Hahausen bei Goslar Hahausen bei Goslar: Im Westharz wird der erste Wolf fotografiert

Goslar - Der Wolf hat jetzt auch den Westharz erreicht: Bei Hahausen im Landkreis Goslar sei ein Tier in die Fotofalle eines Jägers gelaufen, sagte der Vorsitzende der Kreisjägerschaft Goslar, Hans Hesse, am Dienstag.
Bei dem Wolf handele es sich offensichtlich um ein zweijähriges Jungtier auf der Suche nach einem eigenen Revier. Der Wolf streife schon einige Zeit durch die Region und sei dort schon mehrmals gesehen worden, hatte die „Goslarsche Zeitung“ berichtet.
Ein hundertprozentiger Nachweis fehle zwar noch, sagte der Wolfsbeauftragte der Landesjägerschaft Niedersachsen, Raoul Reding. „Das Bild der Fotofalle zeigt aber mit großer Wahrscheinlichkeit einen Wolf. Alle erkennbaren Merkmale sprechen dafür.“
Letzter Wolf im Harz wurde 1898 erlegt
Im Ostharz war bereits im Februar 2016 nahe Ballenstedt ein Wolf in eine Fotofalle getappt. Biologen der Abteilung „Wolfsmonitoring“ im Landesamt für Umweltschutz Sachsen-Anhalt in Halle hatten damals bestätigt, dass das Bild aus der Fotofalle tatsächlich einen Wolf zeigt - es war damit das erste bestätigte Foto des Raubtiers im Harz nach fast 200 Jahren (die MZ berichtete). Der letzte freilebende Wolf war 1798 an der Plessenburg nahe Ilsenburg erlegt worden.
In Sachsen-Anhalt sind Wölfe seit 2008 wieder heimisch und werden von Experten des Landesumweltamts beobachtet. Jüngsten Angaben zufolge leben 78 Tiere in zwölf Rudeln in Sachsen-Anhalt. (dpa/mz)