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Fussball-Landesliga Fussball-Landesliga: Der erste Auswärts-Dreier

07.09.2015, 09:20
Braunsbedras Toni Feist scheitert an Nico Wasewitz.
Braunsbedras Toni Feist scheitert an Nico Wasewitz. Archiv/Marco Junghans Lizenz

Zorbau - Exakt mit dem gleichen Ergebnis wie vor fünf Wochen im Landespokal, behielt der SV Blau-Weiß Zorbau auch in der Fußball-Landesliga, Staffel Süd, mit 2:1 beim SV Braunsbedra die Oberhand und holte sich damit den ersten Saison-Auswärtssieg.

Trainer Maik Kunze flüchtete sich bei seiner Aufstellung in Galgenhumor, als er den Ex-Braunsbedraer Nico Wasewitz als Torhüter benannte, denn es fehlten ihm nicht nur für diese Position die Alternativen. Ein Ass hatte er mit Alexander Schmidt trotzdem im Ärmel, den er buchstäblich über Nacht aus der Zorbauer Reserve geholt hatte und das dann auch wirklich stach. Als dritte Spitze sollte er hauptsächlich auf der rechten Seite für Unruhe sorgen und machte von der ersten Minute an richtig Alarm. Nach einer knappen halben Stunde hatte er gerade wieder einen Ball in etwas zentralerer Position weggefischt, legte diesen mustergültig Kevin Haschke in den Lauf, der nur einmal kurz schaute wo der Keeper stand und sich mit einem trockenen Schuss zur 1:0-Führung bedankte.

Zorbau war die aktivere, zielstrebigere Mannschaft, hatte lediglich mit der Passgenauigkeit und dem böigen Rückenwind so seine Probleme. Die Hausherren suchten ihr Glück in einer massiven Deckung, machten die Räume sehr eng, um dann mit weiten Diagonalbällen schnell in die Nähe des Zorbauer Strafraumes zu gelangen. Dort stand ja aber ihr Ex-Keeper Wasewitz im Kasten, der diese Spielweise zur Genüge kannte und die Bälle schon frühzeitig ablief, wenn sie dort überhaupt einmal ankamen. So hatten die Gäste das Spiel ziemlich unter Kontrolle und das 2:0 konnte gar nicht günstiger fallen als zwei Minuten vor dem Halbzeitpfiff. Bei einer Ecke von Patrick Baudisch, konzentrierte sich alles auf die Bewachung des Luftraumes um dem baumlangen Maik Witt herum, vergaßen dabei aber völlig, dass der Mann auch Füße hat und mit denen netzte er ziemlich unbedrängt zum 2:0-Pausenstand ein.

Dies sah Zorbaus Neuzugang Marcel Schöps, der sich im Pokalspiel einen Innenbandriss im Knie zugezogen hatte, ebenso entspannt, wie die zahlreichen Zorbauer Fan“s unter den rund einhundert Zuschauern und meinte: „Bis hier her haben wir das Spiel ganz gut unter Kontrolle und da der Gegner jetzt ja regelrecht gezwungen ist, offensiver zu agieren, sollte uns das weiter in die Karten spielen.“ Obwohl er mit seiner Prognose vollkommen richtig lag, sollte mit zunehmender Spielzeit nicht nur bei ihm die Entspannung verloren gehen.

Seine Kollegen erspielten sich reihenweise Chancen, nutzten die immer größer werdenden Freiräume zu klasse Spielzügen, scheiterten aber ein ums andere Mal an Chris Lewinski im Kasten des Gastgebers oder am eigenen Abschluss. Gerade als sich alle mit dem für die Gastgeber mehr als schmeichelhaften 2:0 arrangiert hatten, kam Mathias Schulze in der 90. Minute noch zu einer Kopfballchance und stellte den überraschenden Anschlusstreffer her. Das sorgte zwar kaum noch für Dramatik in der dreiminütigen Nachspielzeit, aber nicht nur bei Schöps und seinem Trainer Maik Kunze für Kopfschütteln. Etwas gelassener sah das Alexander Schmidt, der in der 85. Minute Platz gemacht hatte für Alexander Palme und meinte: „Hat Spaß gemacht, gewonnen haben wir doch auch.“ (mz/schü)