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Fußball Fußball: Als Einheit in die Kreisliga

Von holger bär 30.06.2013, 20:22
Verkehrte Welt - trotz des eigenen Sieges fanden die Zscherndorfer keinen Grund zum Jubeln.
Verkehrte Welt - trotz des eigenen Sieges fanden die Zscherndorfer keinen Grund zum Jubeln. Andre Kehrer Lizenz

zscherndorf/MZ - Eine Tabelle lügt nicht. Darüber zeigte man sich auch beim VfB Zscherndorf nach dem letzten Abpfiff der Saison einig. Schiedsrichter Friedrich Renner streckte drei Finger in die Luft. Doch auch diese angezeigten Minuten Nachspielzeit reichten nicht, um das während der Saison entstandene Torpolster auf den SV Schrenz im direkten Vergleich am letzten Spieltag der 1. Kreisklasse Ost zu kompensieren.

Der Abpfiff folgte, und die Arme der rot gekleideten Gäste gingen freudestrahlend in die Höhe. „Ich hätte die Situation gern so erlebt, dass nur ein einfacher Sieg über den Aufstieg entschieden hätte“, jedoch stand Holger Schirokys Wunsch nicht zur Debatte, denn nur ein Sieg mit drei Toren Unterschied hätte die Waage an diesem Tag noch zugunsten der Zscherndorfer kippen lassen. Und das hatte sich ein SV Schrenz über eine ganze Serie redlich erarbeitet. Schiroky und Kameraden schlugen in diesem direkten Aufeinandertreffen die spielerisch bessere Klinge. Doch das Zscherndorfer Manko sahen die über 330 Zuschauer relativ frühzeitig. Der bereits vor einigen Tagen von Trainer Jochen Steingraf angeprangerte „fehlende Knipser“ erschwerte die Lage der Platzherren, welche sich kombinierend ein ums andere Mal in gute Position brachten. Christopher Schnieber per Halbvolley (22.), Schiroky selbst nach guter Einzelaktion (27.) oder Christoph Erxleben, dessen Schuss in letztem Moment geblockt wurde (28.) - sie alle hatten die Chance zur Führung.

Immer wieder brenzlig

Ein erster Aussetzer von Zscherndorfs Torwart Philipp Salamon (3.) sowie ein gut angesetzter Drehschuss vom Schrenzer Marcel Jezowski (10.) ließen die meisten der Zuschauer zunächst einmal zusammenzucken. Dann aber kontrollierte der Platzherr weitestgehend die Situation, tat sich ab Sechzehnmeterlinie jedoch schwer. René Ackermanns angesetzter Fallrückzieher - der Ball strich am Zscherndorfer Lattenkreuz vorbei (32.) - hatte es bereits in sich. Kurz darauf sorgte ein weiterer der wenigen Gästeangriffe für den Schock beim Gastgeber. Gerade hatte VfB- Kapitän Christopher Heldt mit einem sehenswerten Distanzschuss verzogen, ging es flink in die andere Richtung.

Erneut war es Ackermann, welcher Zscherndorfs Innenverteidigung düpierte. Ein flacher Schuss, eigentlich harmlos und zentral, und VfB-Keeper Philipp Salamon schaute sehr schlecht aus. „Ich werfe mich, und der Ball rutscht genau in Hüfthöhe durch“, versuchte der Schlussmann später die Situation zu erklären. Das 0:1 (37.) erschwerte die Lage der Platzherren um ein vielfaches.

Noch vor der Pause stellte der Gastgeber mit der Einwechslung von Co- Trainer Stefan Schulze auf totale Offensive um (41.). Schulze verpasste umgehend nach Freistoß von Ronny Telle völlig frei den sofortigen Ausgleich (43.). Telle selbst besorgte diesen sofort nach Wiederanpfiff. Von links in den Strafraum ziehend und gefoult, pfiff Schiedsrichter Renner sofort und zeigte auf den Punkt (1:1/48.).

Kampf gegen die Uhr

Telle versenkte die Kugel, und die Hoffnung kehrte zurück. Doch Schrenz nahm mit allen Mitteln die spielerische Intensität aus der Partie, was den VfB nicht sofort nachsetzen ließ. Die Uhr tickte nun herrunter, und der Plan der Gäste nahm immer mehr Gestalt an. Schirokys Schuss aus spitzem Winkel sorgte erstmals wieder für ein Raunen an der Barriere (57.). Traf Telle folglich noch unter vermeintlichem Torschrei des Publikums das Aussennetz (75.), so besorgte Schniebers Kopfball nach Eckstoß die verdiente Führung (2:1/77.). Inklusive Nachspielzeit blieb eine Viertelstunde für zwei fehlende Tore.

Ein Pass von Schulze, ein Heber von Telle, und erstmals musste Heiko Krause als Schlussmann des SVS eingreifen. Krause roch den Braten, verhinderte den Rückstand (64.) und damit ein nochmaliges Aufbäumen des VfB. Der Schrenzer Marco Beutel konnte der Spannung ein Ende setzen, vergab aber seine Chance zum 2:2, nachdem der Zscherndorfer Verteidigung zuvor der Ball versprungen war und Beutel davonmarschierte (83.). Es sollte auch so reichen. „Immer wieder Schrenz“, sang Trainerfrau Conny Riegel, während ihr Mann stolz auf die Mannschaft war.

Schrenz präsentierte stolz den Pokal zum Aufstieg in die Kreisliga.
Schrenz präsentierte stolz den Pokal zum Aufstieg in die Kreisliga.
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