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Hochwasser in Sachsen-Anhalt Hochwasser in Sachsen-Anhalt: Polizei hält nach Plünderern Ausschau

07.06.2013, 12:32
Ein Polizeifahrzeug ist an einer durch das Elbe-Hochwasser überfluteten Straße in Magdeburg (Sachsen-Anhalt) unterwegs.
Ein Polizeifahrzeug ist an einer durch das Elbe-Hochwasser überfluteten Straße in Magdeburg (Sachsen-Anhalt) unterwegs. dpa Lizenz

Magdeburg/dpa/MZ. - Leerstehende Häuser ragen wie Inseln aus den Fluten, die Straßen sind verlassen: In den wegen des Hochwassers evakuierten Gebieten in Sachsen-Anhalt steigt die Angst vor Plünderern. In den besonders stark betroffenen Regionen etwa an der Saale patrouillierten seit Tagen Einsatzkräfte, sagte die Sprecherin der Polizeidirektion Süd, Ulrike Diener, am Freitag in Halle. Auch an der Elbe wappnen sich die Beamten nach Angaben der Polizeidirektionen Nord und Ost gegen Einbrecher. Noch sei aus keiner evakuierten Wohnung etwas gestohlen worden, sagte die Sprecherin des Innenministeriums, Anke Reppin, in Magdeburg.

„Wir hoffen, dass es so bleibt“, sagte die Sprecherin der Polizeidirektion Nord, Beatrix Mertens, in Magdeburg. Im Salzlandkreis, wo sich die überflutete Saale und Elbe treffen, seien verstärkt Polizisten unterwegs. Während an den Dämmen noch immer Sandsäcke gestapelt werden, halten die Beamten nach Plünderern Ausschau. „Es gibt aber keine Hinweise, dass jemand die angespannte Lage ausnutzt“, sagte Mertens.

An der Saale, wo die Wasserstände in Städten wie Halle zuletzt vor 400 Jahren so hoch waren wie bei dieser Flut, mehrt sich die Angst. „In Facebook kursieren zahlreiche Gerüchte“, sagte Diener. Die Polizei gehe den Hinweisen nach. Doch noch habe es keine Einbrüche gegeben.

Hervorzuheben sind laut Polizei die gemeinsamen Streifenfahrten der DLRG und der Polizei auf der Saale. Außer Booten der DLRG ist auch die Technische Einsatzeinheit im Schlauchboot auf Streife. Südlich und nördlich der Peißnitzbrücke sowie der Bereich Lettin und Trotha sind die Einsatzgebiete. Auch die Bundespolizei führt Fußstreifen gemeinsam mit Beamten des Polizeireviers Halle durch. Ebenfalls zum Einsatz kam ein Hubschrauber der Polizei.

Auch in den von den Wassermassen der Weißen Elster gefluteten Gebieten im Burgenlandkreis sei die Lage ruhig.

„Die Menschen zeigen sich solidarisch“, sagte Mertens. Unzählige Freiwillige, Soldaten und andere Einsatzkräfte helfen noch, immer Dämme zu befestigten. Bei einem Besuch von Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) am Donnerstag in der Chemiestadt Bitterfeld ließen Journalisten und Betroffene bedenkenlos Wertgegenstände zwischen den Sandsäcken liegen. Im Norden spitzt sich die Hochwasserlage derweil weiter zu.