Kein Burger King bei Oberkaka? Kein Burger King bei Oberkaka?: Lärm bremst Investor für Autohof aus

Oberkaka - Der Traum vom Autohof mit Tankstelle und Schnellrestaurant vor den Toren von Oberkaka an der Bundesstraße 180 scheint ausgeträumt. Denn der Investor, die Firma „greenline Alternative Energien“ aus Schönebeck, hat sich zurückgezogen, da er keinen Erfolg für den von ihm gestellten Bauantrag sieht.
Noch im April hatte der Rat der Gemeinde Meineweh für die Autohof-Pläne grünes Licht gegeben. Per Beschluss hatte man das sogenannte gemeindliche Einvernehmen erteilt und den Investor von Festlegungen des Bebauungsplanes befreit. Nun ist offensichtlich alles vorbei. „Greenline hat sich als Investor zurückgezogen und wird von der Rücktrittsklausel im Kaufvertrag Gebrauch machen“, bestätigt greenline-Vertreter Karl-Heinz Burbank den Rückzug.
Tankstelle und die amerikanische Fastfoodkette Burger King geplant
Das Unternehmen aus Schönebeck wollte bei Oberkaka auf 22.000 Quadratmetern eine Tankstelle, ein Schnellrestaurant, für das man die amerikanische Fastfoodkette Burger King gewinnen konnte, sowie 50 Lkw-Stellplätze bauen. Spätestens im Herbst dieses Jahres sollte Eröffnung sein.
Bereits der Zeitplan war ganz gewaltig ins Wanken gekommen, nun das komplette Aus. Vor allem der Lärmschutz machte dem Investor Probleme. Ein durch ihn in Auftrag gegebenes Gutachten ergab, dass der Autohof nach den Richtlinien des für das Gelände geltenden Bebauungsplanes vor allem in den Nachtstunden schlichtweg zu laut ist. Besonders zwei Wohnbauten würden so nah am Objekt liegen, dass sie vom Krach an- und abfahrender Lastwagen besonders betroffen wären.
Deutliche Überschreitung der Lärmschutzwerte
Ein zweites Gutachten erbrachte zwar, dass der Lärm der naheliegenden Autobahn deutlich stärker ist, doch die deutliche Überschreitung der Lärmschutzwerte macht es aber nicht möglich, dass der Gemeinderat dem Investor per Beschluss über eine sogenannte Freistellung von Festlegungen des Bebauungsplanes auf kurzem Weg doch noch grünes Licht für das Projekt geben kann. Zumal das Gesetz Unterschiede zwischen Verkehrs- und Gewerbelärm macht.
Weil Grundzüge des Bebauungsplanes berührt werden, schreibt das Bundesimmissionsschutzgesetz hier eine Änderung des gesamten Bebauungsplanes beziehungsweise eine Neuplanung für den betreffenden Bereich vor. Das kann sich die Gemeinde aber zum einen nicht leisten, zum anderen würde es Zeit kosten, die auch der Investor nicht hat.
Bürgermeister Manfred Kalinka enttäuscht
„Hätte man uns eine weiter entfernt liegende Grundstücksfläche angeboten, wäre das Problem nicht aufgetreten“, so Burbank ärgerlich. Die entsprechende Grundstücksfläche ist allerdings in beiden Fällen in Privathand. Man werde für das Projekt, einen anderen Standort suchen, so Burbank.
Enttäuscht ist auch Bürgermeister Manfred Kalinka (parteilos) über das Scheitern des Vorhabens, zumal auch eine Dreckecke vor den Toren des Dorfes verschwunden wäre. Im Gemeinderat hatte es zwar auch ablehnende Meinungen zu den Plänen gegeben, doch Kalinka hatte das Projekt befürwortet und eine Mehrheit im Rat gefunden. „Mir tut es leid um die, die auf einen Arbeitsplatz dort spekuliert haben. Bei mir haben schon viele angerufen und wollten wissen, wo man sich bewerben kann“, so Kalinka.
Der Investor hatte rund 50 Arbeitsplätze und eine Investition zwischen fünf und sechs Millionen Euro in Aussicht gestellt. (mz)