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Kamin- und Kachelofenbau Kamin- und Kachelofenbau: Holger Kiontke sorgt für wohlige Wärme in Häusern

Von Matthias Voss 12.01.2019, 17:01
Die Kachelofenbauer Holger Kiontke und Maximilian Maerz (v.l.) sind in Kleinpörthen ein eingespieltes Team.
Die Kachelofenbauer Holger Kiontke und Maximilian Maerz (v.l.) sind in Kleinpörthen ein eingespieltes Team. René Weimer

Kleinpörthen - Sieht der geneigte Besucher beim Betreten der guten Stube einen schönen Kachelofen, ist die Reaktion fast immer gleich. „Der Blick geht unweigerlich zu dem guten Stück, die Augen strahlen und nahezu jeder hält seine Hände an die wohltuenden Wärme“, sagt Holger Kiontke.

Der 54-Jährige aus Kleinpörthen muss es wissen. Nicht weil er selber mehrere solcher Öfen in seinem Haus hat. Nein, Kiontke führt seit über zehn Jahren einen Handwerksbetrieb für den Kamin- und Kachelofenbau. „Aktuell sind wir bis Mitte, Ende März voll ausgebucht. Aber vor Weihnachten war es noch mehr“, sagt Kiontke.

Wann die Kachelofenbauer besonders gefragt sind

Und das beweist ebenso, dass so ein Ofen auch ein Schmuckstück, etwas für das Auge ist. „Im September geht es los, dass die Kunden darüber nachdenken, vor so einem Kachelofen die Festtage zu verbringen“, weiß Kiontke. Ruhiger wird es da, wie nicht anders zu erwarten, in den wärmeren Monaten. Dann kommen der 54-Jährige und sein Mitarbeiter Maximilian Maerz etwas zur Ruhe.

Für diese Zeit aber haben beide auch gut zu tun mit Fliesenlegerarbeiten, was der Grundstock der Firma war. Die wurde 1995 gegründet, erst 2007 fand Kiontke zum Ofenbau zurück.

Wärme aus Kachelofen „wie eine Droge“: Holger Kiontke liebt sein Metier

1980 hatte er diesen Beruf bei der PGH Ofenbau in Zeitz gelernt und anschließend seinen Meister gemacht. „Nach der Wende kam das aber zum Erliegen und ich musste umsatteln. Fliesenleger war da eine neue Möglichkeit für mich“, erinnert er sich. Also lernte er einen neuen Beruf und machte auch hier seinen Meister.

Doch so ganz vom Ofenbauen kam er nie los und sah vor über zehn Jahren seine Chance für einen Neustart. „Es ist ein Zusatz zu der normalen Heizung. So ein Stück Holz symbolisiert doch eine gewisse Unabhängigkeit. Diese Wärme ist auch ganz anders, als die aus dem Heizkörper. Sie geht viel mehr unter die Haut, ist der Sonnenstrahlung am nächsten. Das ist wie eine Droge“, meint Holger Kiontke. Deswegen liebt er sein Metier. Er selber ist in einem Haus aufgewachsen, in dem es nur Kachelöfen gab.

Kamine entstehen als 3D-Animationen am Computer

„Das ist so ein schöner Beruf, so vielseitig und kreativ“, sagt Maerz. Der 23-Jährige hat vor sieben Jahren in Kleinpörthen gelernt und ist mittlerweile seit über einem Jahr auch Meister. Während Kiontke noch das klassische Ofenbauen gelernt hat, ist Maerz mit der neusten Technik groß geworden. So entwickelt er am Computer 3D-Animationen für den Kunden.

„Der schaut wie durch ein Fenster in den Raum, in dem der Kachelofen stehen soll und hat so einen perfekten Blick darauf, wie es später mal genau aussehen wird“, erklärt Maximilian Maerz. Das würde er gern weitergeben und deswegen sucht die Firma Kiontke ab Herbst einen neuen Lehrling zum Kachelofen- und Luftheizungsbauer. Interessenten können sich jederzeit in Kleinpörthen vorstellen, so Firmenchef Holger Kiontke.

Tipp vom Experten: Bloß nicht den alten Kachelofen wegschmeißen

Er und Maerz ergänzen sich ideal. Auch wenn es um die Umsetzung einer Verbindung von Alt und Neu geht. „Die Leute sollen bloß nicht ihre alten Kachelöfen wegschmeißen. Da kann man noch einiges mit machen“, sagt der 54-jährige Kiontke. Bestes Beispiel dafür ist ein alter Kachelherd, den der Chef in seinem Büro in der ehemaligen Garage seines Wohnhauses in Kleinpörthen zu stehen hat.

Der wurde von ihm so weit aufbereitet und modernisiert, „dass wir als Familie den schon traditionell zu Weihnachten nutzen. Da wird die Gans drin gebraten und oben drauf köcheln die Klöße und das Rotkraut. Dann sitzen wir dann mit der gesamten Familie drumherum“, sagt Holger Kiontke. (mz)