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Flutmauer in Grimma Flutmauer in Grimma: Oberbürgermeister fordert Weiterbau

Von Gitta Keil 14.06.2013, 06:15
Die Bildkombo zeigt das Rathaus der Stadt Grimma (Sachsen) im Hochwasser der Mulde am 3. Juni (oben) und neun Tage später nach der Flut am 12. Juni 2013.
Die Bildkombo zeigt das Rathaus der Stadt Grimma (Sachsen) im Hochwasser der Mulde am 3. Juni (oben) und neun Tage später nach der Flut am 12. Juni 2013. ZB Lizenz

Grimma/dpa - Nach dem zweiten verheerenden Hochwasser innerhalb von elf Jahren in Grimma drängt Oberbürgermeister Matthias Berger (parteilos) auf die Fertigstellung der Schutzmauer. „Was wir fordern werden, ist die absolute Beschleunigung des Hochwasserschutzes. Das Ding muss in zwei Jahren fertig sein“, sagte Berger der Nachrichtenagentur dpa. Während der Flut hatte Berger erklärt, mit der Schutzmauer wäre Grimma möglicherweise verschont geblieben. Momentan ist die Schutzmauer erst etwa zur Hälfte fertig. Den Gesamtschaden für seine Stadt schätzt Berger auf 200 Millionen Euro.

Er weise aber niemandem Schuld zu, sagte Berger. Das Land habe zügig gearbeitet. Verzögerungen habe es vor allem wegen Bohrungen im unterirdischen Bereich gegeben. Auch Klagen von Bürgern gegen das 40-Millionen-Euro-Projekt seien eingereicht worden. Das habe auch beim Bau aufgehalten. „Aber es wäre Quatsch, sie jetzt verantwortlich zu machen“, sagte der Oberbürgermeister.

Er verlangt Hilfe für den Wiederaufbau. Betroffene Gewerbetreibende brauchten nicht Kredite, sondern Zuschüsse, die nicht zurückgezahlt werden müssten. „Vielen würde ein Kredit gar nichts nützen, sie tragen noch die Belastungen vom Hochwasser 2002“, sagte Berger. Selbst bei nur einem Prozent Zinsen könnten sich viele einen neuen Kredit gar nicht leisten.

Zwar sei die Innenstadt nur fünf Tage nach der Flut wieder blitzsauber gewesen. „Strom, Wasser, Gas, alles war wieder da. 35 000 Kubikmeter Sperrmüll wurden entsorgt“, sagte Berger. Das sei psychologisch ganz wichtig gewesen. Der Wiederaufbau in den Gebäuden, in den Geschäften und Unternehmen werde aber noch dauern. Ob jeder im Ort den Mut finden werde, wieder von vorne anzufangen, wisse er nicht. „Wir wollen jeden in Grimma halten, aber das wird schwer“, sagte Berger. Den Gesamtschaden für seine Stadt schätzt er auf 200 Millionen Euro. 2002 waren es 250 Millionen Euro.