Konzept Konzept: Aufwachsen in einem familiären Umfeld
Die Kinderdorf-Idee entstand nach Ende des Zweiten Weltkrieges auch in Deutschland. Dabei ging und geht es darum, dass Kinder, deren Eltern sich nicht um sie kümmern können, in einem familiären Umfeld aufwachsen. Waisenkinder spielen dabei heute hierzulande kaum eine Rolle. Vielmehr sind es laut dem sachsen-anhaltischen Landesjugendamt beim Landesverwaltungsamt oft Kinder mit schwieriger Vorgeschichte, Verhaltensauffälligkeiten oder deren Erziehungspersonen überfordert sind.
Von den Kinderdorfeltern muss ein Elternteil eine pädagogische Ausbildung haben. So können die Kinder „in einem kleinen Rahmen geschützt und mit guter fachlicher Begleitung aufwachsen“, heißt es beim Landesjugendamt. „In den Kinderdorfhäusern sind die Beziehungen so nah wie in einer Pflegefamilie und so professionell wie in der Heimerziehung“, sagt Dagmar Hellfritsch vom Albert-Schweitzer-Familienwerk in Sachsen-Anhalt, Träger von derzeit drei dezentralen Kinderdorfhäusern mit 19 Kindern.
Laut Landesjugendamt bestehen in Sachsen-Anhalt 25 Kinderdorfhäuser in unterschiedlicher Trägerschaft, in denen etwa 150 Kinder betreut werden. Zum Vergleich: Es gebe zirka 2 300 Pflegekinder im Land und 3 200 Heimkinder. Das jeweilige Jugendamt entscheide, ob die Unterbringung im Kinderdorfhaus die geeignete Hilfeform ist und trägt die Kosten. Zudem ist es regelmäßig vor Ort. (ast)
Das Albert-Schweitzer-Familienwerk des Landes im Netz:www.albert-schweitzer-sachsen-anhalt.de