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Treffpunkt "Jaststätte" Treffpunkt "Jaststätte": Jan Schrandt packt seine Chance am Schopfe

Von Susanne Thon 15.11.2019, 10:56
Ein Lokal sei ein Ort der Begegnung, sagt Jan Schrandt. In Dankerode startet er jetzt mit eigener Gaststätte durch.
Ein Lokal sei ein Ort der Begegnung, sagt Jan Schrandt. In Dankerode startet er jetzt mit eigener Gaststätte durch. Susanne Thon

Dankerode - „Vani’s El Dorado“ in Dankerode ist jetzt „Jan’s Jaststätte“. Jan Schrandt aus Harzgerode hat sie von Silvana Parsche übernommen; die hatte zuletzt auf spanische Spezialitäten gesetzt. Der 45-Jährige war mal ihr Angestellter, arbeitete bis vor Kurzem noch im „Gusto“ in Stolberg, hatte aber schon immer einen Traum im Hinterkopf, nämlich den von der Selbstständigkeit. Und sie, die auch die Gaststätte am Birnbaumteich in Neudorf betreibt, wollte das Lokal am Sportplatz abgeben. So kam dann Eines zum Anderen.

Treffpunkt „Jaststätte“: Schade um die Einrichtung

Er wisse nicht, ob sich ihm so eine Chance noch einmal geboten hätte, erklärt Schrandt. Deshalb griff er jetzt zu. Und weil es natürlich schade wäre, wenn eine Einrichtung wie die Sportlergaststätte geschlossen würde - gerade in einem Ort wie Dankerode, wo Fußball gespielt werde, Volleyball und Tischtennis und wo es Kegler gebe. Die Kegelbahn ist im Haus.

Es hätte auch anders laufen können, orientiert man sich am bundesweiten Trend. Gab es im Jahr 2009 noch mehr als 175.000 umsatzsteuerpflichtige Unternehmen im Gaststättengewerbe waren es 2017 nur noch 165.000. Das geht aus dem Branchenbericht des Deutschen Hotel- und Gaststättenverbandes hervor.

Treffpunkt „Jaststätte“: Die drei Gaststätten im Dorf laufen

Dankerode nimmt sich da laut Schrandt aus. „Es ist ein besonderes Dorf. Hier laufen drei Gaststätten. Eigentlich ist das ein Phänomen in Sachsen-Anhalt.“

Mit jeder Gaststätte, die schließe, gehe ein Stück weit Geselligkeit verloren, sagt er. Geht es doch mehr als ums Essen und Trinken: „Eine Gaststätte ist und bleibt ein Ort der Begegnung“, fördere den Zusammenhalt, so Schrandt. „Deshalb soll das hier auch Sportgaststätte bleiben. Ich möchte, dass sich die Leute an der Bar treffen, ein Bier trinken“, sagt der Betreiber, selbst ein eingefleischter Fußballfan und regelmäßig im Stadion anzutreffen. Dazu können sie gutbürgerlich essen.

Treffpunkt „Jaststätte“: Mittagstisch bald im Angebot

Schrandt will einen Mittagstisch etablieren. Ab 12 Uhr ist Mittwoch bis Sonntag geöffnet. Abends geht es Mittwoch und Donnerstag bis 21 Uhr, Freitag und Sonnabend bis 22.30 Uhr und Sonntag bis 20.30 Uhr. Richtzeiten. Gekocht werde mit frischen Zutaten, Fertigprodukte kämen ihm nicht ins Haus, sagt der Betreiber, der 25 Jahre Berufserfahrung als Koch mitbringt.

Gelernt hat er im niedersächsichen  Einbeck, auf dem Hexentanzplatz in Thale ging es weiter; dann führte ihn sein Weg nach Tirol – in ein Fünf-Sterne-Hotel. Weitere Stationen waren Magdeburg und Berlin. „Es entspricht der Idealvorstellung, dass ein Koch nicht nur in einem Betrieb bleibt, sondern reist, Erfahrungen sammelt. In jeder einzelnen Küche lernt man was dazu“, sagt Schrandt.

Er sei aber, wie er sagt, ein Typ, der es nur schwer aushalte, seine Kirchturmspitze länger nicht zu sehen, der sehr heimatverbunden sei. Deshalb wollte er auch in Harzgerode sesshaft werden. Da hat er außerdem Familie. Sie unterstützt ihn nach Kräften - wie auch sein Ehemann.

Nachdem die Übernahme seiner „Jaststätte“ Anfang des Monats geräuschlos ablief, wird es am 21. November eine offizielle Neueröffnung geben - ab 17 Uhr mit Musik. (mz)