Schulen für Festanstellung Schulen für Festanstellung: "Es gibt DDR-Hausmeister und westdeutsche Hausmeister"

Weißenfels - An vielen Schulen im Burgenlandkreis hat der Hausmeister nicht nur ein, sondern mehrere Gesichter. Die Hausmeisterfirmen, welche die Gebäude in Schuss halten, beschäftigen nämlich verschiedene Angestellte. Doch nun deutet sich eine Trendwende an. Denn an acht Schulen in Trägerschaft des Landkreises laufen die Verträge mit den Dienstleistern aus und mehrere Schulleiter wünschen sich offenbar, dass es künftig einen fest angestellten Hausmeister in ihrem Haus gibt.
Darüber entscheiden kann nur der Kreistag. Und dort würde mancher eine Festanstellung der Hausmeister begrüßen. „Ein guter Hausmeister ist die gute Seele einer Schule“, sagt etwa Kreisrätin Petra Hörning von den Grünen. Sie hofft daher, dass der Sinneswandel eine fraktionsübergreifende Mehrheit findet.
Motive der Schulleiter, welche sich für eine Festanstellung der Hausmeister stark machen, sind verschieden
Die Motive der Schulleiter, welche sich für eine Festanstellung der Hausmeister stark machen, sind verschieden. Ein Aspekt sei das Thema Sicherheit, erläutert Bauamtsleiter Thomas Jähnel: „Die Schulleiter wollen ein und dieselbe Person, damit man bei einer Gefahr auch weiß, diesen Menschen kann ich ansprechen.“ Aber auch bei Technikfragen oder Ganztagsangeboten existiert der Wunsch nach einem kompetenten Ansprechpartner vor Ort.
Viele Kreisräte können das nachvollziehen und sehen in einem Hausmeister zugleich eine wichtige Autoritätsperson. Angesichts des fortschreitenden Fachkräftemangels plädiert Kreisrat Jörg Riemer von der CDU/FDP-Fraktion dafür, guten Hausmeistern auch ein gutes Angebot zu machen. Denn bei den Dienstleistern, so fürchtet er, könnte bald das Personal aufgrund der Arbeitsmarktlage häufiger wechseln. Und genau das wollen die Schulleiter ja verhindern.
Festanstellung der Hausmeister eine Frage des Geldes
Am Ende ist die Festanstellung der Hausmeister aber wie so oft eine Frage des Geldes. Die Verwaltung geht davon aus, dass acht zusätzlich Angestellte zu Mehrkosten von etwa 30.000 Euro pro Jahr führen. Eine Zahl, die Kreisrat Andy Haugk (CDU/FDP-Fraktion) kritisch hinterfragt. Aus seiner Sicht führe die Festanstellung nicht nur zu höheren Kosten, sondern auch zu weniger Leistung. Denn die fest angestellten Hausmeister hätten dann Anrecht auf Urlaub, ohne dass es für sie in der Schule eine Vertretung gibt. Auch müsste der Landkreis zusätzlich entsprechende Ausrüstung und Technik vorhalten.
Unabhängig davon, wie die Entscheidung ausfällt, plädiert Landrat Götz Ulrich (CDU) dafür, das Anforderungsprofil für die Hausmeister klar zu definieren. „Es gibt den DDR-Hausmeister und den westdeutschen Hausmeister“, sagt er. Wobei letzterer oft nicht selbst Hand anlege, sondern als Facility Manager andere Handwerker kommen lasse.
Die Kreisverwaltung befürwortet die Festanstellung der Hausmeister an den Schulen. Drängt aber auch auf Probezeiten. Denn dass seit zehn Jahren Hausmeisterdienste die Schulen betreuen hat nicht nur wirtschaftliche Gründe. Vielerorts war man zuvor mit der Leistung der heute so ersehnten Hausmeister schlicht unzufrieden. (mz)