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Äpfel Kartoffeln Joghurt Käse Agrargenossenschaft Hedersleben eröffnen neuen Hofladen: Äpfel Kartoffeln Joghurt Käse und Milch werden angeboten

Von Rita Kunze 26.09.2019, 05:56
Der neue Hofladen der Agrargenossenschaft Hedersleben ist eröffnet. Iris Albrecht sortiert die Äpfel, die aus Rieder kommen.
Der neue Hofladen der Agrargenossenschaft Hedersleben ist eröffnet. Iris Albrecht sortiert die Äpfel, die aus Rieder kommen. Marco Junghans

Hedersleben - Kartoffeln und Milch kommen aus eigener Produktion, die Eier aus Altenweddingen, Joghurt und Käse aus Edderitz bei Köthen, die Äpfel aus Rieder: Mit ihrem Hofladen ist die Agrargenossenschaft Hedersleben das, was man sich unter einem Anbieter regionaler Produkte vorstellt.

Der Laden ist jetzt aus dem bisherigen provisorischen Verkaufsraum in die neugestaltete ehemalige Kartoffelscheune umgezogen, das Angebot ist größer geworden.

Es gibt Kartoffeln, Milch, Joghurt, Käse, Honig und Fruchtsäfte

Die Erzeugnisse, die dort auf rund 150 Quadratmetern angeboten werden, kommen zumeist aus einem Umkreis bis 50 Kilometer, „teilweise im Austausch mit anderen Hofläden“, sagt Lutz Trautmann, der Vorstandsvorsitzende der Agrargenossenschaft.

Die Zusammenarbeit mit den anderen Erzeugern habe sich durch berufliche Kontakte und Verbände ergeben, sagt er. So bekommen die Hederslebener Äpfel aus Rieder, wohin sie wiederum ihre Kartoffeln liefern.

Kräuter und Kartoffeln werden auch nach Altenweddingen gebracht, im Gegenzug kommen von dort Eier von freilaufenden Hühnern und Eierlikör. Gemüse, Käse und Joghurt stammen aus dem Köthener Raum, der Honig von Imkern der Region und die Fruchtsäfte aus Welsleben.

„Wir haben den Ehrgeiz entwickelt, hiesige Produkte anzubieten”, sagt Vorstandschef Lutz Trautmann 

„Da sind wir beim Stichwort Direktvermarkter. Ich glaube daran, dass Regionalität von den Kunden mehr geschätzt wird als das Bio-Label. Wir essen selbst, was wir verkaufen. Wir haben hier eines der besten Ackerbaugebiete“, sagt Lutz Trautmann.

„Da haben wir den Ehrgeiz entwickelt, hiesige Produkte anzubieten - und festgestellt, dass die Leute das einfach wollen.“

Die Produktpalette ist breit gefächert, doch angefangen hat alles mit Kartoffeln. Der neue Hofladen, in dem Iris Albrecht und Diana Wieckert die Regale bestücken und die Waren verkaufen, war früher eine Kartoffelscheune.

Die Agrargenossenschaft entstand 1991 aus der Landwirtschaftlichen Produktionsgenossenschaft (LPG) Hedersleben, und deren Kartoffelproduktion wurde von der Agrargenossenschaft fortgeführt. Auf rund 300 Hektar werden Speisekartoffeln in mehreren Sorten angebaut.

Es begann mit Nachfragen von Kunden, die Kartoffeln kaufen wollten

„Kunden haben nachgefragt, ob sie Kartoffeln kaufen könnten, und daraus wurde ein Selbstläufer“, erinnert sich der Vorstandsvorsitzende an den beginnenden Verkauf an Privatkunden. In den ersten zehn Jahren habe sich der Umsatz jährlich verdoppelt.

Die Agrargenossenschaft hat sich einen treuen Kundenstamm aufgebaut, der aus einem Umkreis von rund 30 Kilometern kommt. Der Hofladen ist ganzjährig geöffnet, Kunden brauchen sich nicht mehr im Herbst mit Kartoffeln „einzudecken“.

Die Knollen aus eigenem Anbau werden nach der Ernte im großen Kartoffellager der Agrargenossenschaft auf der gegenüberliegenden Straßenseite schrittweise auf vier Grad Celsius heruntergekühlt und so zur Keimruhe gebracht, ohne dass sie dafür chemisch behandelt werden müssen.

Der Umbau der Kartoffelscheune zum Hofladen hat etwa ein Jahr gedauert, die Aufträge dafür gingen an Firmen aus der Region um Hedersleben. „Wir haben das nebenbei gemacht“, sagt Robin Schmidt, stellvertretender Vorstandsvorsitzender. „Es war nie unsere Zielsetzung, zu einem konkreten Termin fertig zu sein.“

Der Hofladen ist montags bis freitags von 8 bis 18 Uhr und samstags von 8 bis 12 Uhr geöffnet. (mz)

Johanna Richter (rechts) kauft bei Diana Wieckert ein.
Johanna Richter (rechts) kauft bei Diana Wieckert ein.
Marco Junghans