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Mountainbike Mountainbike: Falsches Abbiegen Weißenfelser kostet 20 Minuten

Von Stefan Thomé 05.06.2013, 17:38
Tommy Galle (links) und Martin Knape ließen sich bei der Alpentour-Trophy vom widrigen Wetter, streikender Technik und fehlender Orientierung die gute Laune nicht vermiesen.
Tommy Galle (links) und Martin Knape ließen sich bei der Alpentour-Trophy vom widrigen Wetter, streikender Technik und fehlender Orientierung die gute Laune nicht vermiesen. privat Lizenz

SCHLADMING/WEISSENFELS/MZ - Wo lang? Links hoch, Mitte und geradeaus oder doch rechts runter? Vor dieser Frage stand Mountainbiker Tommy Galle vergangene Woche bei der ersten Etappe der Alpentour-Trophy in Österreich. „Ich war gerade daran, mich an eine kleine Gruppe heranzufahren, da kamen wir bei einer Abfahrt plötzlich an eine Stelle, die nicht ausgeschildert war“, erzählte der Semiprofi des Weißenfelser Radsportvereins „White Rock“. Jemand hatte den Wegweiser in die richtige Richtung entfernt. Streckenposten? Ebenso Fehlanzeige.

„Da kannst du ja dann nicht lange überlegen“, sagte der 24-jährige Geotechnik- und Bergbaustudent. Er und rund 60 weitere Fahrer entschieden sich für rechts. Bauchgefühl. „Weil es da weiter bergab ging“, begründete Galle. Falsch gedacht. „Irgendwann kamen wir wieder an einer Stelle der vorherigen Strecke raus. Das ganze hat uns rund 20 Minuten gekostet.“

In der Gesamtwertung des weltweit viertgrößten Mountainbike-Etappenrennens spielten Galle und sein Teamkollege Martin Knape (33) somit schon nach dem ersten Tag keine Rolle mehr. Knape kämpfte zudem noch auf den letzten 20 der 69 Kilometer langen Strecke mit einem technischen Defekt. „Er konnte die Kette nur noch mit der Hand umlegen. Das alles war schon sehr frustrierend“, gab Galle nach seiner Heimkehr im Gespräch mit der MZ zu. Gerade diese erste Etappe sei besonders hart gewesen. „Es war bitterkalt, es hat durchgängig geregnet und ab 1 500 Meter gab es sogar Schnee“, schilderte der Weißenfelser Bundesligafahrer.

Der zweite Abschnitt, ein Bergzeitfahren über 15 Kilometer, wurde aufgrund der widrigen Bedingungen verspätet begonnen. Erneut Dauerregen und Neuschnee. Der zweieinhalb Minuten später gestartete Knape holte Galle ein. „Zusammen zogen wir uns gegenseitig die Steigung hoch“, so Galle. Dass es wieder nur zu Platz 54 beziehungsweise 58 der Eliteklasse reichte, sei letztlich nebensächlich gewesen. Ebenso, dass beide in der Gesamtwertung am Ende als 51. (Knape) und 56. (Galle) gewertet wurden.

An Aufgeben, wie es viele Fahrer bereits nach dem Auftakt gemacht hatten, verschwendeten beide keinen Gedanken. „Wir wollten als Panoramic-Viner-Team einfach einmal an solch einem Event teilnehmen und Erfahrungen sammeln“, stellte Galle heraus.

Und die erlebten Strapazen habe das Duo noch enger zusammengeschweißt. Galle: „Wir sind zwar als Einzelstarter angetreten und nicht in der Mannschaftswertung, um Weltranglistenpunkte sammeln zu können. Dennoch haben wir uns gegenseitig unterstützt und motiviert.“ Das Erlebte habe das Duo zudem vor allem mental gestärkt. „Da werden die kommenden Rennen doch ein Kinderspiel“, meinte Galle abschließend mit einem Augenzwinkern.

Etappe drei wurde schließlich von 73 auf 50 Kilometer verkürzt. Kletterspezialist Knape spielte hier bei unerwartet gutem Wetter bei den Anstiegen seine Qualitäten aus und wurde 48. Abfahrtexperte Galle machte auf den rasanten Talfahrten Zeit gut und kam nur 48 Sekunden später als 50. ins Ziel. Der Schlussdurchgang wurde schließlich wegen erneutem Dauerregens ganz abgesagt.

Das Panoramic-Viner-Team im Internet: www.panoramic-viner.de