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Fußball-Landesklasse-Staffel 6 Fußball-Landesklasse-Staffel 6: Nessa überrascht in Halle

Von Matthias Voss 03.08.2014, 18:22
Viel Kampf, aber auch Krampf beim SV Rot-Weiß Weißenfels. Hier erobert Matthias Schünzel (in Rot) den Ball im Mittelfeld.
Viel Kampf, aber auch Krampf beim SV Rot-Weiß Weißenfels. Hier erobert Matthias Schünzel (in Rot) den Ball im Mittelfeld. Michael Thomé Lizenz

weissenfels/MZ - Die vier heimischen Vertreter in der Fußball-Landesklasse-Staffel 6 waren zum Auftakt der Saison 2014/15 allesamt an Auswärtssiegen beteiligt.

TSV Eintracht Lützen

Für den Neuling aus der Schwedenstadt setzte es gleich zu Beginn der Saison eine 0:1-Heimniederlage gegen den Landesliga-Absteiger ESV Herrengosserstedt. Allerdings hatte Trainer Heiko Angeli gerade in der zweiten Halbzeit positive Ansätze gesehen. Für diese sorgten vor allem die angeschlagenen Michael Heinze, Jens Staude und Nico Tonndorf, die Angeli allesamt kurz vor der Pause einwechselte „und die das Spiel sichtlich belebt hatten. Da hätten wir durchaus ein Tor erzielen können. Auch wenn ein 1:1 vielleicht nicht verdient gewesen wäre“, so Angeli.

Eher unglücklich hat der BSC Laucha mit 0:1 bei der Zweitvertretung des VfL Halle 96 verloren. Nach einem nicht gegebenen Foulelfmeter in der Anfangsphase, war das Spiel ausgeglichen. Klare Torchancen aber wurden auf beiden Seiten kaum herausgespielt. Umso überraschender gingen die Gastgeber dann in der 86. Spielminute in Führung. Erneut eine umstrittene Szene, als Christian Schulze im eigenen Strafraum liegend an den Arm geschossen wurde und Benjamin Schaufuß vom Elfmeterpunkt zum 1:0-Endstand einschoss.

Wahrscheinlich nicht, denn in einer vom TSV nervös geführten ersten Halbzeit hätten die Gäste aus dem äußersten Westen des Burgenlandkreises durchaus ein zweites oder drittes Tor erzielen können, wenn nicht sogar müssen. Denn das 0:1 durch Bastian Schlag in der 26. Spielminute war vor allem nach einem Latten- (4.) und einem Pfostentreffer (21.) der Gäste überfällig. Weitere Chancen machte Steve Richter im Lützener Tor zunichte. Das einzig Positive in den ersten 45 Minuten war, dass die Abseitsfalle der Gastgeber zunehmend besser funktionierte.

Darauf konnte der TSV in der zweiten Hälfte bauen, denn außer zwei gefährlichen Freistößen (72./74.), die aber Richter jeweils aus dem Winkel fischte, gelang Herrengosserstedt nicht mehr viel. Da aber auch Lützen aus seinen Feldvorteilen keine nennenswerten Torchancen herausarbeiten konnte, blieb es beim 0:1. „Ich freue mich darüber, dass das mit dem Abseits bestimmt zehnmal so gut geklappt hat. Wir haben das aber auch im Training immer wieder geübt“, fand Angeli noch einen positiven Ansatz.

Warum es für den SV Rot-Weiß Weißenfels gegen Rotation Halle kein guten Saisonauftakt gab, lesen Sie auf Seite 2.

Richtig böse mit 0:5 kam der SV Rot-Weiß Weißenfels gegen Rotation Halle unter die Räder und bewies damit einmal mehr seine Schwäche zum Saisonauftakt. Rot-Weiß-Trainer Heiko Lorenz sprach nach dem Spiel von einer „verdienten Niederlage, wenn diese auch zu hoch ausgefallen ist. Denn in großen Phasen des Spiels waren wir gleichwertig. Aber man hat mal wieder unsere eklatante Schwäche bei Kontern gesehen“, ärgerte sich Lorenz und hoffte, dass das schon die höchste Saisonniederlage war. „Lieber einmal 0:5 als fünfmal 0:1“, konnte Lorenz wenig später schon wieder etwas flachsen.

