Gymnasium Halberstadt Gymnasium Halberstadt: Lehrerin soll Schülerin missbraucht haben

Halberstadt - Eine Lehrerin am Gymnasium Martineum in Halberstadt soll eine Schülerin sexuell missbraucht haben. „Wir haben unmittelbar auf die Vorwürfe reagiert und die Frau vom Dienst suspendiert“, sagt Silke Stadör vom Landesschulamt der MZ.
Dies sei noch in der Vorbereitungswoche geschehen, die Lehrerin sei nach den Ferien nicht mehr im Dienst erschienen. Mittlerweile habe sie um ihre Entlassung gebeten, berichtet Stadör, und habe auch ihren Beamtenstatus verloren. Unterdessen hätten die Eltern des mutmaßlichen Opfers Strafanzeige bei der Polizei erstattet. Was genau der Lehrerin vorgeworfen wird, will Stadör nicht sagen.
Auch Christine Schäning, die stellvertretende Leiterin des Gymnasiums, lehnt jede Stellungnahme ab. Aus der Schule ist zu hören, dass weder die Kollegen der betroffenen Lehrerin noch der Personalrat über die mögliche Tat unterrichtet worden sind.
Genauso bedeckt hält sich Hauke Roggenbuck, der Chef der Staatsanwaltschaft in Halberstadt. Er bestätigt nur, dass es ein Ermittlungsverfahren gibt. Ansonsten sagt er nur eines: „Im Hinblick auf schutzwürdige Interessen der Geschädigten und der geltenden Unschuldsvermutung werden zu dem behaupteten Vorfall keine Auskünfte erteilt.“
In Sachsen-Anhalt werde die bis zu ihrer Entlassung verbeamtete Pädagogin nicht mehr als Lehrerin arbeiten dürfen, sagt Silke Stadör. Ob sie in einem anderen Bundesland - etwa im nahe gelegenen Niedersachsen - noch einmal Kinder unterrichten darf, kann Stadör nicht sagen.
Eine Datenübermittlung finde zwischen den Länderbehörden nicht statt. „Jeder Arbeitgeber sollte aber ein erweitertes Führungszeugnis für Menschen, die mit Kindern arbeiten, verlangen“, sagt Silke Stadör. „Darin werden auch Ermittlungsverfahren vermerkt.“ (mz)