1. MZ.de
  2. >
  3. Mitteldeutschland
  4. >
  5. Landkreis Harz
  6. >
  7. Gothic-Szene: Hexentanzplatz in Thale: Harzklub-Zweigverein saniert nach Walpurgishalle auch deren Anbau

Gothic-Szene Hexentanzplatz in Thale: Harzklub-Zweigverein saniert nach Walpurgishalle auch deren Anbau

Von Benjamin Richter 24.01.2019, 07:57
Fünf große Gemälde zieren die Walpurgishalle auf dem Hexentanzplatz in Thale.
Fünf große Gemälde zieren die Walpurgishalle auf dem Hexentanzplatz in Thale. Marco Junghans

Thale - Vor einem thronenden Teufel und wild tanzenden Hexen den Bund der Ehe schließen - das soll in der Walpurgishalle bald möglich sein. Deren „Chefsanierer“, der erste und zweite Vorsitzende des Harzklub-Zweigvereins Thale, Fritz Nennhuber und Harald Watzek, wollen das Gebäude für standesamtliche Hochzeiten freigeben.

„Die Gothic-Szene hat schon ihre Fühler ausgestreckt“, berichtet Nennhuber. Fünf Gemälde, in denen der Maler Hermann Hendrichdie Erlebnisse von Goethes Romanfiguren Faust und Mephisto in der Walpurgisnacht abgebildet hat, zieren die Wände der Halle. Sobald der Anbau fertig ist, sollen dort 15 bis 20 weitere Bilder ihren Platz finden.

Mindestens 15 weitere Bilder von Hermann Hendrich solen gezeigt werden

Insgesamt lagern rund 50 Hendrich-Gemälde im Archiv des Thalenser Rathauses. Bevor sie gezeigt werden können, muss sie allerdings ein Profi restaurieren. Damit der loslegen kann, braucht der Harzklub-Zweigverein einen Förderbescheid der Ostdeutschen Sparkassenstiftung mit Geld für den Experten. „Wir hoffen, dass er demnächst bei uns eintrifft“, sagt Harald Watzek.

Mehr als 400.000 Euro sind bereits in die Sanierung der Walpurgishalle geflossen, die in den Jahren 2014 und 2015 vom Dach bis zum Fußboden neu ausgestattet wurde. Ein Großteil davon ist Spenden- und Fördergeld, das der Verein von Unternehmen und Privatpersonen, aber auch von der Hermann-Reddersen-Stiftung, Hendrichs Nibelungen-Förderverein, Lotto-Toto Sachsen-Anhalt sowie dem Land und der Stadt Thale erhalten hat. Für den Anbau, in den nun weitere 21.000 Euro fließen, reichte das Geld damals nicht mehr aus.

Zahlreiche Firmen aus der Region waren beteiligt

Dort sind das neue Dach und die durchgängigen Fensterscheiben, die ihre geteilten Vorgänger ersetzt haben, mittlerweile an Ort und Stelle. Auch der hellgraue Fußboden ist schon fertig.

Während sich Nennhuber und Watzek ein Bild vom Fortschritt der Sanierung machen, bereitet sich ein Maler des Meisterbetriebs Pielemeier aus Thale darauf vor, die Wände in zwei Brauntönen zu streichen. Einige weitere Firmen aus der Region beteiligen sich ebenfalls an den Arbeiten.

Quer über die runde hintere Wand des Anbaus verläuft über Kopfhöhe eine etwa daumenbreite Holzleiste. „Darunter wollen wir später die Bilder aufhängen“, erklärt Fritz Nennhuber. „Wenn es möglich ist, würden wir sie gern mit Strahlern einzeln beleuchten.“

Schnitzereien sollen die Türrahmen verzieren

Ein einfacher Holzbalken trennt zurzeit noch die beiden Türöffnungen, durch die Besucher später in den Anbau gelangen sollen - dann jedoch durch stilvollere Türrahmen. „Die sollen in den nächsten Wochen noch mit Schnitzereien verziert werden“, verrät Harald Watzek.

Auch für die Wand zur Haupthalle haben die Harzklub-Vorsitzenden einen Plan: „Da wollen wir die Schritte der Sanierung darstellen“, kündigt Nennhuber an. Fotos sollen zeigen, wie die 1901 erbaute Walpurgishalle und der rund 20 Jahre jüngere Anbau zu neuem Glanz gebracht wurden.

Bis April werden die Arbeiten wohl noch andauern. „Wir sind optimistisch, dass wir den Anbau in den Osterferien eröffnen können“, sagt Nennhuber.

Lesungen, Musik und Führung

Über die Eheschließungen hinaus schwebt ihm ein breites Veranstaltungsspektrum vor, für das die Walpurgishalle künftig den Rahmen bieten könne: „Hier können Buchlesungen stattfinden und musikalische Vorstellungen.“

Nennhuber und Watzek planen zudem Führungen durch das Gebäude, bei denen Besucher künftig zweimal pro Woche alles Wissenswerte über die Halle und ihre Geschichte erfahren können.

Der Harzklub-Zweigverein ist für die Sanierung der Walpurgishalle weiter auf Spenden angewiesen. Wer helfen möchte, kann dies mit einem Beitrag an IBAN DE75810520000901025720, BIC NOLADE21HRZ tun. Als Verwendungszweck sollte „Spende Walpurgishalle“ angegeben werden. (mz)