Folgen der Pandemie Folgen der Pandemie : Corona lässt das Mammut-Fest platzen

Ermsleben - Vier Jubiläen in einem Jahr - das sollte gefeiert werden: 975 Jahre Ermsleben, 175 Jahre Gesangverein „Liedertafel“ von 1845, 150 Jahre Feuerwehr und 100 Jahre Sportverein. Daran hätte am 18. Juni mit einem großen Heimatfest erinnert werden sollen. Hätte. Doch die Einschränkungen wegen der Corona-Pandemie machen alle Pläne und mühevollen Vorbereitungen zunichte: Veranstaltungen mit mehr als 1.000 Teilnehmern sind bis zum 31. August untersagt.
Neuer Vertrag mit Radio Brocken ist schon abgeschlossen
Seit Ende vergangenen Jahres laufen die Vorbereitungen, nun soll alles ins kommende Jahr verschoben werden. „Am 11., 12. und 13. Juni 2021 wollen wir das Heimatfest nachholen“, sagt Jürgen Recht, der Vorsitzende des Ermslebener Kulturvereins als Hauptorganisator. Der Vertrag mit Radio Brocken sei schon abgeschlossen. Der Sender hätte auch in diesem Jahr beim Fest dabei sein sollen.
„Wir hoffen, dass wir bis dahin wieder so große Veranstaltungen durchführen können“, sagt Recht. Auf diesen Herbst verschieben wollte man das Ganze nicht: Die Unsicherheit sei zu groß, sagt Recht. Niemand wisse, wie sich die Pandemie entwickelt, und ob im September auch das Wetter mitspielt, sei ja auch nicht sicher. Der Oktober sei schließlich für Freilicht-Veranstaltungen auch nicht geeignet.
„Wer sich ehrenamtlich einbringt, der sollte auch geehrt werden“
Im kommenden Jahr sollen dann auch besonders engagierte Ermslebener in der großen Jubiläumsveranstaltung geehrt werden. „Wer sich ehrenamtlich einbringt, der sollte auch geehrt werden“, sagt Jürgen Recht. Und der Ort hat ein reges Vereinsleben, sagt Ortsbürgermeisterin Kristin Eichmann-Rank.
20 aktive Vereine bei etwa 2.500 Einwohnern, das sei beachtlich. „Wir bedanken uns bei all denen, die sich im Vorfeld des Heimatfestes engagiert haben“, sagt sie. „Es sollte ja auch ein Umzug stattfinden, es ist alles Arbeit gewesen.“
Dazu gehört auch die Vorbereitung der Festwiese: Aus ungenutzten Kleingärten neben dem Sportplatz - insgesamt eine Fläche von etwa einem Hektar - wurde mit Unterstützung der Ermslebener Landwirtschaftsgenossenschaft und der Umwelttechnik und Wasserbau GmbH eine Rasenfläche. „Jetzt haben wir eine doppelt so große Festwiese, die wir auch künftig für größere Veranstaltungen nutzen können“, sagt Jürgen Recht.
Dankbar für die Unterstützung
Besonderer Dank gelte auch den Sponsoren - Unternehmen und Privatleute -, die mit ihrer Unterstützung dafür gesorgt hätten, dass das Heimatfest überhaupt hätte stattfinden können. „Und das bei der angespannten wirtschaftlichen Situation“, setzt Jürgen Recht hinzu. Er hoffe, dass die Schausteller und Gastronomen die Krise gut überstehen und „uns im nächsten Jahr zur Seite stehen können“, wie Kristin Eichmann-Rank hinzufügt.
Zuschüsse für Vereine bleiben trotzdem erhalten
Das von den Sponsoren zur Verfügung gestellte Geld sei nicht verloren, sondern soll für das Heimatfest im kommenden Jahr verwendet werden. Auch die Ortschaftsratsmittel, die an Vereine vergeben werden und in diesem Jahr für das Heimatfest verwendet werden sollten, könnten nun wieder an die Vereine ausgereicht werden, überlegt Recht.
„Die Vereine sind auf die Zuschüsse angewiesen, und wir wollen sie nach unseren finanziellen Möglichkeiten unterstützen.“ Darüber soll nun im Ortschaftsrat beraten werden, sagt die Ortsbürgermeisterin. Die nächste Sitzung findet am Donnerstag, dem 25. Juni, um 19 Uhr im Haus der Kultur statt. (mz)