Tatsächlich fiel das 0:1 (13.) wie aus dem Nichts und war auch sehr unglücklich für die Gastgeber. Ein harmloser Schuss von der Strafraumgrenze von Markus Allert landete als abgefälschte Bogenlampe über dem an allen Toren unschuldigen Christian Thiel im Netz. In einer chancenarmen Partie übernahm nun zunehmend der Gastgeber das Zepter, war dann aber vor allem in der zweiten Hälfte anfällig für die Konter der Hallenser. Vier davon führten zu vier weiteren Treffern für Rotation, so dass das Ergebnis tatsächlich ein wenig zu hoch ausfiel.

SV Großgrimma

Einen perfekten Saisonauftakt feierte der SV Großgrimma beim 4:1 in Nißma gegen Gastgeber SV Spora. Dazu setzte sich Stürmer Martin König mit drei Treffern sofort an die Spitze der Torjägerliste. Dabei machten die Gäste von Beginn an deutlich, wer an diesem Nachmittag die Punkte haben will. Denn schon in der neunten Minute hätte es 1:0 für den SVG stehen können. König hatte Torhüter Mario Wolske ausgespielt, scheiterte aber an der Abwehr des SV Spora, die den Ball noch von der Linie kratzten. Fünf Minuten später hatte der Gast Glück, als Kay Daumann nur die Latte traf. So ging das muntere Spiel mit zahlreichen Chancen zunächst ausgeglichen weiter. Doch in der 34. Minute klingelte es erstmals im Tor des SV Spora. König ließ Wolske mit einem platzierten Schuss von der Strafraumkante keine Chance.

Dass das noch lange nicht der Sieg für Großgrimma war, bewies Spora zu Beginn der zweiten Hälfte. Doch die gute Abwehr der Gäste hielt dem Druck stand. Die Unzufriedenheit der Sporaer darüber drückte sich in zunehmender Härte aus. Zudem boten sie dem SVG Platz zum Kontern. Und als i-Tüpfelchen obendrauf bescherte Torhüter Wolske Großgrimma in der 70. Minute das 2:0. Nach einem katastrophalen Fehler hatte Sven Albrecht aus zwei Metern keine Mühe einzunetzen. Fünf Minuten später war das Spiel dann nach dem zweiten Königstreffer endgültig entschieden. Zwar musste SVG-Abwehrspieler Florian Kahl nach einer gelb-roten Karte frühzeitig duschen gehen und Spora erzielte kurz darauf das 1:3. Doch das änderte nichts mehr am ersten Dreier der Saison für Großgrimma, denn König machte nach einem schönen Solo in der Schlussminute den Deckel drauf. Nach diesem 4:1-Erfolg steht der SV Großgrimma nach dem ersten Spieltag auf dem zweiten Tabellenplatz, auch wenn das natürlich nicht mehr als nur eine Momentaufnahme sein kann.

Warum es für den VfB Nessa einen optimalen Wiedereinstieg in die Landesklasse gab, lesen Sie auf Seite 3.

Einen optimaleren Wiedereinstieg in die Landesklasse konnte Aufsteiger VfB Nessa nach zwei Jahren Abstinenz gar nicht finden. Mit 1:0 gewann die Mannschaft von Trainer Jan Franke beim Meisterschaftsfavoriten ESG Halle. „Ich hätte nicht gedacht, dass denen so wenig gegen uns einfällt. Nach 20, 25 Minuten fingen die ESG-Spieler schon an, sich gegenseitig zu beschimpfen. Da ahnte ich, dass hier heute was drin war“, freute sich Franke diebisch über den Überraschungsdreier. Tatsächlich biss sich Halle auf eigenem Platz eine geschlagene Stunde an der Abwehr der Nessaer die Zähne aus.

Zu diesem Zeitpunkt führte der VfB schon, nachdem Stephan Krieg in der 38. Minute das 1:0 erzielt hatte. Vorausgegangen war eine tolle Kombination über René Pertzel, der Oliver Herdlitschke auf die Reise schickte. Dieser bediente Krieg mit einer mustergültigen Flanke auf den Kopf. Weitere Chancen vergab der VfB Nessa. So wie kurz vor der Pause, als Michael Schellenberg das Foul eines Hallensers nicht nutzte und dann nicht mehr richtig zum Abschluss kam.

„Das hätte er cleverer lösen können, aber sei es drum“, meinte Franke, der sich darüber wunderte, dass seine Mannschaft nach der kurzen, aber intensiven Vorbereitungszeit konditionell über 90 Minuten mithalten konnte. So wackelte Nessa zwar noch etwas in der Schlussphase, fiel aber gegen wütend anrennende Hallenser nicht mehr.

David Hübner (am Ball) und der TSV Eintracht Lützen mühten sich redlich.
David Hübner (am Ball) und der TSV Eintracht Lützen mühten sich redlich.
Michael Thomé Lizenz