Kurstadt Bad Kösen Kurstadt Bad Kösen : Postleitzahlen und kein Ende

Bad Kösen - Das Thema Postleitzahlen bleibt in den Schlagzeilen. Nach der Mitteilung der Deutschen Post an die Kreisverwaltung, dass es keine Änderung an der Praxis geben wird, Ortsteile - bis auf einen Namenszusatz - im Postverkehr nicht zu benennen, fordert jetzt der Bad Kösener Kur- und Fremdenverkehrsverein von der lokalen Politik, sich damit nicht zufrieden zu geben. Auf einer Versammlung des Vereins sprach dessen Vorsitzender Steffen Gebauer von „politischem Unsinn“, der großen Schaden anrichte.
Der Kur- und Fremdenverkehrsverein hatte im Frühsommer einen offenen Brief an Landrat, Oberbürgermeister sowie Bundes- und Landtagsabgeordnete gerichtet, mit der Aufforderung, bei der Deutschen Post zu intervenieren (wir berichteten). Landrat Götz Ulrich und OB Bernward Küper (beide CDU) folgten dem und riefen die Post dazu auf, die alten Kombination aus Postleitzahl und Wohnort, im Falle von Bad Kösen „06628 Bad Kösen“ und nicht wie jetzt „06628 Naumburg“, wieder einzuführen. Die Post hingegen verwies auf eine Adressgestaltung, die den Gepflogenheiten des Postleitzahlensystems Rechnung trage und mit den kommunalen Spitzenverbänden abgestimmt worden sein. Gebauer: „Wir aber bleiben dabei, im Sinne einer Identifikation der Bürger und der besseren Orientierung für Gäste muss eine eindeutige Zuordnung sein. Der Kur- und Fremdenverkehrsverein gibt sich mit der Antwort der Post nicht zufrieden und wird weiter Druck auf die Politik ausüben.“
Ein weiteres heißes Thema: die Kurtaxe. Mitglieder und Vorstand, so wurde zur Sitzung deutlich, hegen Zweifel, dass die Kurtaxe-Einnahmen auch ausschließlich dem Kurbetrieb beziehungsweise Bad Kösen zugute kommen. Das Erscheinungsbild der Stadt spreche jedenfalls eine andere Sprache, Preis und Leistung stünden in keinem Verhältnis und sei den Gästen nicht zu vermitteln. Gebauer fordert deshalb ein Offenlegen der Ausgaben ein. Eine Erhöhung der Kurtaxe lehnten die Mitglieder des Vereines aus vorgenannten Gründen ab. Damit war der Bogen zum dritten bestimmenden Thema Ordnung und Sauberkeit im Ort gespannt. Was sich dem Betrachter an vielen Stellen biete, sei eines Kurortes nicht würdig. Als Beispiel genannt wurden die Gehwege am Rechenberg. Diese seien kaum noch gefahrlos begehbar, an manchen Stellen für Rollstuhlfahrer überhaupt nicht. Verwunderung äußerte Gebauer darüber, dass ein einst von der Stadt Bad Kösen ausgearbeitetes Projekt zur Verkehrsberuhigung der Lindenstraße heute keine Rolle mehr spiele. In der Stadtverwaltung Naumburg sei es nicht mehr auffindbar. (be/mhe)