Jugendlicher aus Lossa an Leukämie erkrankt Jugendlicher aus Lossa an Leukämie erkrankt: Kämpfer Luca sucht Spender

Lossa - Am Montag musste Luca wieder ins Klinikum. Nach einem langen Wochenende bei seinen Eltern Susann und Mario Bisch sowie seinen Geschwistern Linus (7) und Maya (15) geht für den 17-Jährigen aus Lossa die Therapie in der Klinik für Kinder- und Jugendmedizin am Universitätsklinikum Jena nun weiter. Luca ist an Leukämie erkrankt - bereits zum zweiten Mal. Er ist jetzt dringend darauf angewiesen, dass ein passender Stammzellspender für ihn gefunden wird.
Bereits seit Mitte März befindet sich der fröhliche und aufgeschlossene junge Mann, der so viel Spaß am Leben hat, im Krankenhaus. Lucas tägliche Runden auf seinem knallgrün lackierten Fahrrad durch Lossa, wo er allseits bekannt und beliebt ist, müssen einstweilen ausfallen. „Für Eltern ist das natürlich ganz schrecklich, wenn ihr Kind so schwer erkrankt - erst recht, wenn es wie bei Luca nun schon das zweite Mal ist“, sagt Mutter Susann Bisch mit leiser Stimme.
Tückische Krankheit kehrt zurück
Nach zweieinhalb symptomfreien Jahren ohne jede Auffälligkeiten bei Lucas regelmäßig überprüften Blutwerten ist die tückische Krankheit mit voller Wucht zurückgekehrt. „Ausgerechnet am Freitag, 13. März, haben wir den Anruf bekommen, dass was nicht stimmt“, rekapituliert Vater Mario Bisch. „Wir sind dann gleich noch abends mit Luca ins Jenaer Klinikum, wo er seitdem bis auf drei ganz kurze Aufenthalte zu Hause behandelt wird“, erläutert der 38-Jährige. Einen Tag vor Himmelfahrt habe ihnen Bernd Gruhn, der verantwortliche Professor dort, eröffnet, dass Luca anders als bei seiner Ersterkrankung, die mittels Chemotherapie in Schach gehalten werden konnte, diesmal eine Stammzellspende benötigt.
„Jeder Einzelne, der gesund ist, sollte sich typisieren und als Stammzellspender registrieren lassen: für Luca - und für die vielen anderen an Leukämie Erkrankten, denen nur eine Transplantation helfen kann. Das ist die Botschaft, die wir nach außen tragen möchten“, unterstreichen die Eltern, die selbst als Pflegefachkräfte im Gesundheitsbereich arbeiten, unisono.
Videotelefonate mit Geschwistern und Großeltern
Im wöchentlichen Wechsel stehen Susann und Mario Bisch ihrem mit dem Down-Syndrom zur Welt gekommenen Sohn bei dessen Chemotherapie in Jena ganz unmittelbar zur Seite, teilen mit ihm das Zimmer. „An guten Tagen ohne Übelkeit und Erbrechen führt Luca jede Menge Videotelefonate, etwa mit seinen Geschwistern und seinen Großeltern, oder spielt mit seinen innig geliebten Playmobil-Männchen“, schildert Susann Bisch. Das ganze Dorf habe solche Spielfiguren für ihn gesammelt.
Ohnedies erfahre ihre Familie eine überwältigende Welle der Unterstützung: von Arbeitgebern und Kollegen, von Freunden und Bekannten, von der Zahnarztpraxis, der Kita im Ort und von Lucas Klassenlehrerin Katja Grams an der Finneck-Förderschule in Rastenberg, die gleich sämtliche 700 Mitarbeiter der Stiftung zur Registrierung als Stammzellspender aufgerufen hat. „Es sind auch kleine Gesten, die einem ans Herz gehen: das Glas mit Lucas Lieblings-Leberwurst, das uns Dorffleischer Karlheinz Weihrauch Woche für Woche mitgibt oder das Kuvert mit Geldscheinen, das mir ein Bewohner mit der Anmerkung ’für die Kinder’ zugesteckt hat“, berichtet Mario Bisch.
Ins Stocken kommt seine Stimme, als er vom Video erzählt, das Tochter Maya über den „besten Bruder, den man sich vorstellen kann“ produziert und ins Internet gestellt hat. „Wir geben nicht auf“, sagt Bisch und drückt fest die Hand seiner Frau. „Luca ist ein Kämpfer.“

