Erkrankungen gemeldet, im Jahr 2016 sogar nur 226. „Das ist schon extrem“, sagte Bernd Segler, Mitarbeiter des Gesundheitsamtes. „Das ist eine besondere Situation für Mediziner, aber auch für alle Einrichtungen.“

Rund 220 neue Fälle seit Beginn dieser Woche

Allein in dieser Woche sind seit Montag rund 220 neue Grippe-Fälle hinzugekommen, noch einmal mehr als in der gesamten Vorwoche. Zwar musste laut Segler bislang keine öffentliche Einrichtung geschlossen werden, aber in den Verwaltungen und Krankenhäusern macht sich die Ausnahmesituation bemerkbar.

„Wir haben im Verwaltungsbereich, auf dem Bauhof und in den Kindertagesstätten vermehrte Krankheitsausfälle“, sagte Sabine Bahß, Sprecherin der Stadt Quedlinburg. „Wir müssen zeitweise mit einer Notbesetzung arbeiten.“

Engpässe auch in Kliniken im Landkreis

Auch im Harzklinikum ist die Grippewelle deutlich zu spüren. Es kommen nicht nur mehr Patienten, sondern auch die Mitarbeiter selbst sind betroffen. Eine der beiden Intensivstationen im Wernigeröder Klinikum musste für fünf Tage geschlossen werden, sagte Klinik-Sprecher Tom Koch.

Seit Dienstag ist die Station wieder geöffnet. „Wir versuchen den Personalmangel auszugleichen, indem Mitarbeiter auf Urlaube verzichten, Dienstplanungen ständig aktualisiert werden und, wo es möglich ist, langfristig geplante Eingriffe verschoben werden“, sagte Koch. Die Versorgung von Notfällen sei aber weiterhin gesichert.

Schwierig an der Grippewelle sei vor allem, dass die Situation sich ständig ändere und oft nicht beeinflussbar sei - „beispielsweise, was die Belegung in den benachbarten Häusern betrifft. Das verlangt von unseren Mitarbeitern, sehr engagiert und flexibel zu sein“, sagte Koch.

Inwieweit inzwischen der Höhepunkt der Grippewelle erreicht ist, könne man kaum prognostizieren, sagte Segler vom Gesundheitsamt. „Für Ende März rechnet man mit rückläufigen Zahlen. Das hängt aber von verschiedenen Faktoren ab, wie zum Beispiel dem Wetter.“ (mz)