Fußball im Kreis Fußball im Kreis: Durch Spielgemeinschaften gemeinsam überleben

Köthen/MZ - Die Entscheidungen sind gefallen, die Auf- und Absteiger im Kreis Anhalt-Bitterfeld stehen - in den meisten Fällen - fest. Auch der Kreisfachverband Fußball Anhalt-Bitterfeld (KFV ABI) hat Entscheidungen getroffen, die sich auf die kommende Saison 2014/15 und auch auf die übernächste 2015/16 auswirken.
Hilfe für die kleinen Vereine
„In Zukunft sind Spielgemeinschaften auf Vereins- und Mannschaftsebene in allen Spielklassen des Landkreises möglich“, sagt Jörg Bihlmeyer, Präsident des KFV Anhalt-Bitterfeld. Dies wurde auf der Vorstandssitzung am vergangenen Donnerstag entschieden.
Nach dem Beschluss des Vorstandes reichten die beiden Vereine SV Quetzdölsdorf und SV Schrenz einen schriftlichen Antrag ein, ab der neuen Saison als Vereins-Spielgemeinschaft zwei Mannschaften zu melden. Diesem Antrag wurde stattgegeben und somit spielt Spg. Quetzdölsdorf/Schrenz in der neuen Saison in der Kreisliga und die Reserve der Spielgemeinschaft geht in der 2. Kreisklasse an den Start.
Das für den 29. Juni geplante Relegationsspiel zwischen dem FSV Trinum und FSV Löberitz muss deshalb nicht ausgetragen werden, beide Teams spielen ab der neuen Saison in der Kreisliga.
Das bedeutet: Sollte ein Verein nicht mehr genügend Spieler zusammenbekommen, um eine Mannschaft im Spielbetrieb anzumelden, kann er nun eine Gemeinschaft mit einem anderen Verein eingehen. Beide Vereine werden in der Gemeinschaft genannt. Bisher mussten die Spieler von einem zum anderen Verein wechseln. Den Hintergrund zu dieser Entscheidung erklärt Bihlmeyer so: „Der Gedanke ist, dass kleine Vereine so nicht von der Bildfläche verschwinden.“
Die Möglichkeit, eine Gemeinschaft auf Vereinsebene zu gründen, soll also helfen, eine eigene Identität zu bewahren. „Machen wir uns nichts vor“, sagt Bihlmeyer: „Ist ein Verein erst einmal abgemeldet, wird er mit großer Wahrscheinlichkeit nicht zurückkommen.“ Die Gemeinschaft soll beiden Vereinen helfen, bei einem Missbrauch würde der Kreisfachverband eingreifen. „Sollten wir merken, dass die Gemeinschaft nur den Interessen eines Vereines nützt, machen wir das rückgängig“, so Bihlmeyer.
Spielgemeinschaften auf Mannschaftsebene, wie sie beispielsweise Edderitz und Wörbzig in der 1. Kreisklasse West bereits in der Saison 2013/14 eingegangen sind, sind ab der nächsten Saison auch in der Kreisoberliga und Kreisliga möglich. Zum Beispiel könnten zwei Mannschaften zweier Vereine eine gemeinsame zweite Mannschaft melden, die jeweiligen ersten Mannschaften aber unter dem jeweils alten Namen weiterspielen. Formlose schriftliche Anträge können ab sofort beim Kreisfachverband gestellt werden. „Wir weisen aber ausdrücklich darauf hin, dass eine Spielgemeinschaft, egal ob sie auf Vereins- oder Mannschaftsebene besteht, nicht ins Land aufsteigen kann“, sagt Jörg Bihlmeyer. Die Kreisoberliga ist also die höchstmögliche Spielklasse.
Eingleisige 1. Kreisklasse kommt
Des Weiteren wird es Änderungen bei der Einteilung der Ligen geben. In der Saison 2014/15 wird es nur noch eine eingleisige 2. Kreisklasse geben, die Einteilung in die Staffeln Ost und West entfällt. „Es gibt einfach zu wenig Mannschaften“, begründet Jörg Bihlmeyer die Entscheidung. Das ist kein Alleingang des Kreisfachverbandes, es gab laut Präsidium Signale aus den Vereinen, bei der Einteilung eine Änderung vorzunehmen.
Dies ist aber nur der erste Schritt. In der Saison 2015/16 soll es nur noch eine eingleisige 1. Kreisklasse mit 14 Mannschaften geben. Denkbar wäre, dass die Zweit- bis Sechstplatzierten der beiden Staffeln der 1. Kreisklasse der Saison 2014/15, die beiden Erstplatzierten der 2. Kreisklasse und die zwei Absteiger der Kreisliga in die eingleisige Kreisklasse übergehen.
Geht man so vor, würden die Mannschaften ab Platz sieben der 1. Kreisklasse-Staffeln in die 2. Kreisklasse eingeordnet, die dann wieder aus zwei Staffeln bestehen soll. „Wir wollen mit diesen Änderungen einen vernünftigen Spielbetrieb gewährleisten“, erklärt Jörg Bihlmeyer.