Züchter von klein auf Züchter von klein auf: Warum Tauben-Kreismeister das Hobby nur weiterempfehlen kann

Osterfeld/Wethau - „Ich bin auf einem Bauernhof großgeworden, war also schon immer von Tieren umgeben“, blickt Karsten Fischer zurück. Mit zehn Jahren habe er dann von seinem Opa das erste Taubenpaar geschenkt bekommen. „Das waren Altenburger Trommeltauben“, erinnert er sich, wie seine Leidenschaft für die Tierzucht geweckt wurde. „Und seitdem bin ich der Geschichte treu geblieben“, sagt er lachend.
Inzwischen hält der Wethauer zehn Hühner, 20 Kaninchen und 40 Tauben. Auf letztere kann er besonders stolz sein, haben sie ihm doch am Wochenende den Titel Kreismeister in der Kategorie Tauben bei der Kleintierzuchtschau in Osterfeld beschert. Seine Siegertiere gehören der Rasse Coburger Lerchen an. „Das ist eine der ältesten deutschen Rassen“, berichtet der 39-Jährige. Anhand von Rassestandards werden die einzelnen Tiere von Preisrichtern bewertet. Carsten Fischers Tauben haben dabei durchweg Bestnoten von sehr gut bis vorzüglich erhalten.
„Die Pflege und Zucht der Tiere ist ein guter Ausgleich zum Beruf“
Darüber ist der Züchter sichtlich erfreut. Doch betreibe er die Tierzucht nicht, um Auszeichnungen zu erhalten. Was also ist es, dass Karsten Fischer seit seiner Kindheit an dem Hobby reizt? Zum einen liefere es ihm Entspannung. „Die Pflege und Zucht der Tiere ist ein guter Ausgleich zum Beruf“, sagt Karsten Fischer, der als Krankenpfleger in Naumburg arbeitet.
„Und man hat nie Langeweile. Durch die Zucht hat man das ganze Jahr über zu tun“, ergänzt er und meint damit nicht nur die Fütterung und das Reinhalten der Käfige. „Jetzt wird die Zucht geplant und überlegt, welche Tiere man zusammenstellt, bevor im Frühjahr die eigentliche Zucht beginnt“, nennt er die nächsten Schritte.
„Mitteldeutschland ist seit jeher eine Züchter-Hochburg“
„Und man ist viel unterwegs“, erwähnt er einen weiteren positiven Aspekt der Zucht. Dank der zahlreichen Kleintierschauen habe er schon fast ganz Mitteldeutschland bereist. „Mitteldeutschland ist seit jeher eine Züchter-Hochburg“, sagt Karsten Fischer. „Auch heutzutage gibt es hier glücklicherweise noch viele Züchter und Vereine“, ergänzt er und hofft, dass sich diese Tradition bewahren lässt.
Als Beispiele für regionale Züchtungen benennt er die Mittelhäuser Tauben und die Schmöllner Trommeltauben, die im mitteldeutschen Raum herangezüchtet wurden. Weiterhin erwähnt er das Hallesche Huhn, das zwar vom Rosenkämmigen Italiener abstammt, aber schon seit Jahrzehnten „unsere Heimathühnerrasse“ ist, wie Karsten Fischer sagt. „Jede Region hat ihre eigenen Rassen hervorgebracht“, resümiert er. Auch das mache die Tierzucht zu einem äußerst interessanten Hobby.
„Als Züchter kennt man sich untereinander“
„Als Züchter kennt man sich untereinander, trifft sich und tauscht sich aus“, nennt er zudem den sozialen, beinahe familiären Aspekt bei den diversen Zuchtschauen. Neben diesen gehören für ihn vor allem die Naumburger Taubenmärkte zu den wichtigsten Daten des Züchterjahres. „Das ist für mich einer der Höhepunkte“, sagt Karsten Fischer voller Vorfreude.
››Die Naumburger Taubenmärkte finden viermal jährlich, jeweils am zweiten und vierten Samstag im Januar und Februar auf dem Naumburger Marktplatz statt. Die nächste Veranstaltung dieser Art ist am Samstag, 25. Januar, von 6 bis 12 Uhr. (mz)