Basketball Basketball: Nicht versetzungsgefährdet
sandersdorf/MZ. - Mit einer Bilanz von zehn Siegen und vier Niederlagen gehen die BSW Sixers in den Jahreswechsel - der Neuling hat die gesamte Liga aufgemischt. Vor der Saison konnte ein Großteil der Aufstiegsmannschaft gehalten werden, gezielte Verstärkungen stießen zudem zum Team. Einige haben ihr Können bereits bei anderen Vereinen unter Beweis gestellt, für andere sollte der Auftritt bei den BSW Sixers der erste auf großer Bühne sein. Kurz vor dem Ende des Jahres stellt die Mitteldeutsche Zeitung allen Spielern ein Zeugnis aus, beurteilt dabei die bisher gezeigten Leistungen und wagt auch einen Blick nach vorn. Aaron Fleetwood
16,5 Punkte / 30,5 Min pro Partie
Einen ehemaligen Bundesligaspieler verpflichten zu können, kann man als wahren Glücksgriff bezeichnen. Und das genau ist Aaron Fleetwood für die Sixers. Er ist bester Punktesammler und Rebounder (8,5). In fünf Spielen konnte er zudem in beiden Statistikzeilen am Ende zweistellige Werte verbuchen. Kurios ist dabei allerdings die Tatsache, dass die Sixers dabei dreimal als Verlierer vom Feld gingen. Mit insgesamt 188 Würfen nahm er die meisten seines Teams - das Vertrauen in seine Qualitäten ist hoch. Und auch berechtigt. Etwas mehr als die Hälfte seiner Versuche finden das Ziel. Wäre sein Korbleger mit dem Ablauf der Spielzeit im Heimspiel gegen Lich ebenfalls im Korb gelandet, hätten die Sixers gar einen Sieg mehr - doch schmälert das nicht seine bisherigen Leistungen. Note: 1- Mathias Haut
8,3 Punkte / 21,2 Min pro Partie
Der Publikumsliebling teilte sich lange Zeit die Aufbauposition mit Stefan Ansehl. In Hinblick auf direkte Vorlagen zum Korberfolg (Assits) besitzt er sicherlich noch etwas Luft nach oben, auch die Quote an der Freiwurflinie (knapp 60 Prozent) ist noch ausbaufähig. Dafür ist in den engen Phasen eines Spiels stets auf ihn Verlass. Beim knappen Auswärtssieg bei Illertal / Weißenhorn sorgte er mit seinem erfolgreichen Dreier kurz vor dem Ende der Partie für die Entscheidung. Als einer der Dirigenten auf dem Feld ist Haut auch auf der Bank immer wieder Antreiber für sein Team, stets der erste Gratulant nach erfolgreichen Würfen seiner Teamkollegen.
Note: 2 Frieder Diestelhorst
12,4 Punkte / 27,6 Min pro Partie
Sein Spiel lebt von der Athletik. In der gesamten Liga gibt es wohl nur wenige deutsche Spieler, die über eine vergleichbare Sprungkraft verfügen. Doch genau dort liegt auch sein Problem - ist Diestelhorst nicht zu einhundert Prozent fit, wirkt sich das auch auf sein Spiel aus. Hat er einmal seinen Wurfrhythmus gefunden, kann er Partien im Alleingang entscheiden. Bei den beiden Heimspielniederlagen gegen Lich und Nördlingen gelang ihm dies jedoch nicht: Lediglich einer der elf Dreierversuche des ansonsten sichersten Distanzschützen der Sixers fand in diesen Partien den Weg in den Korb. Positiv ist sicherlich, dass er in diesen Spielen weiter an seine Fähigkeiten glaubt - doch würden es dann auch weniger Würfe tun.
Note: 2
Daniel Stawowski
1,8 Punkte / 7,1 Min pro Partie
Dass der 20-jährige Center über eine gute Qualität verfügt, haben seine Mitspieler bereits in den Trainingseinheiten erleben dürfen. Doch Stawowski muss noch weiter an seinen Fähigkeiten arbeiten - dabei scheint der Big Man bei den Trainern Stephen Arigbabu und Peter Fehse in guten Händen. Sie wissen, woran sie bei ihm zu arbeiten haben und setzen für die Zukunft große Stücke auf ihn. Unter den Körben fehlt es ihm in Defensive und Offensive noch am nötigen Durchsetzungsvermögen, um gegen die besten Spieler der Liga bestehen zu können. Doch auf dem hohen Niveau innerhalb des Teams und der Liga kann er nur lernen.
Note: 3
Dennis Langer
3,0 Punkte / 13,2 Min pro Partie
Mit der Aussicht auf 25 Minuten Spielzeit wurde Dennis Langer vor der Saison verpflichtet. Von der hat er bislang noch nicht viel gesehen. Das hat mehrere Gründe. Vor dem ersten Saisonspiel hatte er Pech, fing sich eine Erkrankung ein und musste passen. Doch in den drei darauf folgenden Spielen erhielt er die ihm zugesicherte Spielzeit, stand gegen Hanau, Nördlingen und Gotha jeweils mehr als 20 Minuten auf dem Feld. Mit der Rückkehr des wiedergenesenen Ryan McLemore und der Unverzichtbarkeit von Aaron Fleetwood verringerte sich jedoch Langers Einsatzzeit zusehends. Im Moment haben die beiden US-Amerikaner auf seiner Position die Nase vorn, auch an Paul Münsinger kommt Langer derzeit nicht vorbei. Die nötige Qualität für die Pro B hat der 22-Jährige in de vergangenen Jahren bei anderen Pro B-Teams bereits unter Beweis gestellt. Bei den Sixers aber ist ihm das noch nicht gelungen.
