Flucht aus der DDR Flucht aus der DDR: Tausende Versuche
Rund 6 000 Menschen haben seit 1961 versucht, die DDR über die Ostsee zu verlassen. Nur 913 haben es geschafft. Mindestens 189 Menschen kamen auf der Flucht ums Leben. Zu diesem Ergebnis kommt Christine Vogt-Müller, die in ihrem Buch „Hinter dem Horizont liegt die Freiheit“ von geglückten und misslungenen Fluchten berichtet. Sie vermutet, dass die Zahl der Todesopfer höher liegt. Ein Drittel der Flüchtlinge versuchte es schwimmend. Offizielle Listen gab es zu DDR-Zeiten nicht.
Seit 1961 war auch die Ostsee-Küste von einem engmaschigen Überwachungsnetz überzogen. Wer es ins oder aufs Ostseewasser schaffte, wurde – wenn er entdeckt wurde - oft bis in internationale Gewässer verfolgt. Dennoch gelang es Flüchtlingen immer wieder in die Bundesrepublik, nach Dänemark oder nach Schweden zu entkommen - mit Sport-, Segel- oder Paddelbooten, auf dem Surfbrett oder der Luftmatratze. Zwei Güstrower bauten sich sogar ein U-Boot - und wurden entdeckt, bevor sie es ins Wasser lassen konnten.