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Neuer Freizeitpark Mit Video: Karls Erlebnis-Dorf in Döbeln eröffnet - mit Erdbeere, Bockwurst und Co.

Im sächsischen Döbeln, direkt an der A14, ist die sechste Filiale der Karls-Erlebnisdörfer eröffnet worden - die erste in Mitteldeutschland. Was Besucherinnen und Besucher erwartet.

Von Alexander Schierholz und Anna Lena Giesert Aktualisiert: 25.03.2024, 14:27
Karls Erlebnisdorf in Döbeln ist eröffnet: Döbelns Oberbürgermeister Sven Liebhauser (CDU), "Karls"-Chef Robert Dahl und Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer (v.l.) schneiden das obligatorische Band durch.
Karls Erlebnisdorf in Döbeln ist eröffnet: Döbelns Oberbürgermeister Sven Liebhauser (CDU), "Karls"-Chef Robert Dahl und Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer (v.l.) schneiden das obligatorische Band durch. (Foto: Daniel Schäfer/dpa)

Halle/Döbeln/MZ - Erdbeere mit Rharbarber, Maracuja, Waldmeister, Vanille oder pur – wer will nochmal, wer hat noch nicht? Welche Sorte ist die beste? Der Mann mit weißem Schnauzer ist sich ganz sicher: „Die da“ und deutet auf Erdbeer-Maracuja, von der er sich gerade einen Löffel voll auf ein Stück Brot gestrichen hat.

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Er hatte die Qual der Wahl: Zehn Gläser voll mit verschiedenen Sorten laden zum Kosten ein, dazu gibt es Körbchen mit Brot. Alles aufgebaut auf einem alten Traktor in einer riesigen Halle an der Autobahnabfahrt Döbeln-Nord an der A14 in Mittelsachsen.

Karls Erlebnisdorf Döbeln eröffnet: direkt an der A14 Leipzig-Dresden

Wer hier von Halle in Richtung Dresden unterwegs ist, den weisen die bekannten braunen Touristik-Schilder auf das „Sächsische Burgenland“ und das „Sächsische Obstland“ hin. Nun muss die Liste erweitert und präzisiert werden – um das „Bockwurstland“ und das „Erdbeerland“, genauer: „Karls Erlebnis-Dorf“.

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Am Samstag ist der Freizeitpark, in dem es um die Erdbeere und noch viel mehr geht, in Döbeln eröffnet worden. Und tatsächlich, kurz vor der Abfahrt Döbeln-Nord, an der sich der Park auf 17 Hektar erstreckt, weist ein weiteres Schild darauf hin.

Im Video: Eröffnung von Karls Erlebnis-Dorf in Döbeln trotz Regen

 
Trotz Regenwetter kamen zahlreiche Besucher zur Eröffnung von Karls Erlebnis-Dorf nach Döbeln. (Bericht: Anna Lena Giesert)

Nieselregen, Wind, die Temperatur um die fünf Grad – das Publikum lässt sich davon nicht abschrecken. Fast alle der mehr als 900 Parkplätze sind am Vormittag belegt.

Die meisten Besucher, darunter zahlreiche Familien mit Kindern, drängen sich in besagter riesiger scheunenartiger Halle, in der es noch viel mehr gibt als den Traktor mit den Marmeladen zum Kosten. Die Halle beherbergt den „Manufakturen-Markt“, einen Supermarkt rund um die Erdbeere und vieles mehr, sowie ein Restaurant und einen Indoor-Spielplatz.

Start von Karls in Döbeln verregnet - trotzdem sind Hunderte Besucher da

Im Außengelände ist der Betrieb wetterbedingt dagegen überschaubar. Gut gebucht ist dort die „Raupenbahn“, eine Art Mini-Achterbahn.

Die Raupenbahn ist eine der Attraktionen in Karls Erlebnis-Dorf in Döbeln.
Die Raupenbahn ist eine der Attraktionen in Karls Erlebnis-Dorf in Döbeln.
(Foto: Daniel Schäfer/dpa)

Viele dürften die Erlebnis-Dörfer von Urlauben an der Ostsee kennen, wo „Karls“ seit Jahren mehrere Parks betreibt. Döbeln ist die sechste Filiale und die erste in Mitteldeutschland.

Dort hat das Unternehmen nach eigenen Angaben die meisten Fans, ablesbar an der Zahl der Follower in den sozialen Medien. Insgesamt werfen mehr als 700.000 Personen regelmäßig einen Blick in die „Karls“-Kanäle.

