Kriminalität Kriminalität: 2600 Männer im Ohrekreis müssen zum Speicheltest
Stendal/dpa. - Mit einem groß angelegten Speicheltest will die Polizei ab diesem Freitag den mehr als sieben Jahre zurückliegenden Sexualmord an der kleinen Maria Juhl aus Haldensleben doch noch aufklären. Rund 2600 Männer aus den Orten Haldensleben, Hundisburg, Bebertal und Emden (Ohrekreis) sind aufgerufen, sich an dem Test zu beteiligen. Die siebenjährige Maria war Anfang November 1995 entführt, sexuell missbraucht und umgebracht worden.
Die Reihenuntersuchung soll an den kommenden beiden Wochenenden stattfinden. Wie die Polizei am Donnerstag mitteilte, sollen alle zwischen 1950 und 1960 geborenen Männer, die zum Tatzeitpunkt in den vier Orten wohnten, freiwillig eine Speichelprobe abgeben. In fünf Schulen wurden Entnahmestellen eingerichtet. Die Untersuchung der Proben wird mehrere Monate in Anspruch nehmen. Der dann gewonnene so genannte genetische Fingerabdruck kann mit Spuren verglichen werden, die am Tatort sichergestellt wurden. Unter anderem wurde an der Leiche des Kindes ein fremdes Haar gefunden.
Die Leiche der kleinen Maria war zwölf Tage nach der Tat in einem Teich etwa 15 Kilometer von Haldensleben entfernt gefunden worden. Nach Zeugenaussagen wurde damals ein Phantombild des möglichen Täters angefertigt. Er soll etwa 40 bis 45 Jahre alt sein. Die Polizei verfolgte mehr als 250 Spuren und ermittelte mehrere Tatverdächtige, wobei sich der Verdacht immer wieder zerschlug.