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Quedlinburger SV Quedlinburger SV in der Handball-Bezirksliga : Mit Feuer auf der Platte

11.01.2017, 08:30
Steven Martinke, der sich hier gegen Calbes Tim Gieraths durchsetzt, war im Spitzenspiel mit den Quedlinburgern siegreich. Dahinter sieht Nico Haverland zu.
Steven Martinke, der sich hier gegen Calbes Tim Gieraths durchsetzt, war im Spitzenspiel mit den Quedlinburgern siegreich. Dahinter sieht Nico Haverland zu. Detlef Anders

Quedlinburg - Zweiter gegen Erster - Quedlinburger SV gegen Calbe, so hieß die Auftaktbegegnung zum Rückrundenauftakt in der Bodelandhalle.

„Die zahlreichen Zuschauer bekamen ein echtes Spitzenspiel zu sehen. Von der ersten bis zur letzten Sekunde war Feuer auf der Platte“, schätzte Volker Degen, der Abteilungsleiter des QSV, ein, der am Ende einen hauchdünnen 26:25-Erfolg seiner Mannschaft bejubeln konnte.

Die Gäste gingen als Favorit in die Partie und strotzten gerade in den ersten Minuten auch vor Selbstvertrauen. Schnell gingen sie mit 2:1 in Führung. „Weder die Abwehr noch Torwart Kai Winkler fanden den richtigen Zugriff auf die Würfe von Felix Hergel“, ärgerte sich Degen da noch.

Zumal es auch im Angriff beim QSV noch nicht rund lief. Erst beim dritten Versuch überwand der sonst so sichere Linksaußen Christian Leweling den starken Calber Torwart. Zum Glück traf Erik Wilkerling sehr sicher vom Punkt, so dass der QSV in der 17. Minute wieder zum 5:5 ausgleichen konnte. Doch die Freude währte nur kurz, denn wieder über außen setzte die TSG sich auf 8:5 ab.

Trainer Erwin Roscher musste schnell handeln

QSV-Trainer Erwin Roscher musste handeln und stellte die Abwehr um. Zudem wechselte er Phillip Muschalla in das QSV-Tor und der führte sich gleich mit einem gehaltenen Siebenmeter ein. Johannes Meusel verkürzte auf 6:8. Und eine Minute später kaufte Muschalla auch dem nächsten Schützen vom Punkt den Schneid ab.

Schon da kochte die Stimmung unter den QSV-Anhängern, die immer wieder von den zuvor siegreichen QSV-Junioren trommelnd angefacht wurde. Wilkerling war nach dem Spiel darüber hocherfreut. „So eine Unterstützung haben wir lange nicht gehabt!“

Die komplette Gästeabwehr ausgehebelt

Danach gab es eine kuriose Situation. Mit einem völlig überraschenden Seitenwechsel auf Mathias Bollmann wurde die komplette Gästeabwehr ausgehebelt und mit dem 8:9 der Anschluss wieder hergestellt.

Doch im Gegenangriff zog der Spitzenreiter davon eine Kopie, denn genau mit dem gleichen Spielzug wurde der alte Abstand wieder hergestellt. Und die Gäste drehten jetzt voll auf. Trotz Unterzahl erhöhten sie auf 13:10, und nur ein weiterer gehaltener Strafwurf von Muschalla hielt den QSV in Schlagdistanz. Mit dem 11:13-Rückstand ging es unter dem Beifall der Zuschauer in die Kabinen.

Uwe Biermann, der stellvertretende QSV-Chef und eigentlich beim Fußball zu Hause, fand das Spiel schon jetzt super: „Die Gäste sind zwar etwas besser in ihrer Spielanlage, aber vor allem unser Torwart macht ihnen das Leben richtig schwer.“

Erst im vierten Anlauf war Calbe in der 35. Minute beim Strafwurf erfolgreich und legte ein 16:14 vor. Endlich kam auch Falko Leweling besser zurecht. In der ersten Hälfte gab es für ihn durch die engmaschige Abwehr kein Durchkommen.

Endlich die Führung bejubelt

Doch das änderte sich jetzt. In der 38. Minute konnten dann die QSV-Fans endlich wieder den Ausgleich durch Steven Martinke bejubeln und eine Minute später sogar die Führung durch Wilkerling.

Calbe bekam den achten Strafwurf zugesprochen, und Roscher schickte dafür Winkler in das Gehäuse. Prompt hielt dieser und auch noch den Nachwurf. André Glesmann, wie immer vor allem ein Abwehrgarant, traf nach schöner Ballstaffette zum 22:19. Drei Tore vorn - war das eine sichere Bank? Aber nicht in diesem Spiel.

Immer dasselbe Spielchen: QSV legt vor, Calbe gleicht aus

Schon in der 50. Minute glichen die Gäste durch ihren besten Spieler Hergel zum 20:20 aus. „Bis zum 25:25 in der 58. Minute ging dieses Spielchen. Der QSV legte vor und Calbe glich aus. Dazwischen ließen die Spieler noch Riesenchancen aus oder auf QSV-Seite raubte Torwart Muschalla den Gästespielern auch den letzten Nerv“, beschrieb Volker Degen die Situation

Muschalla hatte sein Tor „zugenagelt“

Falko Leweling setzte sich mit einer Körpertäuschung durch und erzielte das 26:25. Noch standen 50 Sekunden an der Anzeigetafel. Tatsächlich kam Calbe sogar noch zu zwei großen Möglichkeiten, doch Muschalla hatte sein Tor zugenagelt.

„Zwei Riesenparaden zogen den Schlussstrich unter das bisher wahrscheinlich beste Spiel seiner jungen Laufbahn.“ Nach dem Spiel meinte er bescheiden: „Ich hatte einen guten Tag, doch es geht noch viel besser.“ Und Degen zitierte Uwe Biermann aus der WhatsApp-Gruppe des QSV-Vorstandes: „War ne geile Nummer.“ Dem gab es nichts hinzuzufügen.

QSV: Winkler, Muschalla, F. Leweling (8/4), Bollmann (2), Kamalev, Meusel (4), Martinke (2), Glesmann (2), Ch. Leweling (4), Sorkalle,Wilkerling (4/2)  (mz)