Note: 3
Paul Münsinger
5,4 Punkte / 17,5 Min pro Partie
Der 20-Jährige ist der Gewinner der ersten 14 Spiele im Sixers-Kader. Nach anfänglichen Schwierigkeiten kam der Flügelspieler zuletzt immer besser in Schwung, hat sich mittlerweile einen festen Platz in der Rotation der Mannschaft erarbeitet und ist eine der ersten Einwechseloptionen. Seiner positiven Ausstrahlung fügt er auf dem Spielfeld unbändigen Einsatz hinzu, kämpft verbissen um jeden Rebound und ist mittlerweile der fünftbeste Rebounder (3,4 pro Spiel) seines Teams. Sollte er diesen Weg weiter konsequent gehen, werden seine Zahlen und damit sein Wert für das Team ganz sicher weiter steigen.
Note: 2 Sascha Ahnsehl
15,2 Punkte / 32,5 Min pro Partie
Vor der Saison zum Kapitän ernannt, füllt Sascha Ansehl diese Rolle perfekt aus. Egal ob als Einschwörer der Mannschaft vor den Spielen, zweitbester Punktesammler oder gefährlicher Distanzschütze - Ahnsehl gibt dem Team das, was es braucht, um zu gewinnen. Doch sind die Sixers auch in großem Maße abhängig von ihrem Kapitän. Dabei scheint seine Unglückszahl in dieser Saison die zwölf zu sein. Zweimal erzielte er diese Punktzahl in einem Spiel - beide Male gingen die Sixers als Verlierer vom Feld. Fallen seine Dreier nicht, wird es ebenfalls sehr schwer: Von seinen dreißig Versuchen von außen gingen bei den vier Saisonniederlagen insgesamt nur fünf Würfe in den Korb.
Note: 2+
Stefan Ahnsehl
2,9 Punkte / 17,1 Min pro Partie
So unspektakulär seine Spielweise auch sein mag, so wertvoll ist sie für das Team. Im Fußball werden Typen wie er gern als Terrier bezeichnet. Spieler, die sich an ihrem Gegenspieler festbeißen, nicht lockerlassen, den Druck auf den Ballführer stets hoch halten können. Um es auf den Punkt zu bringen: Die Hauptaufgaben von Stefan Ansehl sind der sichere Ballvortrag und eine hohe Intensität in der Verteidigung. Beide Aufgaben erfüllt er bisher hervorragend. Lediglich beim eigenen Punkten strahlt er zu wenig Gefahr aus. Aber das ist auch nicht sein Job.
Note: 2
Jan Ramm
1,6 Punkte / 4,2 Min pro Partie
Mit den wenigsten Minuten bedacht, bringt Jan Ramm genau das, was sein Team von ihm braucht: Emotionen von der Bank. Positive Energie, von der die Mannschaft gerade in engen Spielen zehrt und in denen sie oftmals als Sieger vom Feld geht. Gibt es dann Spielzeit für Ramm, nutzt das Sandersdorfer Eigengewächs diese auch. Hat er gepunktet, haben die Sixers immer gewonnen. Vielleicht sollte er noch etwas mehr Spielzeit bekommen.
Note: 3
Ryan McLemore
5,2 Punkte / 18,5 Min pro Partie
Dass McLemore nicht der offensivstärkste Spieler ist, war nicht neu. In Sachen Einsatz und Verteidigungsarbeit macht dem "Sheriff" aber so leicht keiner etwas vor. Mit seinen Fähigkeiten stellt er die perfekte Ergänzung zu seinem Landsmann Aaron Fleetwood. Man weiß bei Ryan McLemore einfach, was man bekommt. Genau wegen dieser Fähigkeiten, die für den normalen Zuschauer nicht sichtbar sind, ist er so wertvoll für sein Team. Viermal stand er weniger als 17 Minuten auf dem Feld - dreimal verlor sein Team. Bekommt er mehr als diese 17 Minuten, dürfte nicht viel schiefgehen.
Note: 2 Willis Gardner
5,2 Punkte / 19,3 Min pro Partie
Erst seit dem sechsten Spiel im Team ist seine bisherige Zeit bei den Sixers noch von ein wenig Pech verfolgt. Sein letztjähriger Trainer Igor Starcevic bezeichnet ihn als besten Aufbauspieler der Liga. Eine Eigenschaft, die Gardner verletzungsbedingt noch nicht unter Beweis stellen konnte. In Ansätzen waren seine Fähigkeiten bislang zu sehen, im neuen Jahr gibt es sicherlich mehr davon. Ein Willis Gardner in Topform macht die Sixers als Team noch besser.
Note: 3