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Drei neue Baustellen nach Ostern Drei neue Baustellen nach Ostern: A14 wird wieder zur Staufalle

Von Katrin Löwe 01.04.2015, 18:07
Auf der A14 bei Halle gibt es seit Monaten Baustellen. Jetzt wird nicht mehr repariert, sondern neu gebaut.
Auf der A14 bei Halle gibt es seit Monaten Baustellen. Jetzt wird nicht mehr repariert, sondern neu gebaut. Stedtler Lizenz

Halle (Saale) - Man könnte fast sagen: Und ewig grüßt das Murmeltier. Nach Ostern heißt es für Kraftfahrer im Süden Sachsen-Anhalts wieder tief durchatmen. Dann drohen gleich drei Baustellen in einem nur rund 40 Kilometer langen Abschnitt zwischen Halle und Bernburg zur Falle zu werden. „Besonders freitags ist mit Stau zu rechnen“, kündigt das Verkehrsministerium an. In der ersten Phase bis zum Sommer steht bei jeder Baustelle pro Fahrtrichtung nur noch eine Spur zur Verfügung. Offizielle Alternativ-Tipps gibt es nicht. Nur im Extremfall soll am Schkeuditzer Kreuz per Warntafel auf ein mögliches Ausweichen in Richtung Norden über A9 und A2 verwiesen werden.

25 Millionen Euro werden investiert

Insgesamt sollen bis zum Jahresende 25 Millionen Euro verbaut werden. Grund ist ein Problem, das die Straßenbauer seit langem beschäftigt: vom sogenannten Betonkrebs zerfressene Fahrbahnen. 248 Kilometer Beton-Autobahn im Land sind von der chemischen Reaktion betroffen, die den Beton aufplatzen lässt. Bisher sind davon rund 80 Prozent provisorisch behandelt, 28 Kilometer grundsätzlich erneuert, wie Uwe Langkammer, amtierender Chef der Landesstraßenbaubehörde, sagt. In neun Jahren soll das Problem im Land erledigt sein, mehr als 20 Kilometer Fahrbahn sind für 2015 geplant.

Los gehen die Arbeiten am Dienstag zwischen der Saalebrücke bei Plötzkau und der Anschlussstelle Bernburg. Auf knapp viereinhalb Kilometern Länge wird der Beton komplett entfernt und durch eine Asphalt-Fahrbahn ersetzt. Zunächst geschieht das bis Ende Juli in Richtung Magdeburg. Sie wird dafür voll gesperrt, der Verkehr auf die Gegenfahrbahn geleitet. Voraussichtlich ab 17. April kann die Anschlussstelle Plötzkau in Richtung Magdeburg nicht benutzt werden. Nach Abschluss der Arbeiten ist von August bis November die Gegenrichtung dran.

7. April bis Ende Juli: Los gehen die Bauarbeiten am 7. April zwischen der Saalebrücke bei Plötzkau und der Anschlussstelle Bernburg. Auf knapp viereinhalb Kilometern Länge wird der Beton komplett entfernt und durch eine Asphalt-Fahrbahn ersetzt. Bis Ende Juli wird die Fahrbahn Richtung Magdeburg dafür voll gesperrt. Autofahrer werden auf die Gegenfahrbahn geleitet. Voraussichtlich ab 17. April kann die Anschlussstelle Plötzkau in Richtung Magdeburg nicht benutzt werden.

Vom 7. bis 29. April: Auf der Autobahnbrücke Plötzetal müssen die Fahrbahn und die Verbindungen zwischen Brücke und „Festland“ erneuert werden. Auf der Brücke wird bis Ende April die Richtung Magdeburg gesperrt, dann bis Ende Mai die Gegenrichtung.

Vom 13. April bis Ende Juli: Auf einem Stück von 5 Kilometern wird der Beton durch Asphalt ersetzt. Ab 20./21. April wird die Fahrtrichtung Magdeburg inklusive Auffahrt Tornau gesperrt, so dass es bis Ende Juli nur je eine Spur pro Richtung auf der anderen Seite gibt. Auch die Gegenrichtung wird saniert, dann sollen in beiden Baustellen aber je zwei schmale Fahrspuren pro Richtung möglich sein.

Ende April bis Ende Mai: Auf der Autobahnbrücke Plötzetal müssen die Fahrbahn und die Verbindungen zwischen Brücke und „Festland“ erneuert werden. Aus logistischen Gründen konnte die Brücke bei den Sanierungen zwischen Löbejün und Könnern 2014 nicht mitgemacht werden. Ab April wird die Fahrbahn in Richtung Leipzig gesperrt werden.

Von August bis November: Auf einem Stück von 5 Kilometern wird der Beton durch Asphalt ersetzt. Zwei schmale Fahrspuren pro Richtung werden eingerichtet

Von August bis November: Auf einer Länge von viereinhalb Kilometern wird der Beton komplett entfernt und durch eine Asphalt-Fahrbahn ersetzt. Die Fahrbahn wird dafür voll gesperrt und der Verkehr wird auf die Gegenfahrbahn geleitet.

Zwischen Halle-Tornau und Halle-Trotha beginnen am 13. April die ersten Vorbereitungen, auch hier soll der Beton durch Asphalt ersetzt werden. Ab 20./21. April wird die Fahrtrichtung Magdeburg inklusive Auffahrt Tornau gesperrt, so dass es bis Ende Juli nur je eine Spur pro Richtung auf der anderen Seite gibt. Ähnlich wie bei Plötzkau wird auch hier danach die Gegenrichtung saniert. Dann sollen in beiden Baustellen aber je zwei schmale Fahrspuren pro Richtung möglich sein, so Langkammer. Dass das nicht schon bei den Arbeiten auf der Fahrbahn in Richtung Magdeburg möglich ist, habe einen Grund: Da läuft sämtlicher Verkehr über eine noch unsanierte Fahrbahn. „Wir wissen nicht, ob sie den Belastungen von vier Fahrstreifen standhält.“ Straßenbauer sind seit Monaten damit befasst, die Fahrbahnen mit Provisorien über den Winter bis in die Bauzeit zu retten. Die A14 nutzen täglich zwischen 33000 und 39000 Fahrzeuge, ein Viertel davon Schwerlastverkehr.

"Der Zustand der Fahrbahnen zwingt uns zu schnellem Handeln"

Zwischen den beiden Baustellen kommt schließlich noch eine dritte dazu, an der die Arbeiten am Dienstag beginnen: Auf der Autobahnbrücke Plötzetal müssen die Fahrbahn und die Verbindungen zwischen Brücke und „Festland“ erneuert werden. Eigentlich war der Bereich zwischen Löbejün und Könnern bereits 2014 saniert worden. Die Brücke konnte dabei aus logistischen Gründen nicht mit gemacht werden, so Langkammer. „Dann hätten wir uns den Rest der Baustelle lahmgelegt.“ Auf der Brücke wird bis Ende April die Richtung Magdeburg gesperrt, dann bis Ende Mai die Gegenrichtung.

Dass gleich an drei Stellen hintereinander gebaut wird, ist laut Langkammer notwendig. „Der Zustand der Fahrbahnen zwingt uns zu schnellem Handeln.“ Sonst drohe die komplette Sperrung ganzer Autobahnabschnitte. „Das ist das größere Horrorszenario.“ Zwischen Schönebeck und Magdeburg-Stadtfeld werden bis Juli zudem in beiden Richtungen Fugen erneuert - das aber vor allem nachts. Auf den anderen Baustellen sei Nachtarbeit nicht möglich. (mz)