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Basketball Basketball: Trainerposition hat Priorität

Von christian kattner 12.03.2012, 18:53

sandersdorf/MZ. - Es war damit zu rechnen. Geplant war es aber nicht. Auch Maik Leuschner brauchte einen Moment, um zu realisieren, dass nicht nur das zweite Spiel in Schwelm mit 62:76 verloren wurde, sondern damit auch die Saison zu Ende ging. "Da war ich erst einmal kurz im Kopf leer", erzählt der Teammanager der BSW Sixers. Doch lange dauerte diese Leere nicht an. Nicht nur bei ihm, sondern auch bei der Mannschaft.

Bereits anderthalb Stunden später war eine andere Gefühlslage auf der Rückfahrt im Bus der Sixers zu spüren: Stolz. Stolz auf den vorzeitigen Klassenerhalt. Stolz auf das Erreichen der Play-offs. Stolz auf die gesamte Leistung aller Teams im Verein. Die Frauen haben den Landesmeistertitel gewonnen, die zweite Mannschaft steht im Finale der Play-offs in der Oberliga und kann ebenfalls Landesmeister werden. "Das ist jetzt schon die beste Saison der Sixers", so Maik Leuschner. Natürlich habe das Pro-B-Team inklusive des Saisonspiels in Lich die letzten drei Partien verloren und ist in der ersten Runde der Play-offs ausgeschieden - Grund zur Trauer gibt es dennoch nicht. Das Ende kam dann aber doch etwas plötzlich, die Mannschaft konnte sich nicht einmal richtig von den Fans und Unterstützern des Vereins verabschieden. Das will man nachholen. Wie, wann und wo - das wird sich in den nächsten Tagen entscheiden.

Wen man zu diesem Anlass zum vielleicht letzten Mal in Sandersdorf sehen wird, steht dann vielleicht auch schon fest. Entscheidungen sind natürlich so kurz nach dem Saisonende noch nicht gefallen, gewisse Fakten gibt es dennoch - und über die wird zu sprechen sein.

Da wäre vor allem die Personalie des Trainers. Der Vertrag von Stephen Arigbabu läuft aus. "Wir haben uns natürlich schon im Vorfeld unterhalten und werden uns auch in den nächsten Tagen zusammensetzen", sagt der Teammanager, "mit wem wir spielen werden, steht und fällt mit dem Trainer."

Doch auch die Verträge einiger Spieler laufen aus. "Jetzt beginnt meine Saison", sagt Maik Leuschner mit einem Lächeln. Lediglich Paul Münsinger und Daniel Stawowski werden zum jetzigen Zeitpunkt in der kommenden Saison im Kader der Mannschaft stehen, besitzen noch einen gültigen Vertrag. Die drei US-Amerikaner werden noch bis Ende März in Sandersdorf sein und den Verein bei seinen Jugendprojekten unterstützen. Bei Aufbauspieler Stefan Ahnsehl könnten jedoch in Zukunft die beruflichen Interessen die sportlichen überwiegen. Derzeit prüfen beide Seiten die möglichen Optionen. Die hält sich auch Frieder Diestelhorst offen. "Ich brauche jetzt erst einmal ein wenig Abstand vom Basketball", sagt der Flügelspieler, "noch kann ich nicht sagen, wie es weitergeht." Die Spielzeit hat an Körper und Seele gezerrt. "Nach der Vorbereitung bin ich immer in Topform, aber während der Saison verliere ich immer fünf bis acht Kilogramm."

Die kann er in den kommenden Wochen draufpacken, wenn wieder andere Dinge in den Lebensmittelpunkt rücken. "Es ist sehr schade, dass es so plötzlich vorbei ist und ich erst einmal ein paar von den Jungs nicht mehr sehe", sagt Diestelhorst "aber in ein Loch werde ich jetzt nicht fallen." Da ist er dann wieder zu spüren: der Stolz auf eine erfolgreiche Saison.