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TSV Elbe Aken TSV Elbe Aken: Michael Grabitzki übernimmt die Mannschaft von Joachim Schaffer

Von Nadja Reichert 19.04.2017, 12:26
Joachim Schaffer muss beim TSV Elbe Aken seinen Hut als Cheftrainer nehmen.
Joachim Schaffer muss beim TSV Elbe Aken seinen Hut als Cheftrainer nehmen. Hartmut Bösener

Aken - Im Elbesportpark kehrt keine Ruhe ein. Erst verkündete die Fußball-Abteilung des TSV Elbe Aken, dass sie zur neuen Saison als FC Stahl Aken eigene Wege beschreitet. Nun hat die Abteilungsleitung bekannt gegeben, dass man sich auch von Trainer Joachim Schaffer trennt.

„Es war eine recht kurzfristige Entscheidung“, erklärte Sebastian Sauer, stellvertretender Abteilungsleiter, „sie ist uns keineswegs leicht gefallen, aber wir haben leider gemerkt, dass sich das Team nicht mehr ganz für seinen Trainer aufopfert.“

Ausschlaggebend war da wohl die Partie beim CFC Germania, die Aken mit 1:6 verlor. „Wir sind ja zwischenzeitlich zum 1:2 herangekommen“, erinnerte sich Sauer, „da erwartet man, dass noch mal ein Ruck durch die Mannschaft geht. Aber dem war nicht so.“

Den Preis bezahlt der Trainer, so ist das im Fußball-Geschäft. Joachim Schaffer war zudem von der Entscheidung des Vereins mehr als überrascht. Noch am vergangenen Dienstag wollte er, wie immer, die Trainingseinheit leiten. „Dort wurde mir dann gesagt, dass ich ab jetzt nicht mehr Trainer sei. Da war ich dann schon ziemlich entsetzt.“

Überrascht vom plötzlichen Trainer-Wechsel

Aber nicht nur er. Auch seine Elf war erst einmal sprachlos. „Die Mannschaft ist aus allen Wolken gefallen“, berichtete Schaffer. Gerade die älteren Spieler im Team, die den Ex-Coach auch schon aus früheren Stationen kannten, waren überrascht. „Das war etwas unerwartet“, sagte Kapitän Lars Geffert, „vor allem für mich.“

Der 32-Jährige trainierte schon beim CFC Germania unter Joachim Schaffer. „Ich denke, dass der Verein seine Gründe hatte“, fuhr der Kapitän fort, „diese sind nicht immer nachvollziehbar. Aber da jetzt am Osterwochenende sehr wichtige Spiele anstanden, hat sich der Verein dazu entschlossen.“

Joachim Schaffer hätte gern weitergemacht. Aber „wir wollen keine schmutzige Wäsche waschen“, so der Ex-Trainer. Auch die Abteilungsleitung betonte, man sei im Guten auseinander gegangen. „Joachim hat uns gesagt, dass er seine Arbeit gern fortsetzen würde“, so Sebastian Sauer, „er ist ja ein Trainer, der sich Ziele steckt und diese auch erreichen möchte. Aber in der momentanen Situation mussten wir diese Entscheidung fällen.“

Spieler des TSV Elbe Aken waren bei den letzten Spielen weniger verkrampft

Und das kurz vor einem Mammutprogramm. Bereits zu den drei Partien über Ostern stand Michael Grabitzki - bis dato eher im Hintergrund des Trainerstabs - an der Seitenlinie. Aus drei Spielen konnte der TSV vier Punkte holen.

Mit nun 29 Punkten auf dem Konto sieht es für die Akener in der Landesklasse mit Platz zehn wieder etwas besser aus. „Die Situation ist jetzt entspannter“, so der stellvertretende Abteilungsleiter.

Liegt das allein am Trainerwechsel? Sicherlich nicht. Allerdings war die Mannschaft über die Feiertage bereit, zwei Extraeinheiten einzuschieben. Grabitzki hat diese Idee angeschoben. „Ich denke, die Mannschaft hat das gut angenommen“, schätzte Geffert ein.

Ob Grabitzki nun die bessere Wahl ist, „dass kann man nach einer Woche nicht sagen“, so der Kapitän, „aber er hat es zumindest in dieser kurzen Zeit geschafft, dass unser Spiel nicht mehr so verkrampft ist und alle etwas befreiter spielen.“

Michael Grabitzki muss nicht Interims-Trainer bleiben

Ist Michael Grabitzki daher also mehr als ein Interims-Trainer? „Er übernimmt die Mannschaft jetzt erst einmal“, so Sauer, „aber wenn sich Michael beweist, sehe ich eigentlich keinen Grund, warum wir zwingend einen neuen Trainer suchen sollten.“

Und Joachim Schaffer? Er will jetzt erst einmal für ein paar Tage in seine Heimat auf Rügen fahren. „Danach entscheide ich, wie es weitergeht.“ Eventuell kann er sich vorstellen, als Nachwuchstrainer wieder neu zu starten. Seine ehemaligen Schützlinge wünschen ihm auf jeden Fall „alles Gute für die Zukunft“, betonte Kapitän Geffert. (mz)

In den vergangenen vier Jahren war Joachim Schaffer immer als Trainer im Kreis Anhalt und Anhalt-Bitterfeld tätig. Bis zum Frühjahr 2012 stand er beim CFC Germania in der Landesklasse an der Seitenlinie. Danach war er in der Saison 2012/13 Trainer beim SV Dessau 05, der damals noch in der Landesliga Süd spielte.

Bevor der 65-Jährige zum TSV Elbe Aken wechselte, betreute er in der Spielzeit 2014/15 und 2015/16 die FSG Steutz/Leps in der Kreisoberliga Anhalt. 2014/15 belegte die FSG unter seiner Leitung Platz sechs in der Tabelle, 2015/16 wurde Rang elf erreicht. (mz/nc)