Hohenleuben in Thüringen: Hohenleuben in Thüringen: Weitere Gefangene treten in Hungerstreik

Hohenleuben/dpa - Der Hungerstreik von Häftlingen im Gefängnis Hohenleuben (Kreis Greiz) weitet sich aus. Inzwischen hätten sich weitere Gefangene dem Protest angeschlossen, so dass die Zahl auf 13 gestiegen sei, sagte der Sprecher des Justizministeriums, Eberhardt Pfeiffer, am Donnerstag. Die Linke im Landtag forderte Aufklärung zu den Hintergründen des Protests und den Haftbedingungen. Damit müsse sich die Strafvollzugskommission in ihrer Sitzung am Montag befassen.

Die Protestierer monieren nach Ministeriumsangaben unter anderem die Qualität des Essens, das Angebot im Laden für Gefangene und den Bodenbelag im Freihof. Laut Pfeiffer wurde das Sortiment in dem Laden in den vergangenen Wochen erst erweitert. Am Donnerstag sollte es ein Gespräch der JVA-Leitung mit Gefangenenvertretern geben um zu klären, inwieweit die Forderungen von anderen Inhaftierten geteilt werden.

Die Linke-Abgeordnete Karola Stange forderte auch Aufklärung zu etwaigen Mängeln bei der medizinischen Versorgung sowie der sozialen Betreuung in der Justizvollzugsanstalt. Sie habe Hinweise, dass es in Thüringen Probleme bei der Suchttherapie von Gefangenen gebe, was nun offensichtlich auch von den Gefangenen in Hohenleuben moniert werde. Solche Probleme müssten umgehend beseitigt werden, „da eine erfolgreiche Suchtbehandlung wichtige Voraussetzung für eine wirksame Resozialisierung nach der Haft ist“.

In der JVA Hohenleuben sitzen Männer ein, die eine Haftstrafe von bis zu fünf Jahren absitzen müssen. Sie hat 345 Plätze im geschlossenen und 25 Plätze im offenen Vollzug. Momentan ist sie laut Ministerium mit 253 Häftlingen belegt, davon acht im offenen Vollzug.