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Campinglatz in Bad Kösen Campinglatz in Bad Kösen: Sterne sind nicht alles

11.09.2017, 07:02
Der Himmel nicht mehr blau, die Temperaturen fast schon herbstlich: Es ist ruhiger geworden auf dem Campingplatz Bad Kösen, doch die Betreiber sind zufrieden, sprechen von einer guten Saison.
Der Himmel nicht mehr blau, die Temperaturen fast schon herbstlich: Es ist ruhiger geworden auf dem Campingplatz Bad Kösen, doch die Betreiber sind zufrieden, sprechen von einer guten Saison. Torsten Biel

Bad Kösen - Ein durchwachsener Sommer, ein Saalepegel, der den Ausstieg am Ufer für Wasserwanderer schwierig gestaltet: Wie die Saison für den Campingplatz in Bad Kösen - er zählt rund 120 Stellplätze - gelaufen ist, dazu befragte Redakteur Michael Heise Platz-Mitbetreiberin Ingrid Leps.

Mit dem Ende des Sommers kommt auch das Ende der Camper-Saison. Wie fällt ihr Resümee für 2017 aus?

Ingrid Leps: Wir sind nicht unzufrieden. Die unsichere politische Lage in manchen Urlaubsländern hat viele hier bleiben lassen. Der Zulauf auf unserem Platz war gut und damit nicht schlechter als das Jahr zuvor.

Und die kalten verregneten Tage zwischendurch, da fährt man als Camper doch weiter?

Nicht unbedingt, viele bleiben und harren aus. Ein Zeichen dafür, dass die Saale-Unstrut-Region auch bei schlechtem Wetter etwas zu bieten hat.

Es gibt Wasserwanderer, die bei Ihnen nächtigen. Wie kommen die an Land? Wegen des niedrigen Saalepegels hängt doch der Anleger in der Luft?

Das stimmt, die Situation ist äußerst unbefriedigend. Mein Mann hat zwar etwas improvisiert, dennoch bekommen die Gäste im ungünstigen Falle nasse Füße. Da gibt’s natürlich Beschwerden. Ich hoffe, dass sich die Angelegenheit bald klärt.

Apropos: Beschwerden gab es doch sicher auch wegen der dauerhaft verunkrauteten Zufahrtsstraße zum Platz?

Ja. Die Gäste betätigen uns immer wieder, wir hätten einen schönen Platz, aber das sei eine Zumutung. Und das stimmt. Der Fußweg sieht liederlich aus. Irgendwann hatte die Stadt mal das Schlimmste wegmachen lassen, schön sieht’s aber immer noch nicht aus. So etwas beklagen die Gäste zu Recht, auch, dass der Lärm aus dem Kalkwerk hoch ist. Von dort kommen Schüttgeräusche, frühmorgens piept’s, wenn Radlader rückwärts fahren. Dann wird auch schnell gesagt, unter diesen Umständen sei die Kurtaxe zu hoch. Dem kann man nicht wirklich etwas entgegensetzen.

Wie sind die Erwartungen an die Platz-Auslastung für die nächsten Tage und Wochen?

Man muss realistisch sein. Die Hauptsaison ist vorbei, jetzt konzentriert sich das Geschehen auf die Wochenenden. Vor allem auf das verlängerte Wochenende zum 3. Oktober hin setzen wir große Hoffnung. Aber das ist eben eine Zeit, in der alles vom Wetter abhängt. Unter der Woche jedenfalls sieht’s schon mau aus.

Der Campingplatz hatte einst eine Fünf-Sterne-Klassifizierung, vergeben von Bundesverband der Campingwirtschaft und Deutschem Tourismusverband. Wo ist die hin?

Wir haben uns für diese Klassifikation nicht mehr beworben - und das nicht nur aus Kostengründen. Sie ist aus unserer Sicht vor allem kaum noch relevant. Die Bewertungen gehen über’s Internet, kommen da direkt von den Gästen. Das zählt. Darüber hinaus halten wir unseren Standard auch so hoch.

Ingrid Leps begrüßt am Freitagvormittag neue Gäste. Die meisten kommen jetzt über’s Wochenende - wenn das Wetter stimmt.
Ingrid Leps begrüßt am Freitagvormittag neue Gäste. Die meisten kommen jetzt über’s Wochenende - wenn das Wetter stimmt.
Biel