Investition in Meineweh Investition in Meineweh: Entsteht an der B180 ein neuer Autohof?

Meineweh - Zwischen der Autobahn 9 und dem Meineweher Ortsteil Oberkaka direkt an der Bundesstraße 180 soll ein Autohof mit Motel, Tankstelle, Restaurant und Eventbereich entstehen. Der Rat der Gemeinde Meineweh stellte am Dienstagabend die Weichen für das Projekt des Investors der Firma greenline-alternative Energien GmbH aus Schönebeck und erteilte mehrheitlich das gemeindliche Einvernehmen.
Keine Photovoltaikanlage gewünscht
Schon vor gut einem Jahr hatte ein Investor Interesse an dieser Gewerbefläche angemeldet. Doch der plante eine Photovoltaikanlage und erhielt vom Gemeinderat eine Abfuhr, weil man die Ansiedlung von produzierendem Gewerbe favorisierte. Um das Solarvorhaben zu verhindern, hatte man sogar eine Änderung des Bebauungsplanes beschlossen, denn der Plan stammte bereits aus dem Jahre 1999.
Kurz vor der Jahrtausendwende hatte damals noch die Gemeinde Unterkaka per B-Plan nach der Baunutzungsverordnung gewerbliche Anlagen auf dem betreffenden Areal zugelassen und lediglich Einschränkungen bei der Lärmbelastung gemacht, nicht aber Gewerbearten benannt, deren Ansiedlung man ausschließen will. Nun klammerte man explizit Photovoltaikanlage aus in der Hoffnung, dass sich andere Investoren finden. Das ist nun geschehen.
Der Vermüllung eine Ende setzen
Doch, dass auch ein Autohof kein produzierendes Gewerbe sei und noch dazu möglicherweise Lärm und Dreck verursache, kritisierte einzig Gemeinderat Wolfgang Krug, der gegen das Vorhaben stimmte. Alle anderen Gemeinderäte stehen den Plänen positive gegenüber, zumal schon vor Jahren einmal über ein ähnliches Vorhaben diskutiert wurde. Im Gegenteil, der Rat sieht in der Bebauung des Geländes auch eine Chance darauf, dass eine Dreckecke vor den Toren des Dorfes verschwindet. Denn derzeit hat die Gemeinde regelmäßig mit Vermüllung durch vorbeifahrende Lkw-Fahrer in diesem Abschnitt zu kämpfen.
Um die Pläne des Investors Wirklichkeit werden zu lassen, ist man sogar bereit, den Investor von Festsetzungen des aktuellen Bebauungsplanes zu befreien. Denn die in dem Plan vorgesehene Erschließungsstraße mit Grünstreifen, soll nach dem greenline-Projekt mit Lkw-Stellflächen überbaut werden. Nicht mit sich reden lassen will der Rat hingegen inpuncto Lärmschutz. Hier muss der Investor noch entsprechende Schallschutzzahlen nachreichen, was als Bedingung Bestandteil des Gemeinderatsbeschlusses vom Dienstag ist.
Kühne Zeitpläne
Kühn sind derweil die zeitlichen Vorstellungen, die greenline mit der Umsetzung des Projektes bei Unterkaka hat. Ende Mai steht der Notartermin für den Kauf des Grundstückes an, wie Firmenvertreter Karl-Heinz Burbank in der Sitzung berichtete. Dann wird der Bauantrag eingereicht und schon im Herbst hofft man, mit dem Bau des Autohofes beginnen zu können. „Für uns sind Erdarbeiten wichtig, da wir ja zum Beispiel Tanks eingraben und dafür auch bestimmte Sicherungsarbeiten durchführen müssen. Diese hätten wir gerne noch vor dem Winter erledigt“, machte Burbank auf Anfrage deutlich.
Auf zehn Hektar Fläche sind in einem eingezäunten Bereich 50 Lkw-Parkplätze geplant. Zur Dorfseite hin soll ein Motel mit etwa 15 Zimmern gebaut werden. Zudem sind eine Tankstelle, ein Restaurant, ein Fastfood- sowie ein Automatenspielbereich vorgesehen. 50 bis 60 Arbeitsplätze könnten durch den Neubau entstehen, kündigt der Investor an. Die Schönebecker Firma betreibt laut Burbank deutschlandweit derzeit 22 Tankstellen. Sechs Autohöfe sowie 17 weitere Tankstellen seien in Planung. (mz)