Unter drei Stunden Unter drei Stunden gelaufen: Das ist der Sieger vom Goitzsche-Marathon

Bitterfeld - Auch wenn Dirk Karl aus einer kleinen Stadt in Rheinland-Pfalz kommt, so fühlt sich der 48-Jährige mit der Region Bitterfeld-Wolfen verbunden. „Der Lebensgefährte meiner Mutter kommt aus Bitterfeld, das ist also irgendwie ein wenig Heimat für mich“, sagte er am Sonntagnachmittag.
Sein Besuch hatte einen sportlichen Hintergrund: Er wollte beim Goitzsche-Marathon laufen und hatte sich ein Ziel gesetzt. Unter drei Stunden wollte der Läufer der TSG Grünstadt über die Marathon-Distanz bleiben.
Um knapp zwei Minuten unterbot der 48-Jährige die angepeilte Zeit. Dass er damit als Sieger das Ziel durchlaufen würde, hätte er im Vorfeld allerdings nicht gedacht. Und auch nicht angestrebt.
Sieger lobt die Landschaft und die Strecke des Marathons
Irgendwann hatte er davon gehört, dass es in Bitterfeld einen Marathon gäbe. „Ich habe mich dann intensiv damit beschäftigt und mir die Strecke angeschaut“, erzählte er wenige Minuten nachdem er das Ziel als Erster überquert hatte.
Vor allem die schöne Landschaft entlang der Strecke hatten ihn im Vorfeld von einer Teilnahme und am Sonntag vollends überzeugt. Wenn Dirk Karl die Strecke und die Veranstaltung lobt, dann hat das etwas zu heißen. Schließlich war es bereits sein 88. Marathon, den er gerade absolviert hatte.
Rund um mit Wasser versorgt
Viele Eindrücke bei Läufen in größeren Städten oder anderen Landschaften hat er dabei gesammelt. „Es ist hier eine sehr schöne Strecke, auch die Versorgung hat super geklappt“, sagte er.
Dass an den Verpflegungsständen nicht nur Wasser, sondern auch isotonische Getränke und Cola angeboten wurden, freute den Pfälzer. „Das ist nicht überall so. Aber gerade ab Kilometer 30, wenn ich etwas müde werde, brauche ich mal eine Cola“, so Karl.
Auch der Cheforganisator ist zufrieden mit der Veranstaltung
So ein Lob wird Lars Schindler gerne hören. Der Cheforganisator des Goitzsche-Marathons hatte sich Gedanken darüber gemacht, dass es in diesem Jahr etwas zu wenig Helfer sein könnten.
Offenbar hatte auf der Strecke aber alles sehr gut funktioniert. Und auch das Drumherum schien zu passen. „Heute ist es für mich viel entspannter als im letzten Jahr“, sagte Schindler in einer ruhigen Minute.
Nach einer einjährigen Pause hatte er sich mit dem Goitzsche-Dachverband vor den Karren gespannt und gemeinsam mit vielen Helfern den Goitzsche-Marathon wieder aufleben lassen.
100 Läufer mehr als im vergangenen Jahr
Knapp 600 Läufer waren am Sonntag eine Bestätigung. „Wir haben ungefähr 100 Läufer mehr als im vergangenen Jahr, das ist ein gesundes Wachstum“, so Schindler.
Zu den neuen Teilnehmern gehörte in diesem Jahr auch Dirk Karl. Schon vor ein paar Jahren hatte er bei einem Urlaub durch den Osten Deutschlands auch in Bitterfeld einen Halt eingelegt.
Dirk Karl lief zum ersten Mal beim Goitzsche-Marathon mit
Mit dem Zug war er am Sonnabend angereist, hatte am Abend, nach ein paar Stunden in Leipzig dann in Bitterfeld sein Zimmer bezogen. Die Region, aber auch der Marktplatz hätten sich herausgeputzt.
Seine Anreise zum Goitzsche-Marathon hatte sich also aus mehreren Gesichtspunkten gelohnt. Der zweiten Heimat hatte er wieder einmal einen Besuch abgestattet und dann auch noch den Wettbewerb gewonnen.
Gegen 17 Uhr fuhr sein Zug am Sonntag wieder zurück in die Heimat - mit dem Sieg im Gepäck, schönen und interessanten Eindrücke im Kopf. „Es hat mir sehr gefallen“, sagte Dirk Karl und verabschiedete sich wieder in die Pfalz. Vielleicht bis zum nächsten Goitzsche-Marathon. (mz)