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Fußball Fußball: Super gespielt, aber nicht belohnt

Von Wolfgang Grünefeld 25.03.2012, 17:05

Aschersleben/MZ. - Thale war nahe dran, dem Tabellenführer der Landesklasse 3 "ein Bein zu stellen" und den Kampf an der Spitze wieder offener zu gestalten. Doch was zum Sieg fehlte, waren die erforderlichen Tore, denn Chancen dafür gab es für die Harzer zur Genüge.

Die meisten einheimischen Zuschauer zollten der Stahl-Elf viel Lob, denn so stark hätte auf dem Kunstrasen des Lok-Platzes in dieser Saison noch keine Mannschaft aufgetrumpft. Sie und die über 30 mitgereisten Thalefans waren beeindruckt und überrascht zugleich von der starken Leistung und waren sich einig, dass eine Punkteteilung das gerechtere Ergebnis gewesen wäre.

Die Begegnung hatte einen hohen Unterhaltungswert, bot über weite Strecken Landesliganiveau und wurde als Spitzenspiel diesem Prädikat mehr als gerecht. So gewann Aschersleben glücklich, behauptet damit weiterhin die Tabellenspitze, während die Gäste möglicherweise auf Rang fünf abrutschen. "Verdient sieht anders aus", schätze auch Lok-Trainer Siegfried Keller ein und war froh, die drei Punkte daheim behalten zu haben. Der Thalenser Coach Andreas Lehmann sah "in dieser Saison das Beste, was bisher von meiner Mannschaft geboten wurde" und bedauerte die durch Leichtsinn entstandenen Gegentore im ersten Abschnitt.

135 Besucher erlebten zwei grundlegend verschiedene Halbzeiten. Der Gastgeber begann druckvoll und startete besonders über die rechte Seite immer wieder gefährliche Angriffe. So brachte Tobias Große schon nach elf Minuten seine Farben aus Nahdistanz völlig freistehend mit 1:0 in Führung.

Thale wurde stärker und setzte durch einen Kopfball von Patrick Mämecke ein erstes Achtungszeichen (16.). Weitere gute Aktionen von Steffen Hägemann (28.), Michel Kretschmer (31.) und Nico Engel (33.) folgten, aber im Abspiel oder Abschluss fehlte immer wieder die Genauigkeit. Auch Aschersleben kam zu weiteren Chancen. Große baute den Vorsprung durch einen direkt verwandelten unhaltbaren Freistoß über die Mauer zum 2:0 aus (36.).

Thales Anhänger glaubten, dieses Gegentor wäre tödlich gewesen und würde die Niederlage endgültig besiegeln. Aber die Mannschaft kam energisch aus der Kabine zurück und nahm nun in der zweiten Hälfte das Zepter in die Hand. Hägemann umkurvte mehrere Gegenspieler, passte auf Alexander Lucas, der mit einem Flachschuss ins lange Eck den frühen Anschlusstreffer markierte (53.). Dieses Tor gab weiter Auftrieb, und Angriff auf Angriff rollte vor das Ascherslebener Gehäuse. Engel vergab die Riesenchance zum Ausgleich, konnte aber Torwart Christian Timmerhoff nicht überwinden (60.).

Weitere Möglichkeiten von Hägemann (63.), Mämecke (68.), Kretschmer (74.) oder Engel (75.) blieben liegen, ein Foul an René Neuendorf im Strafraum wurde nicht geahndet (72.) und ein Schuss von Alexander Michaelis wehrte Johannes Kilian auf der Torlinie ab (75.). Nach dieser kräftezehrenden Phase kam Lok wieder besser ins Spiel und konnte einige Male gefährlich kontern.

Thales Keeper Nico Picek parierte mehrmals in starker Manier gegen Große (77.), Erik Schmidt (81.) und Patrick Illiger (86., 90.). Letztendlich ein packendes und spannendes Finale mit dem glücklicheren Ende für den Platzbesitzer.

Thale:

Picek - Geuer, Tietze, Mämecke, Neuendorf, Kretschmer, Kaye, Michaelis, Hägemann, Engel (84. Drechsel), Lucas (67. Fahldieck)