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Flughäfen in der Region Flughäfen in der Region: Erfurt und Dresden stark von Germania-Pleite betroffen

Von Steffen Höhne 05.02.2019, 11:10
Ein Flugzeug der Fluggesellschaft Germania steht auf dem Rollfeld am Dresdner Flughafen. Die Berliner Fluggesellschaft Germania hat Insolvenz beantragt und ihren Flugbetrieb eingestellt.
Ein Flugzeug der Fluggesellschaft Germania steht auf dem Rollfeld am Dresdner Flughafen. Die Berliner Fluggesellschaft Germania hat Insolvenz beantragt und ihren Flugbetrieb eingestellt. dpa-Zentralbild

Halle (Saale) - Die Pleite der Fluggesellschaft Germania trifft zwei mitteldeutsche Flughäfen besonders stark. Vor allem der Airport Erfurt-Weimar ist von der Fluggesellschaft abhängig. Im Winterflugplan bot Germania elf Flüge pro Woche vom Thüringer Airport an, im Sommer sollten es mehr sein. Die Flüge werden nun gestrichen, in dieser Woche betrifft das die Ziele Hurghada, Teneriffa, Fuerteventura, Antalya und Gran Canaria. „Es ist bedauerlich, dass die Bemühungen der Geschäftsleitung der Germania, die Liquiditätslücke zu schließen, keinen Erfolg hatten“, sagte Flughafen-Geschäftsführer Uwe Kotzan. Im vergangenen Jahr  starteten und landeten etwa zwei Drittel der insgesamt 263.000 Passagiere in Erfurt mit Germania, berichtet thüringen24.de.

Germania ist auch in Dresden ein wichtiger Kunde

Ein wichtiger Kunde ist Germania auch am Flughafen Dresden gewesen. Im aktuellen Winterflugplan hatte die Airline 23 Starts pro Woche nach Ägypten, Portugal, Spanien und die Türkei geplant. Dabei fliegt Germania häufig für Reiseveranstalter wie Tui oder Thomas Cook. „Infolgedessen stehen wir mit verschiedenen Airlines und Reiseveranstaltern im Gespräch, um die Auswirkungen der Germania-Insolvenz so gering wie möglich zu halten“, sagt Flughafen-Chef Götz Ahmelmann. Ob schnell Ersatzflugzeuge bereitgestellt werden können, bleibt aber offen.

Der Flughafen Leipzig/Halle ist nach eigenen Angaben von der Pleite nicht betroffen, Germania zog sich bereits im Januar mit einem letzten Flug zurück.

Germania bittet betroffene Fluggäste um Entschuldigung

Die Berliner Fluggesellschaft Germania hatte am Montag Insolvenz beantragt und ihren Flugbetrieb eingestellt. Wie das Unternehmen Dienstagnacht  mitteilte, sind die Germania Fluggesellschaft GmbH und ihr Schwesterunternehmen für technische Dienstleistungen, die Germania Technik Brandenburg GmbH, sowie die Germania Flugdienste GmbH betroffen. Der Geschäftsbetrieb der Schweizer Germania Flug AG und der Bulgarian Eagle geht dagegen weiter.

Geschäftsführer Karsten Balke begründete den Schritt damit, dass es nicht gelungen sei, Finanzierungsbemühungen zur Deckung eines kurzzeitigen Liquiditätsbedarfs erfolgreich zum Abschluss zu bringen. „Wir bedauern sehr, dass uns als Konsequenz daraus keine andere Möglichkeit als die der Insolvenzantragstellung blieb“, erklärte Balke. Er bedauerte die Auswirkungen des Schrittes für die Mitarbeiter, die ihr Bestes für einen zuverlässigen Flugbetrieb gegeben hätten, auch in den zuletzt angespannten Wochen. Die betroffenen Fluggäste bat Balke um Entschuldigung.

Germania-Passagiere im Ausland: Rückflug nach Deutschland zu Sonderkonditionen

Passagiere, die ihren Germania-Flug im Rahmen einer Pauschalreise gebucht haben, sollen sich laut Mitteilung direkt an ihren Reiseveranstalter wenden, um eine Ersatzbeförderung zu erhalten. Darauf habe aber laut Gesetzeslage keinen Anspruch, wer sein Flugticket direkt bei Germania gekauft habe.

Zahlreiche Fluggäste befinden sich zurzeit im Ausland und haben einen Rückflug mit Germania gebucht, den sie aufgrund der Einstellung des Flugbetriebs bei Germania nun nicht antreten können.

„Die deutschen Fluggesellschaften wollen dabei mithelfen, dass im Ausland gestrandete Passagiere zurück nach Deutschland geflogen werden können.“, teilte der Bundesverband der Deutschen Luftverkehrswirtschaft (BDL) mit.  Die Germania-Fluggäste, die keine Pauschalreise gebucht haben und nun ihren Germania-Rückflug verlieren, könnten sich an unsere deutschen Fluggesellschaften wenden. Diese werden für den Rückflug nach Deutschland noch verfügbare Sitzplätze zu Sonderkonditionen anbieten. (mz)

Für weitere Informationen können sich die Passagiere direkt an die Fluggesellschaften wenden:

- Austrian Airlines: www.austrian.com

- Condor: www.condor.com

- Eurowings: www.eurowings.com

- Lufthansa: www.lufthansa.com

- Swiss: www.swiss.com

- TUIfly: www.tuifly.com