Karls-Chef Robert Dahl erleichtert: Bau in Döbeln war Herausforderung

Am Samstagvormittag ist Firmengründer Robert Dahl (53) hör- und sichtbar erleichtert. „Es ist ein schönes Gefühl, jetzt wirklich fertig zu sein“, sagt er. Die Arbeiten beschreibt er als Herausforderung – anders als an den anderen Standorten, sei das Döbelner Gelände sehr hügelig.

„Wir haben nicht nur viele Schritte gemacht, sondern auch viele Höhenmeter überwunden.“ Und es gebe, betont er, noch weitere Unterschiede: Neue Attraktionen seien etwa eine Holzkugelbahn oder die „Maisscheune“, in der in 120 Tonnen Maiskörnern gebadet werden kann.

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Für eine Eierbechersammlung hat die Sammlerin Christiane Hasenwinkel aus Döbeln mehrere tausend Exemplare als Dauerleihgabe bereitgestellt. Und dann ist das noch das „Bockwurstland“, samt Fahrgeschäft in Wurstform und „Senfrutsche“ – kleiner Gruß an die in der 23.000-Einwohner-Stadt ansässige Wurstfabrik.

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Mit dieser Mischung aus gigantischem Hofladen und Vergnügungspark ziehen die „Erlebnis-Dörfer“ seit Jahren ihr Publikum in Scharen an. Das Bedürfnis nach Entertainment dieser Art ist offenbar groß: Drei weitere Filialen sind geplant, in Niedersachsen, in Bayern, im Ruhrgebiet.

Karls Erlebnisdörfer ziehen auch bei schlechtem Wetter viele Besucher an

In Sachsen-Anhalt gibt es mit dem „Rittergut von Barby“ in Loburg (Jerichower Land) zudem einen Mini-Ableger mit Café und Übernachtungsmöglichkeiten.

Offenbar funktioniert das Konzept, das zeigt sich gerade an einem verregneten Tag wie dem Samstag in Döbeln. Selbst wenn Fahrgeschäfte und Freigelände nicht locken, bleiben unterm Dach genügend Möglichkeiten für ein paar Stunden Kurzweil.

Und so schieben im „Manufakturen-Markt“ Familien Einkaufswagen voller Marmelade, Bonbons, Seife oder Eierlikör Richtung Kassen, vor denen sich eine lange Schlange gebildet hat. Auch im Angebot: Bier, Kaffee, Kakao, Plüsch-Erdbeeren, Bekleidung, Mützen – natürlich mit Firmenlogo.

An der Marmeladen-Verkostungsstation erklärt eine Mitarbeiterin Rentnern und ihren Enkelinnen geduldig die Vorzüge jeder Sorte, während in der „Bonbon-Manufaktur“ Mitarbeiter zeigen, wie aus Früchten, Zucker und anderen Zutaten süße Plombenzieher werden.

Statt Bällebad: Im Karls Erlebnisdorf Döbeln kann in 120 Tonnen Mais gebadet werden.
Statt Bällebad: Im Karls Erlebnisdorf Döbeln kann in 120 Tonnen Mais gebadet werden.
(Foto: Anna Lena Giesert)

Apropos Früchte: Mit denen fing es an, als Unternehmensgründer Dahl nach der Wiedervereinigung aus der Nähe von Lübeck nach Rövershagen bei Rostock zog – dorthin, wo sein Großvater Karl, Namensgeber des späteren Erdbeer-Imperiums, vor rund 100 Jahren einen Gemüsehof betrieben hatte, ehe die Familie nach dem Zweiten Weltkrieg nach Schleswig-Holstein flüchtete.

Karls Erlebnisdörfer: Vom Erdbeer-Stand zum Freizeit-Imperium

Sein Enkel, gelernter Obstbauer, begann 1992 an der ostdeutschen Ostseeküste mit dem Anbau von Erdbeeren. Aus mehreren Verkaufshäuschen, einem Bauernladen und einem Spielplatz wuchs dann Stück für Stück das erste Erlebnisdorf.

Nun also steht das sechste in Sachsen. Ob Michael Kretschmer am Samstag in Döbeln auch Marmelade gekauft hat, und falls ja, welche Sorte, ist nicht überliefert.

Der sächsische CDU-Ministerpräsident, prominentester Gast der Eröffnung, stellt unmittelbar vor dem Durchschneiden des obligatorischen Bandes gemeinsam mit Firmenchef Robert Dahl jedenfalls fest: „Neben der Erdbeermarmelade meiner Frau ist das die beste Marmelade überhaupt.“