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Heimatmuseum Haynsburg Heimatmuseum Haynsburg: Breite Risse im Treppenhaus

Von Matthias Voss 10.09.2020, 14:00
Harald Menz am Heimatmuseum
Harald Menz am Heimatmuseum René Weimer

Haynsburg - Im Jahr 1185 wurde die Haynsburg in der Gemeinde Wetterzeube zum ersten Mal urkundlich erwähnt. Nicht so alt, denn aus dem Jahr 1972, ist der Anbau, der den Zugang zur damaligen Kinderkrippe und zum heutigen Heimatmuseum bildet. Doch diese knapp 50 Jahre haben mittlerweile mehr Spuren hinterlassen, als an der Burg.

Denn an den Stellen, an denen dieses Treppenhaus an das alte Gemäuer gesetzt wurde, klaffen teilweise zentimeterbreite Risse. Und das über den ganzen Bau hinweg. „Ich beobachte das seit Monaten und habe das jetzt zum zweiten Mal im Gemeinderat angesprochen. So langsam sollte man sich Gedanken machen“, meint Harald Menz.

„Man könnte die Risse eventuell ein wenig erweitern"

Der Vorsitzende des Heimatvereins und somit auch der Verantwortliche für die Heimatstube, befürchtet, „dass unser Museum vielleicht deswegen irgendwann mal geschlossen werden muss, weil der Anbau nicht mehr betreten werden darf.“ Deswegen wünscht er sich von der Gemeinde Wetterzeube, dass sich ein Experte für Statik das Ganze mal anschaut.

Bürgermeister Frank Jacob (Die Linke) kommt selber aus dem Baufach und meint, dass erste Sicherungsmaßnahmen durchaus selber durchgeführt werden können. „Man könnte die Risse eventuell ein wenig erweitern, um sie dann mit Pressmörtel wieder abzudichten. Wegen der Finanzierung müsste das aber im Gemeinderat besprochen werden. Dieses Jahr wird das wohl nichts mehr“, so Jacob.

„Die Deckenlast ist für den Anbau vielleicht zu schwer."

Am kommenden Sonntag wird die Heimatstube zum Tag des offenen Denkmals aber auf alle Fälle geöffnet sein. Um 11 Uhr wird es auch eine einmalige Führung geben. Aber Harald Menz ist auf lange Sicht ein wenig mulmig dabei. „Die Deckenlast ist für den Anbau vielleicht zu schwer. Da liegen große Betonteile drauf“, wirft er einen Blick auf das Flachdach. Egal wo er sonst hinschaut, überall sind Risse zu erkennen.

Und das nicht nur auf dem Putz. Das Problem besteht aber nicht erst seit gestern. „Vor zehn Jahren haben wir erste kleinere Risse mit Mörtel dicht gemacht. Die waren aber damals längst nicht so groß und lang wie heute“, so der Vereinsvorsitzende.

Setzungsrisse aufgrund des Fundaments

Eine Dauerlösung scheint in weiter Ferne zu sein. Wobei das Treppenhaus sicher nicht für die Ewigkeit gebaut worden ist. Als Fundament diente lediglich der weit vorher zugeschüttete Burggraben. „Erst war hier nur eine Freitreppe. Aber als die Krippe hier eingezogen ist, wurde nach einer besseren Lösung gesucht“, erinnert sich Harald Menz.

„Ja, das sind Setzungsrisse aufgrund des Fundaments. Aber ich sehe noch keine Gefahr im Verzug. Aber einen Sachverständigen müssten wir natürlich trotzdem mal beauftragen“, so Jacob. (mz)