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Schluss mit Schleichwegen Schleichwegen abgesperrt um Baustelle auf Hauptstraße in Friedrichsbrunn: Baubetrieb bremst ortskundige Pendler

Von Benjamin Richter 22.08.2019, 05:56
Durch die Siptenfelder Straße und die Klobenbergstraße in Friedrichsbrunn durften in den vergangenen Wochen nur Baufahrzeuge fahren.
Durch die Siptenfelder Straße und die Klobenbergstraße in Friedrichsbrunn durften in den vergangenen Wochen nur Baufahrzeuge fahren. Marco Junghans

Friedrichsbrunn - Dank der Schleichwege, der Nebenstraßen im Ortsgebiet, war die Straßensperrung in Friedrichsbrunn bislang für Anwohner und Pendler halb so schlimm.

Sie konnten den aktuellen Bauabschnitt auf der Hauptstraße mit einem kleinen Schlenker umfahren, statt eine Fahrt auf der rund 26 Kilometer langen Umleitungsstrecke anzutreten. Das ändert sich jetzt prompt: Die beliebten Abkürzungen über die Siptenfelder Straße und die Klobenbergstraße sind seit Mittwoch dicht.

Straßenverkehrsbehörde vom Landkreis Harz sieht Gefahren durch Autos auf Schleichwegen

Der Grund dafür ist eine kurzfristige Aufforderung des Landkreises Harz an den Baubetrieb, der die Hauptstraße saniert, die Strabag AG. Darin, dass Autos weiterhin Teile des Baustellenbereichs durchfahren können, sieht die Straßenverkehrsbehörde des Kreises „ein großes Gefahrenpotenzial“.

So steht es in einem Schreiben der Behörde, das der MZ aus dem Thalenser Rathaus zugegangen ist. Der Landkreis weist darauf hin, dass der dritte und letzte Bauabschnitt Anfang Juli im Westteil der Friedrichsbrunner Hauptstraße, Richtung Allrode, eingerichtet worden ist.

Dort regelte bislang eine Ampel der Stadt Thale den Verkehr durch die Siptenfelder Straße und weiter durch die Straße Hinter den Häusern. „Die Ausfahrten der kommunalen Straßen sind zu sperren“, stellt die Verkehrsbehörde in dem Schreiben vom Dienstag eine Regel auf, die schon am Mittwoch greifen sollte.

„Die Ausfahrten der kommunalen Straßen sind zu sperren“, stellt die Verkehrsbehörde mit

Das Bauamt im Rathaus Thale wollte Pendlern und Anwohnern eigentlich etwas mehr Zeit einräumen, sich auf die Sperrung der Nebenstraßen vorzubereiten. Diese Sperrung sollte ursprünglich auch nicht so lange andauern:

„Wir haben die Zeit vom 2. bis 15. September anvisiert“, teilt Bauamtsleiter Stefan Oberacker mit. In diesem Zeitraum soll in dem Bauabschnitt die Asphaltdecke aufgebracht werden, fügt er hinzu. Nun soll die Regelung laut Kreis bis 30. September gelten.

Dass der Durchgangsverkehr innerhalb Friedrichsbrunns möglich ist, war der Kreisbehörde bei einem Besuch vor Ort am Anfang dieser Woche aufgefallen. „Das hat zur Folge, dass sich im Baufeld reger Fahrzeugverkehr befindet - örtlich HZ, hauptsächlich aber Fremdverkehr“, schreibt der Landkreis an die Strabag.

Absperrschranken sollen so aufgestellt werden, dass ein Vorbeifahren nicht mehr möglich ist

Gefährlich sei das nicht nur, weil Autos dort die Wege der Baustellenfahrzeuge kreuzen, sondern auch, weil in dem betroffenen Bereich „links und rechts Teile der Fahrbahn entfernt sind“. Deshalb fordert die Behörde nun, die Absperrschranken so aufzustellen, dass ein Vorbeifahren nicht mehr möglich ist. Die Ampel an der Siptenfelder Straße soll abgeschaltet und weggefahren werden.

Damit, dass die Nebenstraßen nun früher gesperrt werden als geplant, sei die Stadtverwaltung keineswegs einverstanden gewesen, betont Philipp Zedschack. Er leitet das Ordnungsamt der Stadt. „Jegliche Einwände der Stadt Thale zu dieser übereilten Maßnahme wurden seitens der Straßenverkehrsbehörde des Landkreises mit Verweis auf die Verkehrssicherungspflicht unbeachtet gelassen“, berichtet Zedschack.

Ordnungsamtsleiter aus Thale kritisiert die Entscheidung der Straßenverkehrsbehörde

Damit, dass die Nebenstraßen nun früher gesperrt werden als geplant, sei die Stadtverwaltung keineswegs einverstanden gewesen, betont Philipp Zedschack. Er leitet das Ordnungsamt der Stadt. „Jegliche Einwände der Stadt Thale zu dieser übereilten Maßnahme wurden seitens der Straßenverkehrsbehörde des Landkreises mit Verweis auf die Verkehrssicherungspflicht unbeachtet gelassen“, berichtet Zedschack.

Ordnungsamtsleiter aus Thale kritisiert die Entscheidung der Straßenverkehrsbehörde

Nun müssen Autofahrer, die aus Richtung Allrode in Richtung Bad Suderode wollen, wohl über Güntersberge, Alexisbad und Gernrode fahren.

Der Landkreis hat zudem die Polizei gebeten, am westlichen Ortseingang von Friedrichsbrunn zu kontrollieren und Verstöße zu ahnden. Eine Ausnahme, ist dem Schreiben zu entnehmen, gebe es nur für Busse im Linienverkehr. (mz)