Haftbedingungen in Hohenleuben Haftbedingungen in Hohenleuben: Nach Hungerstreik soll Situation geprüft werden

Hohenleuben/Suhl - Nach dem jüngsten Protest gegen die Haftbedingungen in Hohenleuben will sich die Strafvollzugskommission des Landtags bei ihrem nächsten Treffen im Juni vor Ort ein Bild von der Situation machen. Vor allem die langen Wartezeiten auf einen Termin beim Suchttherapeuten dürften nicht länger hingenommen werden, sagte die Abgeordnete Karola Stange (Linke) am Montag nach einer Sitzung in Suhl. Momentan müssten Häftlinge mit Suchtproblemen dort zwei Monate auf einen ersten Beratungstermin warten. „Es braucht mehr Therapeuten - auch in den anderen Thüringer Justizvollzugsanstalten.“ Eine gute Suchttherapie sei nötig, damit die Resozialisierung nach der Haft gelingen könne.
In der vergangenen Woche waren zeitweise bis zu 16 Häftlinge im Gefängnis Hohenleuben (Kreis Greiz) in einen Hungerstreik getreten, der am Sonntag beendet wurde. Sie hatten das Angebot im Laden für Gefangene, die Qualität des Essens, Duschzeiten und die medizinische Versorgung bemängelt. Laut Stange sind solche Probleme schon seit Jahren in der JVA bekannt und müssten ernst genommen werden.
Die Kommission wolle sich bei ihrem Vor-Ort-Termin auch über die Arbeitsbedingungen des Personals in Hohenleuben informieren. Grund ist, dass die teils marode Anstalt länger in Betrieb bleiben wird als ursprünglich geplant. Offiziell gibt es noch keinen Termin, wann der Neubau in Zwickau fertig wird und die JVA Hohenleuben ersetzt. (dpa)