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Verbandsgemeinde Unstruttal  Verbandsgemeinde Unstruttal : Schreiben trübt Empfang

Von Constanze Matthes 04.12.2018, 09:50
Die ersten Gäste sind schon da: Verbandsgemeindebürgermeisterin Jana Schumann hat in das Bürgerhaus Wetzendorf geladen.
Die ersten Gäste sind schon da: Verbandsgemeindebürgermeisterin Jana Schumann hat in das Bürgerhaus Wetzendorf geladen. Matthes

Wetzendorf - Ein Schreiben aus dem Landesverkehrsministerium trübte die sonst freudige Stimmung des Jahresempfangs von Unstruttal-Verbandsgemeindebürgermeisterin Jana Schumann am Freitagabend im Bürgerhaus in Wetzendorf. „Kein einziger Punkt aus meinem Bereich fand Berücksichtigung“, sagte Schumann mit Blick auf ihre „Wunschliste“ in Sachen Straßenbau im Unstruttal, die sie Minister Thomas Webel (CDU) in einem Schreiben im Herbst ans Herz gelegt hatte. Vor wenigen Tagen flatterte die ernüchternde Antwort aus Magdeburg ins Haus, die vor allem den Karsdorfer Bürgermeister Olaf Schumann auf die Palme brachte. Weil das Wort eines Ministers nicht mehr zählt, wie er zum Empfang bemerkte. Der Grund der herben Enttäuschung: die Brücke über die Unstrut zwischen Wetzendorf und Karsdorf, deren Erneuerung erneut aufs Eis gelegt wird. Dabei stehe sie seit 20 Jahren auf der Agenda, habe man vor gut sechs Jahren mit ersten vorbereitenden Maßnahmen, so der Untersuchung des Baugrundes, begonnen, wie Schumann zurückblickt. Dabei stand nicht einmal die vollständige Erneuerung des Bauwerks an. „Nur“ sollte separat eine neue Fußgängerbrücke entstehen und die derzeitige Brücke, die bis auf kleinere notwendige Reparaturen noch gut in Schuss ist, komplett als Fahrbahn angelegt werden, weil eben die jetzige zu schmal ist. Immer wieder wurde der Baubeginn für das eine Million teure Projekt Fußgängerbrücke verschoben, zuletzt vom Frühjahr auf den Herbst. Nun rudert das Land erneut zurück. Wegen der gestiegenen Baupreise und fehlender Mittel, wie der Karsdorfer Bürgermeister auf Tageblatt/MZ-Nachfrage erzählt. „Das ist blanke Verarschung“, zeigt sich das Gemeindeoberhaupt entrüstet. Doch das Bauwerk über die Unstrut ist nur eines von weiteren Vorhaben, die in nächster Zeit nicht realisiert werden. Ebenfalls eine Absage gab es für die Bundesstraße 180 zwischen Gleina und Steigra, die Strecke von Nebra nach Großwangen, die Landesstraßen 208 und 209 im Umkreis Burkersroda, Plößnitz, Laucha und Hirschroda, die Landesstraße 212 Ortsdurchfahrt Nebra sowie der Abschnitt zwischen Reinsdorf und Karsdorf der Landestraße 213. „Ich will nicht verhehlen, dass in den vergangenen Jahren nichts passiert ist. Doch es muss doch peu à peu weitergehen“, sagte die VG-Chefin während des Empfangs und kritisierte zudem die desolate finanzielle Situation der Kommunen. Zwischen 30 bis 35 Kilometer Straßennetz müssten im Bereich der Verbandsgemeinde saniert werden. Jana Schumann hofft nun auf die Unterstützung der Landtagsabgeordneten, die sie um Hilfe bitten will. Allerdings war kein einziger der Einladung ins Bürgerhaus nach Wetzendorf gefolgt.