Feuilleton-Fund von Wolfgang Koeppen Die Elbe am Abend
Bevor er ein berühmter Schriftsteller wurde, war Wolfgang Koeppen Journalist. Jetzt sind seine sämtlichen Zeitungsartikel erschienen. Darunter ein Bericht aus Wittenberg im Herbst 1933
HALLE/MZ. - In Wittenberg war er auch. Unter den vielen Terminen, die Wolfgang Koeppen (1906-1996), der von den 1950er Jahren an mit Romanen wie „Das Treibhaus“, „Tauben im Gras“ und „Tod in Rom“ ein Klassiker der deutschen Nachkriegsliteratur werden sollte, als junger Journalist wahrnahm, gehörte auch ein Besuch in der Lutherstadt. Als Feuilletonist des linksliberalen Berliner Börsen-Couriers, der Ende 1933 geschlossen wurde, reiste der 27-Jährige im September 1933 an die Elbe. Sein Auftrag: Aus der Stadt zu berichten, die mit einem Festjahr den 450. Geburtstag Luthers würdigte.