Ein Dorf sitzt auf dem Trockenen Ein Dorf sitzt auf dem Trockenen : Nur der Bäcker bekommt seine Brötchen noch fertig

Frose - Der Wasserversorger Midewa musste Frose am Mittwochmorgen komplett vom Trinkwassernetz nehmen.
Grund war laut Servicebereichsleiter Andreas Vollert ein Rohrbruch an der Hauptleitung, die vom Hochbehälter Radisleben nach Frose führt.
Midewa-Mitarbeiter haben die Stelle am Ortseingang am Vormittag aufgeschachtet.
„Das Ausmaß des Schadens kennen wir noch nicht“, so Vollert. Deshalb könne er auch noch nicht sagen, wann die Versorgung wieder aufgenommen werden kann.
Ein Dorf sitzt auf dem Trockenen: Bäckergeselle hat den Schaden bemerkt
Es war Bäckergeselle Christoph Börner auf dem Weg zur Arbeit, der das austretende Wasser am frühen Morgen gegen 3 Uhr bemerkte und seinen Chef, Bäckermeister Sven Kattner, darüber informierte.
Dieser wählte den Notruf 112 und meldete den Schaden. Als das Wasser gegen 8.15 Uhr abgestellt wird, ist er mit den Brötchen durch.
„Ohne Wasser hätten wir nicht backen können“, sagt er.
Wasser braucht er vor allem für seinen Ofen, der Dampf benötigt, um die Brötchen frisch und appetitlich werden zu lassen. „Ohne den Dampf würden sie aussehen wie mit Asche bestreut“, erklärt er und lobt die Zusammenarbeit mit der Midewa.
Ein Dorf sitzt auf dem Trockenen: Eine Kaupe war schnell vor Ort
„Die Mitarbeiter haben Bescheid gegeben, wann sie abdrehen und uns eine Kaupe gebracht. So konnten wir uns gut auf die Situation einstellen.“
Die Bäckerei gehört wegen ihrer Lage im Oberdorf zu denen, bei denen zuerst nichts mehr aus dem Hahn kommt, wenn das Wasser abgestellt wird.
Anders als der Kindergarten. Dieser liegt tiefer, so dass Küche, Toiletten und Waschräume am Mittag noch funktionierten.
„Wir haben noch kein Problem“, sagt Kindergartenleiterin Petra Reichel.
Doch zur Sicherheit steht auch hier ein Wasserwagen mit 1.000 Litern bereit.
Ein Dorf sitzt auf dem Trockenen: Mobile Versorgung abgesichert
Neben den beiden stationären Zapfstellen organisierte die Midewa auch eine mobile Versorgung. Detlef König fährt von Tür zu Tür, klingelt und bietet an, sich zu bevorraten.
Ursula Mahring nutzt das Angebot und lässt zwei Zehn-Liter-Eimer füllen. „Wenn es fehlt, merkt man erst, was man am Wasser hat“, sagt sie.
Und weist nicht nur auf die beiden Eimer, sondern auch nach oben gen Himmel.
Situationen wie diese, sich am Wasserwagen zu versorgen, kenne sie nur von früher, „als alle naselang die Leitungen einfroren.“ Gegen 16.30 Uhr am Nachmittag konnte das Wasser wieder fließen, der Rohrbruch wurde bis dahin behoben. (mz)
