Windpark Trebbichau Windpark Trebbichau: Windräder werden größer

Hohnsdorf - Die Betreibergesellschaft des Windparks Trebbichau an der Fuhne hat vor, in der Anlage ein sogenanntes Repowering durchzuführen, also vorhandene Windräder gegen größere und leistungsfähigere auszutauschen.
Dieses Vorhaben war Thema einer gemeinsamen Sitzung von Ortschaftsräten aus Wieskau, Piethen, Maasdorf, Reinsdorf, Görzig, Glauzig und Trebbichau, die laut Kommunalverfassung zu beteiligen sind.
Jens Schöttler, Geschäftsführer der Firma erneuerbare energien europa e3 GmbH, erklärte bei der Veranstaltung im Dorfgemeinschaftshaus in Hohnsdorf die Details des Repowerings.
Das Hamburger Unternehmen wurde von der Betreibergesellschaft mit der Planung des Vorhabens beauftragt. Vorgesehen ist, zehn Windräder komplett abzubauen und sechs neue aufzustellen.
Die neuen Windräder sind deutlich höher als die jetzigen. Sie haben eine Nabenhöhe von 149 Metern und einen Rotordurchmesser von 115 Metern, erreichen also eine Gesamthöhe von über 200 Metern.
Mehr Stromerzeugung auf gleicher Fläche, keine größere Schallemission, eine höhere Effizienz und eine bessere Netzintegration - das sind laut Jens Schöttler wesentliche Kriterien, die für ein Repowering sprechen.
Die Beeinträchtigungen für die in der Nähe des Windparks lebenden Menschen sollen nicht steigen, der vorgeschriebene Abstand zur Wohnbebauung werde eingehalten.
Anlagen sollen nicht lauter werden
Die neuen Windräder sollen in der Nacht nicht mehr ständig befeuert werden. „Es ist eine bedarfsgerechte Befeuerung vorgesehen. Die Lichter gehen nur noch an, wenn sich ein Flugzeug nähert“, sagte der Geschäftsführer.
Die neuen Anlagen, versicherte Schöttler, werden nicht lauter als die jetzigen. Dafür sorgen gezackte Flügelkanten an den Rotorblättern. „Diese Gestaltung führt dazu, dass die Windräder leiser laufen.“
Bevor aber überhaupt ein Handschlag getan wird, muss der jetzige Bebauungsplan für den Windpark geändert werden. Bislang war die maximale Gesamthöhe der Windenergieanlagen auf 150 Meter festgesetzt.
Nunmehr geht es um mehr als 200 Meter, was im Bebauungsplan Berücksichtigung finden muss. Das war auch der Grund für die gemeinsame Sitzung der Ortschaftsräte.
Zum einen sollten sie den aktuellen Stand der Planungen aus erster Hand hören, zum anderen war ihre Meinung zu dem Vorhaben gefragt. Nicht alle stimmten der vorgesehenen Überplanung des Windparks zu. Das Thema wird nun weiter im Bauausschuss und abschließend zur Stadtratssitzung am 27. April behandelt.
Für die Planüberarbeitung muss die Stadt nicht aufkommen. „Wir bezahlen die komplette Bauplanung“, betonte Schöttler. Die mit dem Repowering verbundenen Aufträge sollen möglichst an regionale Firmen vergeben werden.
Und auch steuerlich soll die Stadt Südliches Anhalt profitieren. „70 Prozent der Gewerbesteuern bleiben in der Gemeinde, in der der Standort des Windparks ist“, versicherte Schöttler. (mz)