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Thrill ohne Drill Thrill ohne Drill: 20-Jährige berichtet über ihre Ausbildung zur Bundespolizistin

Von Martin Walter 07.01.2021, 17:00
Lena Hempel präsentiert sich stolz in ihrer Dienstuniform.
Lena Hempel präsentiert sich stolz in ihrer Dienstuniform. Lena Hempel

Naumburg - Schon früh war für Lena Hempel klar: „Ich möchte einen abwechslungsreichen Beruf ausüben, der mich jeden Tag aufs Neue fordert und an meine Grenzen bringt.“ Deshalb fiel bereits in jungen Jahren die Entscheidung, dass sie einmal Polizistin werden möchte. Nach zahlreichen Aufnahmetests, die jeder Bewerber absolvieren muss, bekam die 20-jährige Naumburgerin im Juni 2020 ihre Einstellungszusage. „Damit hat sich für mich ein langersehnter Traum erfüllt“, blickt sie strahlend zurück.

Just zu dieser Zeit hatte sie ihr Abitur an der Berufsbildenden Schule in Weißenfels erfolgreich abgeschlossen. Danach blieb ihr nicht allzu viel Zeit zum Verschnaufen. Körperlich wie geistig bereitete sie sich auf die harte, aber mit großer Vorfreude erwartete Ausbildung zur Polizeikommissarin bei der Bundespolizei vor, die schließlich am 1. September begann.

Drei Jahre dauert die Lehre mit integriertem Studium

Drei Jahre dauert die Lehre mit integriertem Studium, die an drei verschiedenen Standorten erfolgt, weshalb Lena Hempel viel in Deutschland herumkommen wird. Das Aus- und Fortbildungszentrum der Bundespolizei befindet sich in Fuldatal in der Nähe von Kassel. Dort hat sie bis Mitte Dezember ihre Basisausbildung absolviert. In den dreieinhalb Monaten sind die Grundlagen des polizeilichen Handelns gelegt worden. „Neben praktischen Fächern wie Situationstraining, Einsatztraining und Schießausbildung wurde uns ebenfalls der Rechtsblock bestehend aus Einsatzrecht, Strafrecht und Polizeirecht nähergebracht“, führt Lena Hempel aus.

Und ergänzt: „Nicht selten müssen wir uns einzelne Themen in den Selbststudiumsstunden oder am Nachmittag selbst beibringen.“ So ist es auch keine große Umstellung für die junge Frau, dass sie nun vorerst im Home-Office weiter lernt. Im neuen Jahr stehen dann aber weitere Stationen an, nämlich die Hochschule des Bundes, die sich im nordrhein-westfälischen Brühl befindet, sowie die Bundespolizeiakademie in Lübeck.

„Auch wir sind verpflichtet, tagsüber Masken zu tragen.“

Dass es bei ihrem künftigen Beruf, bei dem sie beispielsweise für Einsätze im Bahnverkehr oder im Grenzschutz eingesetzt werden kann, durchaus auch zu körperlichen Übergriffen kommen kann, sei ihr bewusst. „Dafür trainieren wir ja auch regelmäßig.“ Obgleich sie eingesteht, dass „wir derzeit beispielsweise auf Vollkontakt im Einsatztraining verzichten“ müssen. Denn auch an der Bundespolizei gehe die Pandemie nicht spurlos vorbei.

„Auch wir sind verpflichtet, tagsüber Masken zu tragen.“ Wer sich eine strenge Ausbildung vorstelle, liege zwar nicht völlig falsch. Aber: „Ein scharfer Drill spielt bei der Bundespolizei keine Rolle“, so Lena Hempel. Vielmehr gehe es darum, Disziplin sowie Ordnung mit einer gewissen Strenge durchzusetzen und somit das Teamgefüge zu stärken, denn „ein gutes Team ist nur so stark wie sein schwächstes Glied.“

„Wer Lust auf einen abwechslungsreichen und spannenden Beruf hat, der die Möglichkeit bietet, sich auf vielen Gebieten weiterzubilden und zu spezialisieren, ist bei der Bundespolizei genau richtig“, meint sie. (mz)