Fußball-Kreisoberliga Fußball-Kreisoberliga: Steigen zwei Teams zur Landesklasse auf?

Bitterfeld/MZ - Alles redet in der Kreisoberliga über den fast wöchentlichen Wechsel an der Tabellenspitze. Neben dem Meistertitel beschert der einem Verein aus Anhalt-Bitterfeld auch das Aufstiegsrecht zur Landesklasse. Woche für Woche wird um diese Position gekämpft, fünf Mannschaften können sich noch Chancen ausrechnen. Doch schon in der Winterpause hatten die Trainer von einer weiteren Option gehört: einem zweiten Aufstiegsplatz. „Uns wurde gesagt, dass auch der Zweite aufsteigen kann“, sagte etwa Daniel Pidde.
Der Gröbziger Trainer hat damit allerdings nur bedingt recht. Vier Kreisfachverbände bekommen vor jedem Jahr einen zweiten Aufstiegsplatz zugelost, um die Anzahl der Mannschaften in den Landesklassen bei 16 halten zu können. Der Kreisfachverband Anhalt-Bitterfeld gehört in der Saison 2013/14 aber nicht zu diesem Quartett, ist stattdessen erster Nachrücker, falls in den oberen Ligen Dinge eintreten, die im Vorfeld der Spielzeit so nicht geplant waren. Eine davon ist der Abstiegskampf in der Fußball-Oberliga.
Der ist in dieser Saison so eng mit dem Aufstiegsrennen in der Kreisoberliga Anhalt-Bitterfeld verknüpft wie noch nie. „Tritt Punkt 4.3.1.3 in Kraft“, heißt es in der Spielordnung des Fußball-Landesverbandes, „so erhöht sich die Anzahl der Aufsteiger aus Punkt 4.5.1 um einen auszulosenden Aufsteiger.“
Ein lachendes und ein weinendes Auge
Dieser käme aus Anhalt-Bitterfeld. Aber eben nur, wenn der unter Punkt 4.3.1.3 beschriebene Sachverhalt eintritt. Und der bezieht sich auf die Absteiger aus der Oberliga in die Verbandsliga Sachsen-Anhalt. Sollte es nach aktuellem Stand lediglich die Mannschaft von Grün-Weiß Piesteritz erwischen, könnte sich ein zweites Team aus Anhalt-Bitterfeld über den Aufstieg in die Landesklasse freuen. „Ich sehe das mit einem lachenden und weinenden Auge“, sagt Jörg Bihlmeyer zu diesem Sachverhalt, „auf der einen Seite haben wir im Landkreis eine weitere Mannschaft in der Landesklasse, auf der anderen Seite verliere ich ungerne gute Mannschaften aus der Kreisoberliga“, so der Präsident des Kreisfachverbandes (KFV) Anhalt-Bitterfeld.
Fünf Spiele stehen in der Fußball-Oberliga noch auf dem Programm. Grün-Weiß Piesteritz hat vor diesem Saisonfinale derzeit sieben Punkte auf das rettende Ufer Rückstand, rangiert auf dem vorletzten Tabellenplatz. Auf dem ersten Nichtabstiegsrang liegt derzeit die Reserve des Halleschen FC. Nur einen Punkt liegen die Saalestädter vor dem SV Schott Jena, der noch vor der Saison mit Union Sandersdorf aufgestiegen war.
Damit keine weitere Mannschaft aufsteigt, müsste es noch einen zweiten Absteiger in die Verbandsliga geben, die Reserve des Halleschen FC ist derzeit noch gefährdet. Sollte es die neben Piesteritz auch noch erwischen, so blieb im KFV alles beim Alten. Aber in einem zweiten Aufsteiger sieht Jörg Bihlmeyer auch noch einen weiteren Reiz: „Sollte Görzig aufsteigen, dann hätte man wieder Derbys gegen Edde-ritz“, so der KFV-Präsident.
Aber auch für den Abstiegskampf in der Kreisoberliga ergebe sich plötzlich wieder eine neue Option: Derzeit müssten zwei Mannschaften in die Kreisliga absteigen, bei einem zweiten Aufsteiger in die Landesklasse wäre nur ein Team vom Abstieg in die Kreisliga betroffen. Bei aller Spannung an der Tabellenspitze und beim Kampf gegen den Abstieg muss der Blick der Mannschaft aus dem KFV Anhalt-Bitterfeld also auch in Richtung der Oberliga gehen.